Puddle of Mudd – Re:(Disc)overed

„Es darf gecovert werden“

Artist: Puddle of Mudd

Album: Re:(Disc)overed

Spiellänge: 63:42 Minuten

Genre: Rock

Release: 30.08.2011

Label: Geffen Records

Link: http://www.myspace.com/puddleofmudd

Klingt wie: Nickelback, Saliva, Seether

Bandmitglieder:

Gesang –Wes Scantlin
Gitarre –Wes Scantlin
Zweite Gitarre – Paul Phillips
Bassgitarre –Doug Ardito
Schlagzeug – Session Drummer

Tracklist:

  1. Gimme Shelter (Rolling Stones)
  2. Old Man (Neil Young)
  3. TNT (AC/DC)
  4. Stop Draggin‘ My Heart Around (Stevie Nicks with Tom Petty & the Heartbreakers)
  5. The Joker (Steve Miller Band)
  6. Everybody Wants You (Billy Squier)
  7. Rocket Man (Elton John)
  8. All Right Now (Free)
  9. Shooting Star (Bad Company)
  10. D’yer M’ker (Led Zeppelin)
  11. Funk 49 (James Gang)
  12. Cocaine (JJ Cale)
  13. With A Little Help From My Friends (Joe Cocker)

Die amerikanische Country-Rockband Puddle of Mudd hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm. Man kennt absolute Superhits der Band wie She hates me, jedoch sind Puddle of Mudd in letzter Zeit relativ dünn im Musikbusiness präsent gewesen. Kein Wunder, schließlich hat man das mittlerweile achte Album Re:(Disc)overed aufgenommen, auf dem man extrem guten Geschmack in Sachen Coversongs beweist.

Eigentlich hat ein Coveralbum oft einen cheesigen Beigeschmack und gilt als Vertragserfüllung, nicht so bei Puddle of Mudd. Hier steckt sehr viel Herzblut im Detail; angefangen bei dem sehr stimmigen Coverartwork begeben sich die Südstaatler auf eine Reise in die 70er Jahre und starten das Album mit einer gelungenen Version von Gimme Shelter der Rolling Stones. Das Besondere an diesem Stück ist, dass der typische Rolling Stones-Groove erhalten geblieben ist, dennoch erkennt man eindeutig Puddle of Mudd hinter dieser starken Version des Songs.

Weiterhin hat die Band die originalen Backingvocals der Rolling Stones-Version in ihre Neueinspielung integriert: so covert man richtig! Mit Old Man gräbt man tief in Amerikas Country Vergangenheit, bevor mit dem für uns Metaller unsterblichen TNT geliebäugelt wird. Überraschung hierbei: Wes Scantlins Stimme passt überraschend gut zu ACDCs Klassiker. Weitere Höhepunkte des Albums sind Elton Johns Song Rocket Man und Shooting Star der Bad Company, die beide emotionale Bedeutung für Sänger Wes Scantlin haben. Led Zeppelin zu covern ist eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Dennoch mutig, denn D’yer M’ker ist aufgrund seiner Reggae-Einflüsse nicht unbedingt verträgliche Kost, möglicherweise aber gerade deshalb reizvoll als Coverversion gewesen. Ich persönlich favorisiere ganz klar die Led Zeppelin-Version. Der Bonustrack Cocaine stammt eigentlich von JJ Cale, bekannter ist jedoch die Version von Eric Clapton. Puddle of Mudd machen aus diesem Song ein bratendes Blues Rock-Stück mit beinahe doomigen Anleihen, die ziemlich heavy klingen. Mit dem abschließenden With A Little Help From My Friends covert man streng genommen das Cover eines Covers, da hier auf Joe Cockers Woodstock-Klassiker Bezug genommen wird, mit dem Joe Cocker jedoch damals schon den Beatles Tribut gezollt hat. Soviel zu den Details. Wichtiger ist jedoch, dass auch diese Nummer eine sehr gute Figur macht, da man dieselbe Technik wie in der Rolling Stones-Nummer anwendet. Erhaltung der weiblichen Hintergrundchöre, Neueinspielung der Leadvocals. Somit kann auch diese Nummer extrem begeistern.

Fazit: Eines der besten Coveralben mit geschmackssicherer Auswahl. Als Rocker oder Metaller kann man sorgenfrei zugreifen, hier macht Zuhören richtig Laune. Anspieltipps: Gimme Shelter, TNT , Rocket Man , With A Little Help From My Friends
Dominik B.
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