Artist: Nile
Herkunft: USA
Album: The Underworld Awaits Us All
Spiellänge: 53:34 Minuten
Genre: Death Metal
Release: 23.08.2024
Label: Napalm Records
Links: https://www.facebook.com/nilecatacombs
https://www.instagram.com/nile_official/
https://napalmrecords.com/nile
Bandmitglieder:
Gitarre, Gesang, Keyboard – Karl Sanders
Schlagzeug – George Kollia
Gitarre, Gesang – Brian Kingsland
Gitarre, Gesang – Zach Jeter
Bass – Dan Vadim Von
Tracklist:
- Stelae Of Vultures
- Chapter For Not Being Hung Upside Down On A Stake In The Underworld And Made To Eat Feces By The Four Apes
- To Strike With Secret Fang
- Naqada II Enter The Golden Age
- The Pentagrammathion Of Nephren-Ka
- Overlords Of The Black Earth
- Under The Curse Of The One God
- Doctrine Of Last Things
- True Gods Of The Desert
- The Underworld Awaits Us All
- Lament For The Destruction Of Time
Seit dem 23.08.2024 zieht die zehnte Platte von Nile wie ein Wüstensturm über die Welt und verbreitet den ägyptischen Death Metal. Das letzte Album Vile Nilotic Rites ist zwar schon fünf Jahre her, doch konnten sich Fans vorher noch die Zeit mit Karl Sanders Soloalbum vertreiben (Review hier).
Viel von der „entspannten“ Atmosphäre ist allerdings nicht geblieben, denn Nile nageln sich in alter Manier durch die elf Songs bzw. 53 Minuten Spielzeit. Dabei werden zwar technische und auch typische Nile Elemente verwendet (schnelle Gitarrenlicks, abrupte Riffwechsel gepaart mit den dazugehörigen Drumparts), doch bleibt die Platte immer noch einem Bereich, in dem sie hörbar und auch einen deutlichen Wiedererkennungswert hat, ohne in einem wilden Gitarren/Blastbeat-Gefiedel zu enden. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Song Under The Curse Of The God, der all diese Elemente gekonnt vereint.
Entstanden ist The Underwold Awaits Us All im hauseigenen Studio vom Mastermind Karl Sanders und konnte dadurch nicht nur soundtechnisch bis auf die Spitze getrieben werden: Interludes mit exotischen Instrumenten fügen sich in das Gesamtbild ein, ohne dabei aufgesetzt zu sein oder erzwungen zu wirken. Hierfür reicht es einmal in The Pentagrammathion Of Nephren-Ka reinzuhören, der so hart nach „Nil-Ufer“ klingt!
Songs wie der Opener Stelae Of Vultures erinnern ganz hart an eine Mischung der Alben Annihilation Of The Wicked und Black Seeds Of Vengeance, womit Karl Sanders und George Kolias zeigen, wo ihre musikalischen Wurzeln sind: Gnadenloses Geballer mit einer abwechslungsreichen rhythmischen Raffinesse!
Wer aber befürchtet, dass sich Nile anfangen zu wiederholen und immer wieder in die gleiche Kerbe hauen, dem bzw. der möchte ich gerne den unfassbar atmosphärischen Schieber True Gods Of The Desert ans Herz legen: Zwar wurde in der Vergangenheit schon in einigen Songs immer wieder mal das Tempo rausgenommen, doch haben hier die Männer es geschafft, einen so dichten Sound zu kreieren, der auch vom Songwriting her organisch wächst und es trotzdem schafft, auf das Ursprungsriff wieder zurückzukommen. Um es kurz auf den Punkt zu bringen: Wenn Überraschungs- und der Aha-Moment aufeinandertreffen.