Nasty Surgeons – A Night In The Morgue

Gute Hausmannskost für den gepflegten Pathologen

Artist: Nasty Surgeons

Herkunft: Spanien

Album: A Night In The Morgue

Spiellänge: 39:03 Minuten

Genre: Deaht Metal, Grindcore

Release: 15.06.2021

Label: Base Record Production

Link: https://nastysurgeons1.bandcamp.com/music

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Raúl Puente
Gitarre – Gonzalo Navazo
Bassgitarre – Fabián Hernandez
Schlagzeug – Ramón Mur

Tracklist:

  1. Coronary Artery Bypass Surgery
  2. A Night In The Morgue
  3. Liston Knife
  4. Intracraneal Bleeding
  5. Biological Alert
  6. Cotard Delusion
  7. Macabre Ritual
  8. Purulent Abscess Drainage
  9. Stab By Stab
  10. Trepanation (The Search Of Evil)
  11. The Torso Murderer
  12. Massacre In The Operating Room
  13. Genital Herpes

Die Spanier von Nasty Surgeons sind erst seit 2016 zusammen, geben aber ordentlich Gummi. Nicht nur musikalisch, sondern auch, was das Thema Veröffentlichung angeht. A Night In The Morgue ist bereits das dritte Album. Eine EP wurde auch noch herausgebracht. Kein Wunder – die Burschen wissen, wie es geht, denn sie sind ansonsten oder waren bei Bands wie Mistweaver, Graveyard Of Souls oder Internal Suffering. Erfahrung macht sich bezahlt. Ob sich diese auch positiv auf die Musik auswirkt, werden wir gleich sehen bzw. hören.

Coronary Artery Bypass Surgery kommt mit sehr verspielten und lang gezogenen Gitarrenriffs zu Beginn und lässt so gar keine Rückschlüsse auf eine Deathgrind Band zu. Der screamige Gesang und der nachfolgende Part schon eher, aber auch dann holt man ein fettes Solo heraus. Nun wechselt man in einen drückenden und groovenden Part. Nach einem Break wird das Griffbrett des Gitarristen ordentlich bearbeitet. Einmal rauf und runter und dann setzen die Drums ein. Von stumpfem Zeug kann hier definitiv nicht gesprochen werden. Natürlich wird auch Zunder gegeben. Ja, ganz geiler Beginn, muss ich sagen.

A Night In The Morgue beginnt mit einem kleinen Gespräch und dann geht die wilde Reise los. Erst einmal mit trillernden Gitarrenelementen. Sehr fett. Danach geht das Geballer ordentlich los, aber auch hier verwendet man echt gute Riffs. Sehr ausgetüftelt. Ein fettes Solo folgt und wieder ins Uptempo. Einige Vorspieler erklingen. Diese werden weiter vorgetragen, von den Drums unterstützt und dann mit einer Sprachsequenz belegt. Muss auch gut sein, denn sonst kommt das Uptempo zu kurz. Dieses folgt auf dem Fuße des Drummers und dann ist Schluss. Sehr abrupt.

Hm, ja, irgendwie schockt das gerade so richtig. Auch das groovende Liston Knife kann mich mitnehmen. Die Burschen haben immer wieder geile Riffs am Start. Die Gitarrenarbeit ist echt lecker. Die Gitarre ist immer wieder höher gestimmt. Wie eine Art Solo agiert man dann und Kollege Mur holt dann den Blastbeat raus.

Volle Attacke gibt es natürlich auch, wie z. B. bei Intracraneal Bleeding zu hören, aber auch hier kommt diese Gitarrenarbeit, die ich gerade angesprochen habe, wieder zum Einsatz. Aber sie versuchen immer wieder, Abwechslung ins enge Korsett zu bringen, so wie der wechselnde Gitarrenpart. Kommt sehr geil. Und man hält die Songs recht kurz und geschmeidig und versucht nicht, diese auszuschmücken.

Auch Biological Alert ist so ein wuchtiger Song, der knallt und fett ist. Die Mischung aus groovenden Momenten, lang gezogenen Gitarrenriffs und deathgrindigen Attacken kommt immer wieder geil. Hier und da ein paar Spielereien eingebaut und fertig ist ein fetziger Song.

Allerdings muss ich feststellen, dass nach einer gewissen Zeit der Reiz verloren geht. Vielleicht hätten es zehn Songs auch getan. Egal, solche fetzigen Songs wie das kongeniale Cotard Delusion gehen immer. Der doppelte Gesang und die Gitarrenarbeit. Simpel, aber hervorragend.

Wer auf gut gemachten Death Metal mit grindigen Elementen abfährt, sollte seine Skalpelle zur Seite legen, zum nächsten Pathologenausstatter düsen und sich dieses Album zulegen. Schockt.

Nasty Surgeons – A Night In The Morgue
Fazit
Das spanische Quartett bietet auch auf seinem dritten Output gute Hausmannskost für den gepflegten Pathologen. Die Mischung aus Death Metal und Grindcore kommt sehr raffiniert rüber und ist fernab von stumpfem Geballer. Klar durchstrukturiert, aber nicht kompliziert oder verspielt. Am Ende geht ein wenig die Luft aus, zumindest bei mir, aber ansonsten kann man diese knappen 40 Minuten jedem Fan von Carcass, Exhumed, General Surgery oder Necrony ans Herz legen.

Anspieltipps: A Night In The Morgue und Cotard Delusion
Michael E.
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