Artist: Cruel Division
Herkunft: Limburg, Deutschland
Album: Under The Burden Of Rotting Fruit (EP)
Genre: Hardcore, Death Metal, Crust
Spiellänge: 14:57 Minuten
Release: 08.12.2023
Label: Unsigned, Eigenvertrieb
Link: https://www.facebook.com/pg/CruelDivision
Bandmitglieder:
Gesang – Tobias Stendebach
Gitarre – David Hofmann Bass – Jaro Nevole Schlagzeug – Tobias Thome
Tracklist:
- The Trees Shall Bow
- Constant Conflict
- Vitriol
- Flat Circle
Wenn ich schon einmal dabei bin, die Restekiste der liegengebliebenen Alben auszumisten, dann bleibt es nicht bei einem Album …, das könnte ich auch hier so schreiben. In diesem Fall ist es aber doch etwas anders, denn die EP Under The Burden Of Rotting Fruit der Band Cruel Divison aus dem Raum Montaur/Limburg lag nie in unserer Restekiste.
Lange hatte ich von Cruel Division nach meinem Review zu ihrer selbst benannten Demo Debüt EP vor fast sechs Jahren nichts mehr gehört. Ich glaubte schon beinahe nicht mehr an deren Existenz, bis mich ihr Sänger Tobi vor ein paar Tagen anschrieb: „Hallo Jürgen, weißt du noch …“ Klar weiß ich noch, obwohl ich Tobi nun auch schon ein paar Jährchen nicht mehr gesehen habe.
Cruel Division haben unter anderem Corona überlebt und sind tatsächlich noch existent. Am 08.12.2023 haben sie ihre neue EP Under The Burdon Of Rotting Fruit bereits herausgebracht. Zunächst ist die EP nur digital und bei der Band als Kassette verfügbar. Die Band arbeitet daran, die Scheibe noch auf Vinyl herauszubringen.
Hörte das damalige Debüt mit dem Song Death Reigns All auf, so bedeutet dieser dann auch schon den Beginn einer Weiterentwicklung für die Band, denn auf Under The Burden Of Rotting Fruit setzt man verstärkt auf Black/Death Metal und Crust Einflüsse. Der erste Titel The Trees Shall Bow (Under The Burden Of Rotting Fruit) beginnt mit Summen netter Bienen und einem Akustikintro, bevor er komplett dreht und auf Krawall aus ist. Rasante Tempowechsel und Tobi schreit sich die Lunge aus dem Leib. Ich bin gleich fasziniert.
In sich zerrissen kommt Constant Conflict daher. Der Song dreht sich ungemein und eskaliert in sich. Laut Band dreht sich der Song um die Angst. Angst vorm Scheitern, Angst vor dem Urteil anderer, Selbstzweifel. Vitrol kommt zunächst recht zaghaft daher, als wenn sich etwas aufstaut, aber dann bricht es raus. Aufgestaute Wut, die sich irgendwie hilflos über ein Ventil entlässt. Diese Hilflosigkeit ist im Song besonders gut spürbar, ebenso wie das Ventil, das die aufgestaute Wut rauslässt.
Schnell sind wir bei der EP auch schon durch und haben mit Flat Circle schon den letzten Song der nur 15 Minuten langen EP erreicht. Schreihals Tobi auch hier wieder toll in seinem Element, der seine Instrumentalfraktion irgendwie anzutreiben scheint. Die Band sieht sich hier vom Konzept von Reinkarnation inspiriert und hat dementsprechend hier als Outro das Intro des ersten Songs gewählt, somit schließt sich der Kreis.
Aufgenommen und produziert wurde Under The Burden Of Rotting Fruit im Wholesome Audio Studio von Jonathan Aßheuer ^^, was der Scheibe gegenüber dem Vorgänger aus meiner Sicht auch einen hörbaren Kick gegeben hat und den Sound doch stark aufwertet.