Parasite – Deep Into The Dark

Parasitäre Verhältnisse im Dark Net

Artist: Parasite

Herkunft: Deutschland

Album: Deep Into The Dark

Spiellänge: 48:59 Minuten

Genre: Death Metal, Deathcore

Release: 26.02.2021

Label: Rising Nemesis Records

Links: https://risingnemesisrecords.bandcamp.com/album/deep-into-the-dark
https://www.facebook.com/parasiteinfestation

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Grinnoff
Gitarre – Luki
Bassgitarre – Shizzle
Schlagzeug – Max

Tracklist:

  1. Connect
  2. Deep Into The Dark
  3. Crush Porn
  4. Run The Gauntlet
  5. Pink Meth
  6. DNM
  7. Hiring A Hitman
  8. 1010011010
  9. Red Room
  10. Sad Satan
  11. Bitcoin
  12. Psycho-Board
  13. Slaves Who Can’t Run
  14. Marianas Web
  15. TheYNC

Seit zehn Jahren wirbeln die Jungs aus Bayern jetzt schon herum und beglücken uns nun mit ihrem dritten Full Length. Das letzte ist fast vier Jahre her und es wird Zeit für neues Material. Zum Warmwerden wurde eine Single ausgekoppelt und nun folgen die anderen neuen Sachen hinterher, via Rising Nemesis Records.

Es wird kurz die Nummer gewählt, niemand erreicht, es rauscht. Klingt so, als wenn man früher jemanden angerufen hat und dieser hat ein Faxgerät angeschlossen. Das war es auch schon mit Connect.

Okay, legen wir mal mit dem Titeltrack so richtig los. Deep Into The Dark spielt vor, kurzer Break. Ein OOOHHHHHHH und der Blastbeat wird rausgeholt. Feines Riffing und schon nach ein paar Sekunden wird dem Hörer klar, dass man es hier nicht mit stumpfem Zeug zu tun hat. Es folgt ein Deathcore Part, der aber zügig und aggressiv vorgetragen wird und sehr viel Wumms innehat. Die Vocals sind so richtig schön tief und dazu gesellt sich feinster Screamgesang. Ein Solo wird eingebaut, es folgt ein Part mit einem melodischen Lead, welcher mit einem schnellen Uftatatpart kombiniert wird und abgehackten Element. Und dann geht man in einen groovigen Part, der abgeht wie Schmidts Katze. Der fiese, gallende Gesang dazu passt sehr geil. Ist mir leider zur kurz, denn es folgt ein mit Gitarrenquietscher versehener Part. Am Ende noch kurz Gummi und aus.

Den technisch anspruchsvollen Weg setzen sie natürlich auch bei Crush Porn fort. Kurze Einleitung, kurze Warnung und dann ins Uptempo. Cooles Riff. Wieder ein langsamer Vorspieler und ein Wechsel in deathcorige Gefilde erfolgt. Sehr vertrackt. Screams und Growls bestimmen den Alltag. Danach geht es schön fix zur Sache. Die Drums bringen sehr viel Drive in die Geschichte, verbreiten aber auch zusammen mit dem Riffing eine gewisse Hektik. Später wird dann noch ein Slampart rausgeholt, der aber sehr druckvoll präsentiert wird und zu keiner Zeit stumpf klingt. Der Kopf fangt an zu wackeln, so soll es sein. Am Ende noch ein kleines melodisches Element und das war es dann auch schon wieder.

Das lang gezogene Riffing, welches sehr melodisch klingt und der darauf gesetzte Gesang gefallen mir sehr gut. Der nachfolgende drückende Death Metal Part ebenfalls. Danach wechselt das Stück Run The Gauntlet ein wenig in eine technische Geschichte, kommt aber dann wieder mit einem fetten Groove um die Ecke und kombiniert diesen mit wechselnden Gitarrenläufen. Auch der Song kommt sehr druckvoll, aber auch sehr verspielt rüber. Der Anfangspart wird noch einmal zelebriert und dann ist Feierabend.

Im groovenden Midtempo geht es bei Pink Meth los. Der Gesang geht hin und her und man bietet danach einen deathigen Part an. Man bleibt im Midtempo und groovt und drückt sich durch die Weltgeschichte. Das Drumming variiert und bringt sehr viel Abwechslung in die Geschichte. Vorspieler, ein grooviger Part erklingt, Break und wieder Vorspieler und dann ins Slamuniversum. Ich finde es geil, dass die Bayern sich dabei sehr viel Mühe geben und diese vernünftig und technisch einwandfrei vortragen. Breakdowns sind natürlich auch am Start.

Und so geht es dann weiter und immer weiter, wie der Titan Oliver Kahn schon gesagt hat. Das dritte Album stellt ein Konzeptalbum dar und beschäftigt sich mit den Eigenheiten, Geheimnissen, Abgründen und Bedrohungen des allgegenwärtigen Internets, insbesondere des Deep Web und des Dark Net. Betrachtet man das Cover, kann man dieses erahnen.

Dafür bedienen sie sich des Death Metals, allerdings nicht in seiner ursprünglichen Form. Gepaart wird dieser mit Grindcoreattacken, Deathcoreelementen und Hardcoreszenarien. Dabei bewegt man sich auf technisch hohem Niveau. Hier und da ist mir das allerdings zu viel und man verliert sich beim Zuhören. Ich kann nicht immer folgen. Bin wahrscheinlich nur zu alt, hehe. Spielt aber keine große Rolle. Die Kombination der verschiedenen Richtungen gelingt ihnen echt gut und somit hatte ich keine Probleme, die Repeattaste zu drücken. Erinnern mich des Öfteren an Ingested, ansonsten für Fans von Dying Fetus, Necrotted, Misery Indey, Suffocation oder The Black Dahlia Murder interessant.

Manuel Mann von Garage Records hat der Band auch einen druckvollen modernen Sound gebastelt, der absolut zur Band passt.

Parasite – Deep Into The Dark
Fazit
Death Metal, Deathcore, Grindcore, Hardcore, tiefe Growls, fiese Screams, Breakdowns, Blastbeats, Gitarrenschredder, Groove und Slamparts - pack alles zusammen, ja dann heißt es - Parasite.

Anspieltipps: Deep Into The Dark und Run The Gauntlet
Michael E.
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