Artist: Nekrovault
Herkunft: Deutschland
Album: Nachhut: Towards The Towering Tomb
Spiellänge: 19:12 Minuten
Genre: Death Metal
Release: 24.11.2021
Label: Van Records
Link: https://nekrovault.bandcamp.com/album/nachhut-toward-the-towering-tomb
Bandmitglieder:
Gesang und Bassgitarre – P.
Gitarre – S.
Gitarre – SS.
Schlagzeug –V.
Tracklist:
- Where The Fog Entombed The Light
- Black Hole Grave Millstone
Die kreisfreie schwäbische Stadt Memmingen hat ca. 44.000 Einwohner und trägt den Titel: „Stadt der Freiheitsrechte„. Ob dies der Grund dafür ist, dass es da eine gesunde Metalszene zu geben scheint, weiß ich nicht. Aber Bands wie Revel In Flesh, Graven, Khaos, Sacroscum, Motörcult, Volcanic, Nihit, Hate Preacher, Massive Demolition oder eben Nekrovault stammen von dort. Okay, schaut man genauer hin, stellt man fest, dass der eine oder andere Musiker dort mehrere Bands innehat. Egal.
Nekrovault wurden 2016 gegründet. Ich habe sie zum ersten Mal auf dem Party.San gehört und war irgendwie gleich begeistert. Der bekannteste Protagonist ist der Kollege Vogt, der früher ja bei Revel In Flesh tätig war. Ein lustiger Geselle und ein guter Drummer. Nach zwei EPs (2018 und 2019) erschien 2020 dann das geile Debütalbum namens Totenzug: Festering Penegration und nun folgt eine weiter EP.
Zwei Songs für eine EP ist ja im Grunde nicht viel, allerdings bietet man eine Spielzeit von fast 20 Minuten und dann sieht es natürlich schon ein wenig anders aus.
Where The Fog Entombed The Light bietet dann auch alles das, was ein dunkles Herz benötigt. Ein eisiger Wind weht durch die Grüfte der Memminger Friedhöfe und langsam und bedrohlich startet die Welle. Ein doomiger Part wird von einer dunklen Melodie getragen. Der Gesang ist furchteinflößend und kommt direkt aus der Grotte. Dann nimmt man Fahrt auf und kommt mit gutem Riffing um die Ecke. Das klingt ein wenig blackig. Das Ganze ist einfach nur ein bedrohliches Schauspiel. Es wird wieder sehr langsam und man weiß gar nicht, wohin mit der Dunkelheit. Im Grunde seines Schaffens herrscht hier aber der Groove, aber nicht freundlich, sondern bedrückend. Hinzu kommen diese horrormäßigen Vocals, die teilweise ein wenig beschwörend daherkommen. Dann dreht man wieder ein wenig blackig durch und scheppert durch das Totenreich. Kleines Intermezzo und weiter geht die kranke Reise. Wieder einmal haben sie es geschafft, kreativ und zerstörend zu sein. Keine Kost für zwischendurch. Darauf muss man sich schon einlassen. Kontrolliertes Chaos, welches ein schwarzes Loch erschaffen und wieder schließen kann. Sehr derbe, sehr zermürbend, sehr zerstörend. Düsterer Death Metal, gepaart mit doomigen Anleihen und blackigen Attacken. Langsam, aber bedrohlich endet dieser Song und man kann endlich mal kurz durchatmen und den Schmaus verdauen. Nach diesen zehn Minuten braucht man eigentlich erst einmal eine Pause, wenn da nicht schon der zweite Song warten würde.
Die Rede ist von Black Hole Grave Millstone. In der Kürze ….. Kennt man ja, drum geht der Song auch nur 08:21 Minuten. Na dann. Mit bösartigen cleanen Geräuschen beginnt schon wieder der Totentanz. Eine bedrohliche Geräuschkulisse und dann wird es recht monumental. Man kriecht und bietet den Würmern ordentlich Futter. Dunkler Doom kommt aus den Boxen, gepaart mit fiesem Gesang. Nichts für schwache Nerven, das kann ich auch flüstern. Vielleicht wird der Part ein wenig zu sehr ausgereizt. Nach einigen skurrilen Vorspielern bleibt das Tempo erst einmal so und dann legt man aber los und reitet die volle Attacke. Der Wahnsinn nimmt seinen Lauf. Klingt alles derbe, aber kontrolliert, obwohl man das Gefühl bekommt, alles wäre durcheinander. Ein wildes Solo, völlig sick, darf nicht fehlen und so geht es vernichtend weiter und weiter. Eine Grabsteinmelodie wird noch hinzugefügt und der schlammige und moderne Sound gibt einem den Rest. Doomiger Death Metal bis zum Abwinken. Da bleibt kein Auge trocken. Krankes Zeug, im positiven Sinne.
Nekrovault sind noch ein Stück doomiger geworden. Man darf gespannt sein, wohin die Reise dieser Truppe führen wird. Geile EP.