Artist: Ancst
Herkunft: Berlin, Deutschland
Album: Summits Of Despondency
Genre: Black Metal, Crust, Hardcore Metal
Spiellänge: 44:39 Minuten
Release: 18.09.2020
Label: Lifeforce Records
Link: https://www.facebook.com/ANGSTNOISE
Bandmitglieder:
Gesang, alle Intrumente – Tom
Tracklist
- Kill Your Inner Cop
- Inferno
- Final Hour
- Praising The Realm Of Loss
- The Burden Of Hope Part I
- The Burden Of Hope Part II
- Razed Eden
- Abysm Of Existence
- … Of Dying
- Denazification
- Monotony Of Anguish
- Monolith
Dreiundzwanzig Veröffentlichungen innerhalb von acht Jahren muss man erst mal hinbekommen. Ancst legen nun mit Summits Of Despondency ihre dreiundzwanzigste Veröffentlichung vor. Dabei ist Summits Of Despondency die zweite Veröffentlichung der Band in diesem Jahr. Bereits im Frühjahr dieses Jahres ist mit Darkening eine knapp über fünfminütige EP erschienen. Da liegt auch die Krux bei den Veröffentlichungen, die als Splits oder als EP nur geringe Laufzeiten haben. Summits Of Despondency ist erst das vierte Album der Berliner Black Metal / Crust / Hardcore Band Ancst, die bereits seit 2012 unterwegs ist und von 2011 bis 2012 unter dem Bandnamen Angst agierte.
Wie bei Ancst üblich, wird Summits Of Despondency bei Lifeforce Records als CD und in verschiedenen Vinyl Editionen (black Vinyl, transparent gold marbled Vinyl und Eco Vinyl / auf je 250 Stück limitiert) veröffentlicht.
Summits Of Despondency ist unter den dreiundzwanzig Veröffentlichungen der Band erst das vierte Full Length Album der Berliner Band, deren Songs einen Schmelztiegel aus Black Metal, Crust und Hardcore darstellen.
In der Tradition der Band wirken die Songs typisch hingerotzt. So sind die knapp fünfundvierzig Minuten des Albums nie langweilig, sondern genau das Gegenteil. Das Ancst Merkmal, den Fans extrem hasserfüllte drei bis vierminütige Songs in brachialer Härte und mit viel Geknüppel hinzuschmettern, wird eindeutig erfüllt, auch wenn hier und da der eine oder andere Song mal etwas kürzer oder auch länger ausfällt. Auch die drei längsten Songs Denazification, Monotony Of Anguish und Monolith kommen einem nicht unbedingt ultralang vor. Zu sehr erschüttern sie doch Mark und Bein des Hörers. Besonderes Markenzeichen der Songs ist zudem das hardcorelastige Brüllen von Sänger Tom, so will ich die Voices in diesem Falle einmal nennen. Gnadenlos wird hier der eingeschlagene Weg gegangen.
Tom hat sowohl die Voices auf dem aktuellen Werk, als auch sämtliche Instrumente eingespielt. Bei Liveveranstaltungen gesellt sich ein Kollektiv an Musikern dazu.
Die Texte sind sowohl persönlicher als auch gesellschaftspolitischer Natur, wie zum Beispiel beim Opener Kill Your Inner Cop (der die Verachtung für die Brutalität der Polizei ausdrückt). Der crustig-punkige, schwarz angefärbte Sound drückt bare Wut aus und bestimmt das Album.
Mit The Burden Of Hope Of Loss Part 1 gibt es sogar einen einzigen reinen Instrumentalsong auf der Platte. Hier wird für kurze Zeit die Aggression auf Summits Of Despondency etwas zurückgehalten, bevor sie im direkt darauffolgenden The Burden Of Hope Of Loss Part 2 mit voller Härte zurückschlägt.
Unverhoffte Parts bieten sich zu Genüge, so wie zum Beispiel eine weibliche Stimme im Song Razed Eden, die einen melodisch weichen, vielleicht auch versöhnlichen Gegenpart zur dann einsetzenden Stimme von Tom bildet. Die einzelnen Songs weisen natürlich Nuancen der verschiedenen Subgenres auf. Bei einigen Songs geht es hardcorelastiger, bei anderen crustig-punkiger und hier und dort setzt sich ein wenig mehr der Black Metal durch, wie zum Beispiel bei Abysm Of Existence oder Final Hour.
Atmosphärische Ambientausflüge gibt es zudem auch noch. Als Beispiel sei hier der Mittelteil von Denazification genannt, ein Song, der ansonsten ein wütender Bastard ist. Gerade diese Ambientausflüge wühlen auf und führen dann erneut zu wütenden Aufschreien, die ihnen folgen. Ambientausflüge vernehmen wir auch im abschließenden Monolith, der zugleich mit fast sechs Minuten der längste Song auf dem Album ist, mit einer fast epischen Breite, welches durch das Gitarrenspiel und erneut einer Frauenstimme unterstrichen wird.