Psychotic Waltz – The God-Shaped Void

24 Jahre sind eine lange Zeit

Artist: Psychotic Waltz

Herkunft: San Diego County, Kalifornien, USA

Album: The God-Shaped Void

Spiellänge: 58:47 Minuten

Genre: Progressive Metal, Progressive Rock

Release: 14.02.2020

Label: Inside Out Music

Links: http://psychoticwaltz.com/
https://www.facebook.com/PsychoticWaltzOfficial/

Bandmitglieder:

Gesang – Devon Graves
Gitarre – Brian McAlpin
Gitarre und Keyboard – Dan Rock
Bassgitarre – Ward Evans
Schlagzeug – Norman Leggio

Tracklist:

  1. Devils And Angels
  2. Stranded
  3. Back To Black
  4. All The Bad Men
  5. The Fallen
  6. While The Spiders Spin
  7. Pull The String
  8. Demystified
  9. Season Of The Swarm *** Bonus Track
  10. Sisters Of The Dawn
  11. In The Silence

Es gibt wenig Alben, auf die man sich schon ein paar Monate vorher freut. Devon Groves (alias Buddy Lackey) kündigte auf einer kleinen Europatour im September letzten Jahres für Februar 2020 ein neues Album an. Vor 24 Jahren erschien das letzte Album Bleeding. Die Diskografie ist überschaubar. A Social Grace (1990), Into The Everflow (1992) und Mosquito (1994) entstanden noch vor Bleeding mit dem jetzigen Line-Up. Die beiden ersten Werke sind Klassiker im progressiven Rock/Metal. I Remember aus dem Jahre 1990 machte Psychotic Waltz weltweit bekannt. Eine 24-jährige Pause macht nicht jede Band bezüglich Studioproduktionen. Aber es gibt noch eine weitere Besonderheit. Gitarrist Brian sitzt seit Jugendzeiten im Rollstuhl. Seit 2011 sind die fünf Herren aus Kalifornien ab und wann live unterwegs. Kleine Touren mit fünf oder sechs Stationen. Nun hat man neues Material und wird sicher wieder in Europa zu sehen sein.
Aufgenommen in den Rarefied Studios in San Diego von Ulrich Wild, klanglich in Form gebracht von niemand Geringerem als Jens Bogren (Leprous, Haken) in seinen renommierten Fascination Street Studios in Örebro, Schweden. Vom ersten Tag bis zum endgültigen Mix und Master dauerte es drei Monate, bis The God-Shaped Void fertig war.

Genug der Vorrede: Devils And Angels bestimmt den Anfang. Sechseinhalb Minuten progressive Power mit Querflöte zum Einstieg, sauberen Riffs und Gesang in hervorragender Qualität. Die klassischen Trademarks von Psychotic Waltz – klingt wie vor 30 Jahren, nur im neuen Gewand. In diesem Takt geht es weiter mit Stranded. Der Track fügt sich nahtlos an den Opener. Etwas härter kommt Back To Black rüber. Da gibt es auch mal einen etwas wütenderen Devon zu hören. Bei All The Bad Men begeistern mich vor allem das Gitarrenspiel und das Gesangsduo Devon und Background. Mit The Fallen wird es ruhiger und akustisch. Nach ca. zwei Minuten nimmt der Track entsprechend Fahrt auf und Devon haut ein richtig gutes Brett raus. Der Refrain ist für einen Prog Track schon fast zu rund von Gesang und Gitarrenspiel. Ein weiterer Titel, der durchaus beeindrucken kann. Die Frage While The Spiders Spin wird musikalisch ähnlich beantwortet wie bei The Fallen. Akustischer Einstieg, nach 30 Sekunden dreht der Track in den typisch progressiven Psychotic Waltz Sound. Pull The String startet ab der ersten Sekunde mit Tempo. Refrain und Songaufbau ähneln beiden Vorgängern. Demystified startet Devon mit leichtem Querflöteneinsatz und ruhigem Einstieg. Der Refrain nimmt dann etwas Tempo auf, bleibt aber insgesamt sehr melodisch, ruhig und rund. Der Bonustrack Season Of The Swarm liegt uns leider nicht vor. Den gibt es nur in der Hardware Variante. Wem der Song gerade zu ruhig war, wird mit Sisters Of The Dawn entschädigt. Mit etwas mehr als sechseinhalb Minuten der Longplayer des Albums. Er bietet dazu genau das, was ich von einem progressiven Metaltrack erwarte. Für mich daher das Highlight des Werks. Den Schlusspunkt setzt In The Silence. Dem Titel entsprechend insgesamt etwas ruhiger, aber mit experimentellen und progressiven Phasen. Passender Abschluss.

Psychotic Waltz – The God-Shaped Void
Fazit
Meine Erwartungen waren natürlich hoch, bezüglich des neuen Werks nach 24 Jahren von Psychotic Waltz in der Urbesetzung. Die Erwartung wurde erfüllt, aber nicht übertroffen. Qualitativ absolut hochwertig, ist es zweifelsohne ein sehr gutes progressives Musikalbum. Der eine oder andere Track fällt leider etwas zu poppig für mich aus. Auf der positiven Seite aber auch krachende Titel, die alles haben, was man sich von einem progressiven Metal/Rock Track wünscht. Die poppigen Einflüsse drücken etwas die Gesamtnote, die trotzdem hoch ist. Das Werk ist natürlich eine klare Empfehlung für Freunde progressiver Musik.

Anspieltipps: Sisters Of The Dawn, Back To Black und All The Bad Men
Jürgen F.
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