Nightbearer – Ghost Of A Darkness To Come

Anlage an und abgehen. Absolut überzeugender, melodischer Death Metal

Artist: Nightbearer

Herkunft: Deutschland

Album: Ghost Of A Darkness To Come

Spiellänge: 52:00 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 24.06.2022

Label: Testimony Records

Link: https://nightbearer.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Michael Torka
Gitarre – Dominik Hellmuth
Gitarre – Christian Zysik
Bassgitarre – Florian Böhmfeld
Schlagzeug – Manuel Lüke

Tracklist:

  1. Wolves By My Side
  2. The Dragon Reborn
  3. Forever In Darkness
  4. A Shadowspawn
  5. Blood And Bloody Ashes
  6. The Shadow’s Waiting
  7. Where No Wind Ever Blows
  8. A Conquest In Blood
  9. Ghosts Of A Darkness To Come
  10. Doom, Death, Desolation

Im Jahre 2017 überlegten sich die Zeitgenossen Dominik Hellmuth (ansonsten noch bei HateForceOne und Despised tätig) und Michael Torka (auch Bloodwork) eine Band auf die Beine zu stellen. Michael übernahm das Mikro, Dominik erledigte den Rest. Nach einer EP im Jahre 2018 und dem Debüt namens Tales Of Sorcery Of Death im Jahre 2019 war es wohl an der Zeit, eine vollständige Truppe auf die Beine zu stellen. Dominik wilderte in seinen Bands HateForeceOne und Despised herum und nun ist man als Quintett unterwegs. Testimony Records blieb auch am Ball und so liegt mir nun Album Nummer zwei auf dem Rezensionstisch.

Los geht die wilde Sause mit Wolves By My Side. Old schooliger Gitarrensound kommt druckvoll aus den Boxen, langsam und schleppend, bis dann Michael mit einem markerschütternden Schrei das Rennen eröffnet. Noch einmal einen kleinen Vorspieler und ab geht die Post. Feines, melodisches Riffing, kombiniert mit Uftata-Drums. Was willste mehr? Der Gesang wird an einigen Stellen gedoppelt. Lecker. Ein fesselndes Solo erledigt dann den Rest, bevor man dann das Tempo ein wenig herausnimmt. Das Riffing sitzt aber ohne Ende. Nach dieser kurzen Pause geht es weiter mit der Attacke auf die Gehörgänge. Alle Instrumente knallen und der Sänger bölkt bedrohlich herum, um dann wieder die Zerstörung im positiven Sinne einzuleiten. Diese melodischen Leads haben es echt in sich und verbreiten beim geneigten Zuhörer gute Laune. Der dreckige, tiefe Gesang und die Screams passen wie die Faust aufs Auge. Richtig geil finde ich es, wenn sie den Gesang doppeln. Das klingt absolut mörderisch. Geiler Song, hier stimmt von vorne bis hinten alles.

Auch The Dragon Reborn fegt über einen hinweg. Diese melodische Gitarrenarbeit und dazu diese schnellen Drums machen einfach nur Laune. Das Tempo wird schön hochgehalten. Ein fetziges Solo darf nicht fehlen. So soll und muss es sein. Auch hier gibt man alles und lässt dem Fan kaum eine Pause, auch wenn man hier und da mal vom Tempo heruntergeht, so wie beim zweiten Solo. Sehr fein ausgetüftelt, aber dann gibt man natürlich wieder Vollgas. Ich liebe ja eh diesen HM2-Gitarrensound. Nightbearer verbinden diesen mit geilen melodischen Gitarrenspielereien und schnellen Drumattacken. Das klingt alles nach ganz viel Spaß im Proberaum. Man hat das Gefühl, dass jeder Handschlag bis ins Kleinste ausgetüftelt wurde. Es besteht eine sehr hohe Intensität.

Nach zwei solchen Attacken nehmen die Burschen ein wenig Rücksicht auf meine Nackenmuskulatur und grooven mit Forever In Darkness ein wenig herum. Kommt als Ausruhelement ganz gut, nimmt mich aber nicht so mit, passt aber, um weitere Attacken anzudrohen. Die einzelnen Passagen klingen schon recht atmosphärisch. Trotzdem kommt der Song nicht so bei mir an.

Shadowspawn läutet dann mit einem kleinen Intro das nächste Unheil ein – Sänger Michael screamt sich zu Beginn die Seele aus dem Leib und wieder geht der melodische Death Metal auf eine weitere Reise. Auch hier überzeugt man mit geilen Riffs. Man muss automatisch den Kopf rauf und runter bewegen. Nachdem man im Midtempo überzeugen konnte, wird der Vorschlaghammer wieder herausgeholt. Melodisches Lead darüber laufen lassen und fertig. So geht es hin und her.

Welch ein geiler Rhythmus bei Blood And Bloody Ashes. Hier stimmt auch wieder alles. Dreckiger Gesang, geilstes Riffing und Tempo. Diese melodischen Elemente sind einfach nur geil. Die Kombination aus zügigem Geballer und schnellem melodischem Gitarrenspiel erinnert mich an Edge Of Sanity, z.B. an den Song Twilight. Egal. Nightbearer bieten hier dann auch noch groovige Momente und wechseln das Tempo und den Rhythmus öfter. Dieses führt aber nicht dazu, dass der Fluss verloren geht, sondern macht den ganzen Song noch intensiver. Auch der kurze Cleanpart mit anschließender Tracht Prügel kurz vor Schluss kommt absolut geil. Brett hoch zehn.

The Shadow’s Waiting überzeugt ebenfalls in allen Belangen.

Und immer diese geilen Melodien und der dazu passenden HM2-Sound. Ach, einfach nur herrlich. So auch zu hören bei dem kongenialen Song Where No Wind Ever Blows. Hier passt auch wieder alles zusammen. Gesang, Melodie, Solo und Geschwindigkeit. Das Songwriting ist einfach genauso, wie man es haben möchte. Hervorragendes Lied.

Bis auf ein bis zwei kleine Ausnahmen ein absolut geiles Album, welches ich jedem Liebhaber melodischer und brutaler Klänge unbedingt ans Herz legen möchte. Das Cover spricht für sich. Anlage an und abgehen. Absolut überzeugender, melodischer Death Metal!

Nightbearer – Ghost Of A Darkness To Come
Fazit
Tja, was soll man sagen? Wer auf melodischen Death Metal abfährt, wird an Nightbeaer Anno 2022 nicht vorbeikommen. Hinzu kommen Einflüsse aus dem Black Metal und aus dem Crust, auch einige moderne Geschichten, aber im Grunde handelt es sich bei Ghost Of A Dakness To Come um ein geiles old schooliges Melodic Death Metal Brett, das hervorragend produziert wurde. Der HM2-Gitarrensound drückt in jedem Winkel des Raums. Vielleicht die Überraschung des Jahres 2022. Kaufen!

Anspieltipps: Wolves By My Side, Blood And Bloody Ashes und Where No Wind Ever Blows
Michael E.
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