Phelix Rising – Newcomer im Interview über die Fähigkeit, Menschen zu heilen, ihr erstes Album und natürlich über die Entstehung der Band

Groviger Core aus Giessen

Artist: Phelix Rising

Herkunft: Giessen, Deutschland

Genre: Metalcore, Groove Metal, Melodic Metal

Label: Eigenproduktion

Link: https://www.facebook.com/PhelixRisingOfficial/

Time For Metal / Kai R.:
Hey Jungs,
erst mal vielen Dank, dass ihr euch unseren Fragen stellt. Die erste Frage in meinen Interviews ist eigentlich immer eher etwas locker gestellt, um nicht gleich mit der Türe in Haus zu fallen. Wenn ihr eine Superkraft hättet, welche wäre diese und warum?

Phelix Rising:
Die sozial verträglichste Antwort wäre da wohl: Menschen heilen können – so wie bei The Green Mile. Man könnte viel Dankbarkeit und Demut erwirken und die Welt vielleicht ein bisschen besser machen. Man käme aber auch in den Konflikt: Heilt man jeden? Wen zuerst? Wen nicht?
Passend zu unserem Album könnte die Fähigkeit aber auch Resilienz sein – aber die haben wir ja schon. 😉

Da klingt Unsichtbarkeit tatsächlich etwas unkomplizierter und, ganz egoistisch gedacht, nach deutlich mehr Spaß. Das müssten wir aber noch mal länger diskutieren.

Time For Metal / Kai R.:
Wenn man sich im Netz umschaut, dann ist von eurer Band noch nicht so viel zu sehen. Eure Facebook Seite ist erst im März gestartet und eure erste Platte erst jüngst bei den bekannten Streamingdiensten erschienen. Erzählt doch erst mal, wer seid ihr und was macht ihr?

Phelix Rising:
Wir sind sechs Freunde aus gemeinsamen Schultagen in Mittelhessen, die seit jeher ihre Leidenschaft für modernen Metal teilen – beim gemeinsamen Feiern und auf Festivals. Aber wie lässt sich diese Leidenschaft besser ausleben, als durch eigenes Kreativsein? Phelix Rising ist damit Ausdruck unserer Freundschaft wie auch unserer Kreativität und Passion. Wir haben alle Vorerfahrungen in anderen Bands – sind vor einigen Jahren aber zusammengekommen, um gemeinsam an eigenen Songs zu schrauben und diese auch professionell aufzunehmen. Jede Woche gemeinsam mit den besten Kumpels abzuhängen und das zu machen, was man liebt – was will man mehr?

Time For Metal / Kai R.:
Wie beschreibt ihr das Genre, was ihr mit eurer Musik ausfüllt?

Phelix Rising:
Wir haben das Gefühl, dass die Genrebeschreibungen sehr komplex und undurchsichtig geworden sind. Wir komponieren unsere Songs, wie sie uns gefallen – darin sind Elemente wiederzufinden, die wohl dem Metalcore, dem Groove Metal oder dem Melodic Metal zuzuordnen sind. Am Ende wollen wir uns nicht in eine Kategorie stecken, weil wir keinen Vorteil darin sehen. Hört euch unsere Platte an und entscheidet selbst. 😉

Time For Metal / Kai R.:
Wie seid ihr zur Musik gekommen und wie hat sich Phelix Rising gegründet?

Phelix Rising:
Wir sind Musik- und Metalfans und uns einen ganz einfach die Lust und das Engagement, unsere Leidenschaft nicht nur als Konsumenten, sondern auch als Produzierende auszuleben. In unserer Jugend hatte der Nu-Metal seine Blütezeit und hat somit ganz sicher zur Festigung des Metals in unseren Herzen beigetragen. Auch weil Metallica, Iron Maiden und Co. in diesem Aufschwung immer im Fokus geblieben sind. Wir sind jahrelang gemeinsam auf Konzerte und Festivals gefahren – hatten unsere eigenen kleinen Bands, sind allesamt autodidaktisch veranlagt und wir kennen uns zum Teil schon seit dem Kindergarten. Eine eigene Band zu gründen war da nur die logische Konsequenz. Als Leo dann Hausbesitzer wurde und die Möglichkeit eines kostenlosen Proberaums im Keller in guter Erreichbarkeit aller Bandmitglieder vorhanden war, haben wir uns regelmäßig getroffen und Phelix Rising geboren.

Time For Metal / Kai R.:
Phelix Rising – warum gerade dieser Name?

Phelix Rising:
Bei uns ist alles demokratisch geregelt. Von daher war die Namensfindung gar nicht so einfach. Wir sind sechs Musiker und ein Supporter, welcher all unsere Organisation übernimmt und bei den Proben als Feedbacker und Apfelweinlieferant dient – sein Name: Felix. Während eines größeren Umtrunks kam dann die Idee: Phelix Rising – natürlich eine Anspielung auf den Phönix, der aus der Asche emporsteigt und damit ganz einfach hervorragend zu unserer Message passt, andererseits ein kleiner Insider für uns als Gemeinschaft. Wir mögen die Idee einer lyrischen Figur, die Phelix Rising heißt und die symbolisch für das steht, was Menschsein und auch Menschlichsein ausmacht. Im Dreck liegen, aufstehen, weitermachen – immer wieder! Das ist Phelix Rising.

