“Ein Feuerwerk der Klangkunst!“
Artist: Nile
Album: Worship The Animal
Spiellänge: 35:11 Minuten
Genre: Technical Death Metal
Release: 27.09.2011
Label: Nuclear Blast
Link: http://www.myspace.com/nilecatacombs
Klingt wie: Decapitated, Morbid Angel
Bandmitglieder:
Gesang/Gitarre – Karl Sanders
Gesang/Gitarre – Dallas Toler-Wade
Bass – Chris Lollis
Schlagzeug – George Kollias
Trackliste:
- La Chant Du Cygre
- Worship The Animal
- Nepenthe
- Surrounded By Fight
- Mecca
Worship The Animal ist die neueste EP der amerikanischen Band Nile. Diese Veröffentlichung stellt ein Re-Release der 1994 erschienen Demo „Nile“ dar, welche zwar die Trackliste übernimmt, aber ein neues Cover sowie einen neuen Albumnamen aufweist. Das neue Design der Frontansicht wurde in Rottönen gehalten, die mit dem schwarzen Schriftzug im Einklang stehen. Eine nackte Frau mit einer Schlange in den Händen sitzt im Vordergrund und sticht mit der hellen Farbgebung hervor. „Die Anbetung des Tieres“, wie die Bezeichnung übersetzt wird, erhält somit eine Visualisierung und Bestärkung.
Musikalisch hat die Truppe schon einiges produziert und die lange Discografie ist lückenlos. Ebenso rocken die Amerikaner in regelmäßigen Abständen die nationalen sowie internationalen Bühnen und haben einen hohen Bekanntheitsgrad. Brualer Death Metal steht auf ihren Fahnen, den sie in Perfektion umsetzen und mit viel Herzblut verinnerlichen.
Laut, brutal und gewaltig, wie ein Gewitter mit explosiven Blitzen, tritt die Truppe auf. Technisch sind sie extrem stark und präsentieren verschiedene Gitarrenvariationen und Spielweisen. So klingen die Instrumente im Song La Chant Du Cygre zeitweise wie Sägen, die voll in Aktion sind. Die wandelbaren Vocals ertönen im rauchigen Growl, der verständlich ist und auch in höheren Tonlagen glänzen kann. Melodik und Harmonik nehmen einen großen Teil in den Songs ein, die durch die komplexe Perkussion abgerundet werden. Unruhig und wild wird zu Werke gegangen und die grandiosen Soli, die unruhig klingen, vervollkommnen das Werk. Einen festen Platz hat auch das Schlagzeug, das durch harte Doublebass und vielen Blastbeats ungeheuer in Szene gesetzt wird. Das perfekte Zusammenspiel der Schlag- und Saiteninstrumente zeigt deutlich das technische Know-How der Amerikaner. Im Titel Worship The Animal wird der Eindruck eines Marsches erweckt und zeitgleich aber auch der eines Rituals, der die Huldigung des Tieres veranschaulicht. Ohne die virtuosen Riffs wäre das gesamte Ensemble nicht ganz so überzeugend wie mit ihnen. Sie bilden das Grundgerüst und sorgen für die unterschiedlichen Stimmungen. Ob zaghaft oder kraftvoll, halten diese Klangwerkzeuge die Aggression oben und ertönen mal in hohen und mal in tiefen Tonlagen. Der Gesang passt sich den rhythmusgebenden Gitarren ebenfalls an und trägt die hervorgerufenen Impressionen weiter. Durch wiederholenden Melodien brennen sich die Titel in das Gehirn des Hörers und entführen ihn in eine Welt der hohen Musikkunst.
Ein beeindruckendes Stück, welches das ganze Können der Kombo beweist und auch einige Soli enthält, ist Nepenthe. Viele Tempowechsel und Veränderungen in der Melodik erschaffen immer neue Interpretationsräume, die die Spannung greifbar machen. Auch der Gesang nimmt hier eine extreme Form an und dröhnt in einer noch düsteren Klangfarbe in die Ohren. Surrounded By Fight hingegen legt den Kontext auf den Gesang, der eindringlich in höherer Tonfarbe vorgetragen wird. Zudem wird viel mit Breaks gearbeitet, die den Song noch gewaltiger erscheinen lassen.