Scaffold – Codex Gigas

Die Urgesteine des serbischen Death Metal und ihr lang ersehntes Album Nummer zwei

Artist: Scaffold

Herkunft: Serbien

Album: Codex Gigas

Spiellänge: 40:59 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 31.03.2021

Label: Satanath Records

Link: https://www.facebook.com/ScaffoldMetalSerbia

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Ivica Dujić
Gitarre – Antonio Ismailović
Bassgitarre – Milan Dobrosavljrvić
Schlagzeug – Alexsandar Musicki

Tracklist:

  1. The Butcher Of Rostov
  2. 1763 (Consecrated Ground)
  3. Five Circles In Barbed Wire
  4. In These Dreams
  5. At The Dawn Of A Judgement Day
  6. Variola Vera
  7. Psychopathic Mind (Bloodbath Cover)
  8. Rotting In The Rain

Bei Scaffold handelt es sich um ein Urgestein der serbischen Death Metal Szene. Seit 1992 existiert die Band bereits, löste sich aber im Jahre 1994 nach einem Demo und einem Album wieder auf. 2008 gab es dann eine Reunion, allerdings ist nur noch Gitarrist und Sänger Ivica Dujić dabei. 2018 und 2020 kamen dann noch mal neue Mitstreiter dazu und nun kommt das lang erwartete Album Nummer zwei.

The Butcher Of Rostov liefert dann auch das, was man von der Band erwarten konnte. Nach einem kurzen Intro gibt es deathrashiges Riffing im Midtempo. Die Drums treiben. Während die Wörter Butcher Of Rostov fallen, sind die Instrumente leise. Dieses wiederholt sich. Ein wildes Solo folgt, ein atmosphärischer Part erfolgt. Diese Keyboardklänge werden wir dann noch viel öfter zu hören bekommen. Der atmosphärische Part wird später zusammen mit einen thrashigen Part weiterverarbeitet. Wieder erfolgt der Sologesang, noch einen kurzen Part dazu und Feierabend.

Dass der Bursche Ivica schon etwas länger dabei ist, hört man auch bei dem Song 1763 (Consecrated Ground). Das Aggressionslevel geht ein wenig nach oben und am Anfang erinnern sie mich dann ein wenig an Master. Es wird groovig und es folgt irgendwie ein vertrackter Part. Dann lässt man einen fetten schleppenden Part auf die Gemeinde los, wieder kurze atmosphärische Elemente und auch ein wildes Solo darf nicht fehlen. Der Song klingt mir persönlich ein wenig zu unstrukturiert, aber er bietet eine sehr gute Abwechslung.

Five Circles In Barbed Wire kommt extrem geil aus den Boxen und ist eine derbe Mischung aus Death Metal und Thrash Metal. Wenn sie am Schleppen sind und dann ein wenig im Midtempo Gas geben, erinnern sie mich immer wieder an Asphyx. Auch gesanglich klingen sie ein wenig nach van Drunen. Die Burschen haben aber genügend eigene Ideen und vor allem die Soli sind absolut wild. Immer wieder gibt es Breaks und Riffveränderungen. Das Hauptriff mit dem Uftatatempo ist echt geil. Diese Wechsel sind echt gut.

In These Dreams kommt auch mal etwas zackiger aus den Boxen und bietet dem geneigten Zuhörer gute alte Schule an. Schnelles Uftatatempo mit groovigen Einsprengseln stehen auf der Tagesordnung. Solo darf nie fehlen und auch immer mit dabei sind die atmosphärischen Elemente, wie man sie auch von damaligen Pestilence gewohnt war.

At The Dawn Of A Judgement Day ist ein sehr verspieltes Stück und erinnert einen in einigen Momenten an Zitate aus der klassischen Musik, zu dem klingt es an einigen Stellen sehr nach Heavy Metal. Und diese Elemente kombinieren sie dann mit Death und Thrash Metal. Sehr interessant.

Psychopathic Mind ist ein Cover von Bloodbath. Gut gemacht, denn sie haben quasi einen Scaffold Sound daraus gemacht. Das Original gefällt mir zwar besser, aber die Serben zeigen, wie man ordentlich covert.

Mit einem romantischen und verregneten Outro inklusiver Cleangitarre namens Rotting In The Rain verabschieden sich die Serben und brauchen hoffentlich nicht so lange, um sich wieder zu melden. Freunde des Old School Death Metal können zuschlagen. Eine Tour mit ihren Landsmännern von Infest würde ich mir wünschen, das wäre geil.

Scaffold – Codex Gigas
Fazit
Old School Death und Thrash Metal, gepaart mit atmosphärischen Keyboardklängen und Heavy Metal Akkorden. So kann man die Musik der Serben von Scaffold zusammenfassen. Sehr abwechslungsreiches Songwriting und eine fette Produktion machen das Album zu einem echten Hörspaß.

Anspieltipps: In These Dreams und At The Dawn Of A Judgement Day
Michael E.
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