Time For Metal / Kai R.:
Lohnt es sich heute noch für eine junge Band, physische CDs zu produzieren?

Phelix Rising:
Was heißt „lohnen“? Finanziell lohnt es sich für uns nicht – dafür benötigte man eine Werbe- und Vermarktungsmaschinerie, die wir schlichtweg nicht haben. Wir haben dennoch CDs pressen lassen. Wer uns kennenlernt und eine schicke physische CD mit fettem Booklet haben und uns so unterstützen möchte, der hat die Möglichkeit dazu. Uns persönlich war aber auch klar: Wir haben sehr lange an dieser Platte gearbeitet. Dort steckt unendlich viel Hingabe, Kreativität und gemeinsame Energie drin. Wir wollten etwas in der Hand haben – im wörtlichen Sinne. Und mit dem 16-seitigen Booklet, allen Lyrics und Fotos der Bandmitglieder ist die CD, neben den Audioqualitäten, auch ein echter Hingucker geworden.

Time For Metal / Kai R.:
Spotify, Deezer, Amazon Music, Apple Music und weitere haben ja den digitalen Markt unter sich aufgeteilt. Auch wenn es heute einfacher ist, etwas zu veröffentlichen, bleibt es schwer, sich gegenüber der Masse durchzusetzen. Was ist euer Plan, um eure Ziele zu erreichen?

Phelix Rising:
Für uns ist es im ersten Schritt überhaupt ein Riesending, dass wir weltweit über die Plattformen gehört werden können. Um Reichweite zu generieren, musst du aber auch live beweisen, was du draufhast und dir so eine Basis erarbeiten. Wir sind davon überzeugt, dass wir auf einer Bühne den Spaß, die Message und die Energie unserer Musik und unserer Gruppierung rüberbringen können. Musik ist flexibel: Sie kann auch im stillen Kämmerlein wirken. Aber wenn wir ehrlich sind: Was gibt es Geileres, als zusammen mit bekannten und fremden Menschen das Leben zu feiern – vereint in einer gemeinsamen Leidenschaft. Das sind Erlebnisse, die uns aktuell in der Pandemie fehlen; uns ganz persönlich als Band, aber auch uns als Gesellschaft.

Time For Metal / Kai R.:
By the way – was sind denn konkret eure Ziele? (Just for Fun? / Reichtum? / Weltherrschaft?)

Phelix Rising:
Manche Menschen sind so arm, alles, was sie haben, ist Geld. Wir wollen unsere Musik selbstbewusst, aber bodenständig vertreten. Wir lieben es, mit den Leuten über unsere Musik zu sprechen, darüber, was sie bewegt hat, was sie begeistert oder auch zum Nachdenken angeregt hat. Stimmung und Message unserer Songs sind wichtig – kommerzieller Erfolg ist nicht wichtig. Wenn sich ein Fenster auftun sollte, unsere Musik in größerem Maße zu verbreiten, werden wir aber auch dieses Fenster durchschreiten. Unsere nächsten konkreten Ziele sind jetzt: Vorbereiten auf Liveauftritte nach Corona. Wir haben Beziehungen in Hessen und bis nach Hamburg. Da wollen wir Gas geben, Menschen kennenlernen und gemeinsam das Leben abfeiern – aber heavy style!

Time For Metal / Kai R.:
Jetzt habt ihr die (vielleicht) einmalige Chance, auch eine Frage zurückzustellen. Gibt es etwas, was ihr über ein Online-Magazin und Podcast wie Time For Metal es ist, wissen wolltet?

Phelix Rising:
Ihr macht einen fetten Job und bedient mit Online-Magazin und Podcast auch ganz unterschiedliche Formate. Geht beides heutzutage nur miteinander? Seht ihr Podcast als moderneres Medium auch als das zukunftsfähigere Produkt oder bleibt ihr beim Tandem aus Schreiben und Sprechen?

Time For Metal / Kai R.:
Du, das sehen wir ganz sportlich – aber erst mal vielen Dank für das Lob. Ein Tandem sorgt dafür, dass jeder eine Verschnaufpause machen kann, während der Andere weiterradelt. Für uns sind der Podcast und das Magazin in sich aber eine getrennte Sache. Sicher greift das Eine auf das Andere zurück, doch im Kern ist der Podcast eine Erweiterung des Magazins, welches alleine steht. Somit haben wir auch eine Art Absicherung, sollte sich ein Medium in der Zukunft nicht mehr bewähren. Time For Metal ist vor zehn Jahren ja mit einem Radio und Magazin gestartet und auch damals haben wir alles unabhängig betrieben. So war es auch möglich, mit sinkenden Hörerzahlen (dank der Streaminganbieter) eines der beiden Bereiche abzustoßen, ohne das Andere zu gefährden. Wir sehen einen aktuellen Aufschwung, was Podcasts betrifft, in unserem Segment gibt es jedoch nicht viele Vertreter, die eine Basis und Bestand aufweisen. Somit rechnen wir uns gute Chancen aus, dass wir weiterhin wachsende Zahlen vorzuweisen haben.

Danke euch für diese tolle Frage und für die Zeit.

Phelix Rising:
WIR danken! PXR