Poppy Seed Grinder – Faceless Atrocities

Neue gesichtslose Gräueltaten aus Tschechien

Artist: Poppy Seed Grinder

Herkunft: Tschechien

Album: Faceless Atrocities

Spiellänge: 29:00 Minuten

Genre: Brutal Death Metal

Release: 05.11.2021

Label: Amputated Vein Records

Link: https://poppyseedgrinder.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Bàra
Gitarre – Yarda
Bassgitarre – Klabi
Schlagzeug – Štěpán Lopuchovský

Tracklist:

  1. No Way Out
  2. Overdosed
  3. Faceless Atrocities
  4. Time To Kill
  5. Incinerated Mind
  6. Under The Pretext Of Law
  7. Chaos In Veins
  8. Retribution
  9. Rat Park

Yarda, der auch live bei Alienation Mental aktiv ist, gründete 1997 Poppy Seed Grinder. Mittlerweile ist er das letzte Originalmitglied. Viele Musiker kamen und gingen, aber seit 2014 ist das Line-Up stabil. 2020 wurde noch einmal die Gesangsposition verändert und weiter ging es. Album Nummer vier musste geschrieben und unter die Leute gebracht werden. Seit dem Debüt der Band namens Opressed Reality aus dem Jahre 2004 verfolge ich eigentlich ihr Schaffen. Da das letzte Album nun auch schon fünf Jahre her ist, wurde es echt langsam Zeit. Auf eine EP oder eine Split wurde verzichtet. Mal sehen, was es so zu hören gibt.

Los geht es mit No Way Out. Ziemlich langsam und bedächtig arbeitet man sich in das Album hinein. Der Song geht über fünf Minuten und das ist für die Band eher ungewöhnlich, sieht man mal von Bloody Psychotic Disease ab. Der Song befand sich auf dem ersten Album und ging dreizehn Minuten, aber ich schweife ab, hehe. Weiter geht es mit diesem aktuellen Song. Es bleibt natürlich nicht langsam, das ist klar. Nach einer Minute gibt man so richtig Gummi und liefert irgendwie eine eigene Art von Brutal Death Metal ab. So ähnlich fabrizieren es auch Fleshless. Die Doublebass haut alles weg und man hat einen eigenen Sound, was an der Produktion liegen mag. Ansonsten groovt man im Midtempo und drückt einen damit an die Wand. Der Gesang ist natürlich tief und wird mit einigen Screams kombiniert. Es gibt Vorspieler und dann Stakkato-Riffing, welches von einer ganz schnellen Doublebass begleitet wird. Man spielt dann mit dem Tempo und geht hin und her, hält es aber hoch. Macht Laune. Noch einmal langsames Midtempo und so groovt man sich mit Stakkato-Riffs und der Doublebass dem Ende entgegen.

Overdosed kommt dann mit Obertönen um die Ecke und wieder diese schnelle, aber groovende Doublebass. Sehr fett. Das Tempo wird variiert und man geht dann wieder in einen Midtempogroove. Das maschinell klingende Drumming klingt hier einfach nur geil, zumal sie echt ein Händchen dafür haben, zu grooven. Ein Basssolo darf auch mal ran und so knüppelt man sich dann hier durch das Universum. Schön abwechslungsreich und zielführend.

Die stoppenden Elemente, die betonenden Drums und die Vocals, die darauf singen, machen den Song Faceless Atrocities aus. Sehr geil. Ansonsten ist der CD-Namensgeber einfach nur brutaler Death Metal der geilen Art und Weise. Blastbeats und technische Elemente, fette Riffs, fieser Gesang und eben diese stoppenden Parts. Auch Pig Squeals dürfen ran und der Song geht so was von ins Ohr, sofern man brutalen Death Metal mag, denn sie sind sehr weit davon entfernt, nach 08/15 zu klingen. Hier kracht die Schwarte und fliegt beinahe auseinander. Ein würdiger Namensgeber.

Time To Kill hat auch diese fette Mischung aus Brutalität und groovenden Momenten. Die technischen Fähigkeiten kann man hier auch mal präsentieren. Hier und da baut man mir dann zu viele kleine Breaks ein, da geht der Fluss ein wenig verloren, aber ansonsten macht auch dieser Song Laune.

Und so läuft es immer weiter und weiter und die tschechische Maschine läuft auf Hochtouren, auch wenn man hier und da ein wenig gleich klingt. Aber auf knappen 29 Minuten ist das denn wirklich auch nicht so dramatisch. Ist eben Brutal Death Metal.

Der Rausschmeißer Rat Park fängt ziemlich ekelig an, wie ich vermutete. Das Mini-Intro soll wohl einige Ratten darstellen, die sich zusammen auf den Weg machen, durch die Kanalisation oder so. Schon fast grinding und mit screamigem Gesang legt man los, wechselt in einen Groove, holt dann die Grindkelle wieder heraus und bedient sich hier des doppelten Gesangs, aber nicht gleichzeitig. Danach geht es wieder in einen fetten Groove. Mittlerweile hat man diese Geschwindigkeit aber sehr oft gehört und umso geiler ist es eigentlich, dass der Grind danach sofort wieder ausgepackt wird und dann ist auch gleich Schluss.

Poppy Seed Grinder – Faceless Atrocities
Fazit
Auch nach fünf Jahren haben diese Tschechen nichts verlernt und so hauen sie uns wieder recht eigenständigen Brutal Death Metal um die Ohren, der weit davon entfernt ist, wie eine weitere Kopie von Suffocation zu klingen, aber schon mit technischen Elementen aufwartet. Man hat einen eigenen Sound und setzt diesen auch ein, auch wenn mich nicht alles zu 100 % überzeugt hat. Ich hatte aber als Death Metal Fan jede Menge Spaß und das ist es ja wohl, was zählt.

Anspieltipps: Faceless Atrocities und Rat Park
Michael E.
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