Lordi – To Beast Or Not To Beast

“Hohes Niveau ohne Überraschung!“

Artist: Lordi

Herkunft: Finnland

Album: To Beast Or Not To Beast

Spiellänge: 43:18 Minuten

Genre: Hard Rock

Release: 01.03.2013

Label: AFM Records

Link: http://www.lordi.fi/

Klingt wie: Kiss, Twisted Sister und U.D.O.

Bandmitglieder:

Gesang – Mr. Lordi
Gitarre – Mr. Amen
Bass – Mr. Ox
Keyboard – Ms. Hella
Schlagzeug – Mr. Mana

Tracklist:

  1. We’re Not Bad for the Kids (We’re Worse)
  2. I Luv Ugly
  3. The Riff
  4. Something Wicked This Way Comes
  5. I’m the Best
  6. Horrifiction
  7. Happy New Fear
  8. Schizo Doll
  9. Candy for the Cannibal
  10. Sincerely With Love
  11. SCG6: Otus‘ Butcher Clinic

Lordi - To Beast Or Not To Beast

Der Titel To Beast Or Not To Beast sticht einem förmlich in die Augen und wie soll es auch anders sein: Hierbei handelt es sich um die sechste Studioaufnahme der finnischen Monster-Rocker Lordi, die sich 1992 gegründet haben. Die letzte Auskopplung Babez For Breakfast war zwar gelungen, aber nicht mehr derart grandios wie noch Get Heavy oder The Monsterican Dream, die eine ganze Szene aufgemischt haben.

Die in monsterhafte Bühnenkostüme eingehüllten Musiker werden, wie schon in den anderen Werken, von Mr Lordi angeführt. Die erste LineUp-Wechsel-Welle hatte 2005 die Ursache, dass die Band am Eurovision Song Contest 2006 teilgenommen hat und dieses Interesse nicht von allen Mitgliedern geteilt wurde. Schlussendlich haben, wie alle wissen, Lordi Europa die lange Nase gezeigt und den Contest für sich entschieden, ob dies für die Gruppe nun gut oder schlecht war, lassen wir mal dahingestellt, da das den heutigen Rahmen sprengen würde. Die zweite Memberkarussell-Phase hatte eine ungewollte Neuausrichtung der Heavy Metal-Kapelle zur Folge, da Schlagzeuger Tommi Lillman am 14. Februar 2012 den Weg in den Metal-Himmel genommen hat. Mit neuem Schlagzeuger Mr. Mana und Keyboarderin Ms. Hella wurde ein ordentlicher Ersatz gefunden, der in keine kleinen Fußstapfen treten musste.

In die sechste höllische Rock Party wird ausnahmsweise ohne Intro gestartet. We’re Not Bad for the Kids (we’re worse) lässt ohne großes Geplänkel Taten für sich sprechen, denn Mr Lordi bringt seine markanten Stimmbänder in Schwung. Musikalisch bewegen sich die Skandinavier auf gewohnten Hard Rock-Pfaden, die mit einer Prise Heavy Metal versehen wurde. Im Großen im Ganzen nichts Neues, warum sollten Lordi auch anfangen, ihre Musik komplett umzukrempeln. Der Opener We’re Not Bad for the Kids (We’re Worse) und I Luv Ugly erreichen gutes Babez For Breakfast-Niveau. Die Refrains sind eingängig und lassen Platz für den einen oder anderen Ohrwurm, der sich einnisten kann, ohne aggressiv ins Ohr gelegt zu werden. Von elektronischen Momenten wird unter anderem der dritte Track The Riffs begleitet, welcher eine nette Abwechslung als Nebeneffekt mit sich bringt. Ins Negative fallen auf To Beast Or Not To Beast vor allem die beiden Stücke Happy New Fear und Schizo Doll, die im Mittelteil des Albums den anfänglichen Schwung ausbremsen. Mit platten Refrains versuchen diese Tracks auf sich aufmerksam zu machen – da wäre eindeutig mehr drin gewesen. Ganz anders der Song Candy For The Cannibal, der am stärksten an die glorreichen alten Zeiten der ersten beiden Alben erinnert.

Fazit: Noch bin ich ein wenig zwiegespalten, auch wenn To Beast Or Not To Beast schon unzählige Male im Player durchgelaufen ist. Schlussendlich komme ich zu dem Ergebnis, dass man sich von den alten Zeiten befreien sollte, und auch wenn man voreingenommen an die neuen Künste von Lordi herangeht, sollte man fair bleiben und ehrlich zugeben, dass die Finnen ihr Genre beherrschen, immer gut für einen stimmigen Refrain sind und neben den Kostümen und Filmen auch hochwertigen Hard Rock produzieren können. Das Niveau auf To Beast Or Not To Beast ist ähnlich wie auf Babez For Breakfast und ein Kauf ist für alle Genre-Fans kein Fehlgriff, auch wenn an die vorangegangenen Erfolge nicht angeknüpft werden konnte. Anspieltipps: I Luv Ugly, I'm the Best und Candy for the Cannibal
Rene W.
8.5
8.5