Savage Master – Dark & Dangerous

Stacey Savage oder die Stimme aus der Gruft

Artist: Savage Master

Herkunft: Louisville, Kentucky, USA

Album: Dark & Dangerous

Genre: Heavy Metal, NWoTHM, Occult Metal

Spiellänge: 38:43 Minuten

Release: 28.03.2025

Label: Shadow Kingdom Records

Link: https://staceysavagemaster.bandcamp.com/album/dark-dangerous

Bandmitglieder:

Gesang – Stacey Savage
Schlagzeug – John W. Littlejohn
Gitarre, Gesang – Julien Fried
Bass – Adam Neal
Gitarre – Larry Myers

Tracklist:

1. Three Red Candles
2. Warriors Call
3. Black Rider
4. The Edge Of Evil
5. Devil’s Child
6. Screams From The Cellar
7. Never Ending Fire
8. Devil Rock
9. I Never Wanna Fall In Love
10. When The Twilight Meets The Dawn
11. Cold Hearted Death

Seit 2013 existieren Savage Master und konnten sich vor allem durch eine spezielle Bühnenshow Aufmerksamkeit erspielen. Gefühlt zelebrieren Stacey Savage und ihre Mitstreiter mit Umhängen und Kapuzen eine dunkle Messe, bei der diverse Utensilien wie Peitsche und Kerzenständer als Showeffekte genutzt werden. Wer sich bei der Beschreibung rein showtechnisch an King Diamond oder Mercyful Fate erinnert fühlt, der liegt nicht gänzlich daneben, sowohl von der Show als auch von der Genrezuordnung. Musikalisch ist vor allem der eigenwillige Gesang ein Diskussionspunkt, der nicht immer nur für Applaus sorgt. Dark & Dangerous ist der Nachfolger vom 2022er-Album Those Who Hunt At Night und mittlerweile die fünfte Platte aus dem Hause Savage Master.

Der Blick auf die Tracklist zeigt, dass sich thematisch bei der US-Combo nichts verändert hat. Hölle, Tod und Teufel spuckt die Truppe auch 2025. Nach dem Intro kommt Warriors Call nicht übermäßig dunkel daher und die Vocals von Stacey klingen nicht so angepisst und schräg, wie auf den Vorgänger-LPs.

Auch Black Rider tönt passabel und songdienlich aus den Boxen, The Edge Of Evil schwenkt in Richtung Hardrock oder frühe NWoBHM mit einer eingängigen Melodie und einem Refrain zum Headbangen. Etwas schräger und eigenwilliger klingt Screams From The Cellar, der im Prinzip genau das liefert, was der Titel schon ankündigt. Die gesamte Melodieführung ist unorthodox und die Vocals mit diversen Effekten auf dunkle Gruft getrimmt.

Die weiteren Tracks wie Never Ending Fire, Devil Rock oder I Never Wanna Fall In Love sortieren sich zum bereits diskutierten Material, insgesamt eher songdienlich, aber immer mit einem düsteren Touch und mit Momenten zum Faustballen und Mitgrölen. Aus dem Rahmen fällt When The Twilight Meets The Dawn, der nach dem Intro kräftig aufs Tempo drückt und wo Stacey Savage schräg und gruftig klingt. Der Schlusspunkt Cold Hearted Death ist mit mehr als sechs Minuten der Langläufer auf Dark & Dangerous. Savage Master zeigen sich experimentierfreudig. Mit einer Rockballade und Stacey als Sängerin zwischen Ballade und rockigem Refrain zeigen die Protagonisten, dass noch weiteres Potenzial für die Zukunft in der Band steckt.

Savage Master – Dark & Dangerous
Fazit
Savage Master erkunden neue Wege und entwickeln ihren bisherigen okkulten Heavy Metal weiter in Richtung Rock und größere Fanbase. Getragene, in Richtung Doom schielende Stücke gab es auch schon früher. Auf Dark & Dangerous legen Savage Master mehr Augenmerk auf Eingängigkeit, bei der nicht nur die dunkle Stimmung im Vordergrund steht. Verloren geht ein Stück der Eigenwilligkeit vorheriger Alben.
Dark & Dangerous sollte dafür sorgen, dass mehr Fans einen Zugang zu der Musik von Savage Master finden. Die Stimme aus der Gruft kommt bei Screams From The Cellar oder When The Twilight Meets The Dawn noch immer zur Geltung, aber der Schritt in Richtung größerer Zielgruppe ist nicht von der Hand zu weisen. Dafür spricht auch die gemeinsame Tour mit den New Yorker Proto-Metallern von Sanhedrin im Mai 2025, die eine andere Zielgruppe als bisher Savage Master ansprechen. Wer grundsätzlich etwas mit King Diamond und Mercyful Fate anfangen kann, sollte der neuen LP von Savage Master sein Gehör schenken, auch wenn nicht alle Nummern überzeugen können.

Anspieltipps: The Edge Of Evil, Screams From The Cellar und When The Twilight Meets The Dawn
Franziska W.
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