Sadistik Forest – Obscure Old Remains (EP)

Obskure Schmachtfetzen aus dem Land der tausend Seen

Artist: Sadistik Forest

Herkunft: Finnland

Album: Obscure Old Remains (EP)

Spiellänge: 19:04 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 28.05.2021

Label: Transcending Obscurity Records

Link: https://sadistikforest.bandcamp.com/music

Bandmitglieder:

Gesang und Bassgitarre – Markus Makkonen
Gitarre – Antti Heikkinen
Gitarre – Jarrkho Lahtinen
Schlagzeug – Jimi Myöhänen

Tracklist:

  1. Mandragore
  2. Barbarian
  3. Nihil
  4. Waters Black

Sadistik Forest aus Finnland haben sich seit ihrer Gründung und von Album zu Album immer mehr gesteigert und sich eine gute Fanbasis erschaffen. Immerhin sind sie ja auch schon seit 2007 dabei und nehmen die Saunen dieser Welt auseinander. Nach drei Alben im Gepäck musste man innerhalb der Band ein wenig rotieren und umstellen. Der alte Gitarrist Jarkko kam 2019 wieder und ersetzte Matti Solo, der von 2010 – 2019 für die Band tätig war. Gründungsmitglied und Drummer Vesa Mutka ist auch nicht mehr dabei. 2020 kam dann Kaera Drummer Jimi hinzu. Fertig und ab dafür. Neue Besetzung, neues Lebenszeichen.

Das neue Lebenszeichen kommt in einer Vier-Song-EP namens Obscure Old Remains.

Die Band erfindet den Death Metal natürlich nicht neu, will das auch überhaupt nicht und war schon immer dem old schooligen Death Metal positiv gegenüber gestimmt. Dieses hört man auch sofort bei dem Opener Mandragore. In knappen vier Minuten fegt man ordentlich wie ein Orkan herum und haut gleich zu Beginn ein markantes Riff raus, wechselt dann, nimmt ein wenig das Tempo heraus und geht in einen schnellen Uftatapart. Danach folgt ein grooviges Element, welches mit einem hypnotischen Riff daherkommt und dann nimmt man wieder Tempo auf. In der Mitte groovt man dann so richtig, aber auch da drückt und zerrt man an allen Ecken und Kanten. Geiler Mittelpart, der absolut zum Bangen einlädt, aber vielleicht ein wenig zu lang ist, obwohl er mit Variationen aufwartet. Am Ende dann noch einmal ab in die Sauna und schwitzen. Ja, geiles Brett. Macht Laune. Das hypnotische Riff wird noch einmal rausgeholt und Feierabend.

Barbarian startet als volle Midtempowalze und knattert durchs Gebälk. Nimmt dann aber Fahrt auf, geht wieder ins Midtempo und haut ein kleines Solo raus. Danach wieder ab ins Midtempo mit anschließendem Knüppelpart. So geht es hin und her und nach knappen 3:30 Minuten ist Ende. Stimmung, besonders der kranke Endteil.

Nihil walzt dann mal so richtig und frisst sich in die Gehörgänge. Eine melodisches, schnelleres Riff zerstört die Ruhe. Gitarrenanschläge und schnelles Drumming folgen und dann geht man wieder in den vorherigen Part. Ein kleines hypnotisches Riff wird wieder einmal aus dem Hut gezaubert. Sehr stark. Das Riffing ist aber nicht so stark wie bei den ersten beiden Vertretern.

Waters Black ist auch schon das letzte neue Lebenszeichen von Sadistik Forest. Hier geht man mal über die volle Distanz. Über sechs Minuten wird der old schoolige Death Metal zelebriert. Langsam kämpft man sich durch die Seelandschaften Finnlands und besonders der Einsatz von Gitarrenquietschern und durchrasselnder Doublebass gefällt mir. Die finnische Melancholie schimmert zwar nur am Rande durch, dafür aber durchaus die verrottende Grundeinstellung finnischer Death Metal Kapellen wie Sepulchral Curse, Demigod oder Abhorrence.

Gelungene EP und ein gutes Lebenszeichen. Das vierte Album kann kommen, hoffentlich mit weiteren obskuren Schmachtfetzen aus dem Land der tausend Seen.

Sadistik Forest – Obscure Old Remains (EP)
Fazit
Die Old School Death Metalhead Fraktion Sadistik Forest bietet auf dieser EP eher ungewohntes längeres Material an, hat dafür aber groovige Elemente und sogar hypnotische Riffs am Start. Überwiegend überzeugend agierend, kann man die Wartezeit auf das vierte Album dadurch gut verkürzen.

Anspieltipps: Mandragore und Barbarian
Michael E.
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