Artist: Sarkh
Herkunft: Hachenburg, Deutschland
Album: Heretical Bastard
Genre: Instrumental Rock, Post Rock, Post Metal, Ambient
Spiellänge: 44:08 Minuten
Release: 07.07.2025
Label: Worst Bassist Records
Link: https://worstbassistrecords.bandcamp.com/album/heretical-bastard
Bandmitglieder:
Schlagzeug – Johannes Dose
Gitarre – Ralph Brachtendorf
Bass – Falko Schneider
Tracklist
- Helios
- Kanagawa
- Glazial
- Zyklon
- Autumn To June
- Cape Wrath
Am 07.07.2025 ist das Album Heretical Bastard der Westerwälder Post Rock Band Sarkh in einer limitierten Auflage von 500 Stück über das Label Worst Bassist Records erschienen. Heretical Bastard ist der würdige Nachfolger des Debüts Kaskade aus dem Jahr 2020.
Die erste Begegnung meinerseits mit Sarkh war 2020 bei dem Event Pizza.Beer&Music auf dem Heinzelmännchen Hofcafé, wo das mittlerweile etablierte und kultige Höflärm Festival jedes Jahr stattfindet. Dort habe ich damals auch ein Interview (hier) mit Sarkh gemacht. Live konnte die Band seitdem schon einige Festivals bespielen und ich durfte sie dabei ein paarmal live erleben. Höhepunkt dabei dürfte das Freak Valley Festival in diesem Jahr gewesen sein.
Die erste Begegnung war so etwas wie die Liebe auf den ersten Blick, oder besser gesagt, die Liebe beim ersten Hören 😉 , da ich dem Sound der Band von Beginn an verfallen war und es auch heute noch bin. Umso mehr freue ich mich, dass es nun mit Heretical Bastard endlich den ersehnten Nachfolger zum Debütalbum Kaskade gibt.
Sarkh sind zwar immer noch ein Trio, allerdings hat es an der Gitarre schon vor längerer Zeit einen Wechsel gegeben. Ralph Brachtendorf hat dort Johannes Schaffer abgelöst. Ich denke mal, für die Entwicklung der Band ein weiterer Schritt nach vorne. Aufgenommen wurde Heretical Bastard, wie das Vorgängeralbum auch, im Studio des Institut Für Angewandten Krach von Bassist Falko Schneider im beschaulichen Westerwaldort Pracht.
Das Trio Johannes Dose (Schlagzeug), Ralph Brachtendorf (Gitarre) und Falko Schneider schwebt dieses Mal mit seinem instrumentalen Post Rock nicht mehr nur über die Höhen des Westerwaldes. Titel wie Ackerland, Wildnis, Saat oder Irrlicht sind Vergangenheit und werden durch Titel wie Helios, Zyklon, oder Cape Wrath ersetzt. Die Kraft der Natur liegt dem Ganzen zwar noch zugrunde, aus meiner Sicht wird es auf Heretical Bastard um einiges rauer und es kommen einige Urgewalten zum Vorschein. Das abwechslungsreiche Konzept an Post Rock / Post Metal Klängen, welche durch sphärische Ambientklänge hier angereichert werden, bildet die Grundsequenz. Bezogen auf das Vorgängeralbum wird es allerdings stürmischer, nicht nur mit dem Titel Zyklon, es weht insgesamt ein stärkerer Wind.
Leicht verträumt, die ersten Sonnenstrahlen, die dich aus dem Schlaf wecken und Helios, der Sonnengott ist da. Während die ersten Sonnenstrahlen noch guttun, werden die folgenden Strahlen immer intensiver und hier und da ist ein Sonnenschutz auch einmal angenehm. Der Song Helios ist ein schönes Beispiel dafür, wie sich sphärische Ambientklänge und Postrock wunderbar ergänzen können. Als Opener schon einmal ein richtiger Heretical Bastard, um beim Albumtitel zu bleiben.
Zum Song Kanagawa (bei dem bezeichnenderweise Möwengeschrei zu vernehmen ist) kann ich dem geneigten Fan das Betrachten des Bildes Die Große Welle Von Kanagawa des japanischen Künstlers Katsushika Hokusai empfehlen. Dieses Bildnis und die Urgewalt der Welle werden auf eure Ohren treffen und dies in einer meisterlichen Interpretation.
Glazial bewegt sich anschließend in einem Sinne, wie sich die Gletscher bewegen, ganz an den Begriff angelehnt. Dabei mag das Tempo vielleicht nicht unbedingt in einem großen Maß vorangehen, allerdings die Wuchtigkeit und deren Auswirkung(en).
Man spürt zu Beginn des nächsten Songs richtig, wie eine Windhose aufkommt, vor der kein Entrinnen möglich ist. Dabei auch noch ziemlich mächtig und bedrohlich. Ein Wirbelsturm, der sich sammelt und dann alles niedermacht. Zyklon ist für mich persönlich so etwas wie das zentrale Beast auf Heretical Bastard, ein richtiger energiegeladener Bastard halt, der immer wieder neue Energie sammelt, um seine Kraft zu entfalten. In Autumn To June wird es noch einmal etwas ruhiger? Das denkt man vielleicht zu Beginn. Allerdings nimmt der Song dann doch richtig Fahrt auf und er gibt sich ziemlich aufgewühlt.
Zum Abschluss dann noch Cape Fear? Nein das Cape Wrath mit 11:30 Minuten Länge. Cape Wrath ist mindestens so spannend wie der bekannte Filmklassiker Cape Fear. Cape Wrath unterliegt einem Groove, der es gewaltig innehat, ins Ohr/Hirn hämmert und dabei süchtig macht. Das Spiel zwischen atmosphärischen und dynamischen, rockigen Klängen darf natürlich nicht fehlen. Was für ein genialer Abschluss im Cape Wrath.