Sequestrum – Pickled Preservation (EP)

Death Metal mit viel Fäulnis, Humus und Moder - Made in Denmark

Artist: Sequestrum

Herkunft: Dänemark

Album: Pickled Preservation (EP)

Spiellänge: 15:48 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 27.01.2023

Label: Exremely Rotten Production

Link: https://sequestrum.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – David Buch Mikkelsen
Gesang und Gitarre – Søren Willatzen
Gesang und Bassgitarre – Andreas Nordgreen
Gesang und Schlagzeug – Frederik Lippert Laursen

Tracklist:

  1. Giblet Excreter
  2. Preserved To Last
  3. Necromucouphagia
  4. Guts
  5. Consigned To Humus
  6. Human Broth
  7. Dis-Organ-Ized (Impetigo Cover)

Diese dänische Krachformation lärmt zusammen seit dem Jahre 2021 herum und ist somit noch frisch bei der Sache. Aber natürlich sind sie keine Frischlinge. Andreas und Sören sind noch bei den geilen Deather von Chaotian unterwegs. Andreas ist auch noch bei Phrenelith am Start, ebenfalls David. Dieser wiederum zockt bei der Band Undergang. Diese dürfte hier wohl jeder kennen. Ein Zusammenschluss von krachliebenden Zeitgenossen. Na, das sollte dem Reviewer wohl gefallen. Im Jahre 2022 haute man schon ein Demo auf den Markt und nun lässt man eine EP folgen. Der Name des Labels lässt wahrscheinlich tief blicken, denn die EP ist bei Extremely Rotten Production erschienen.

Los geht es mit Giblet Excreter. Hier gibt es eine Minute lang erst einmal eine Einleitung. Die Gitarre schreit auf, es wird eine filmgerechte Kulisse erschaffen und es klingt so, als ob die netten Toten von The Walking Dead auf dich losmarschieren. Danach ändert sich eigentlich nicht viel, denn man bleibt schmutzig und verrottet. Highspeedfetischisten und Soundliebhaber dürfen nun getrost den Raum verlassen. Die Gitarre läuft vorweg und im Hintergrund hört man gurgelnden Gesang, der wie plätscherndes Wasser klingt. Langsam kriecht man durch die Gassen von Kopenhagen und verbreitet den Geruch von Moder. Die Drums gesellen sich langsam dazu und setzen immer wieder ein und aus. Kommt sehr sick rüber. Dann kommt Davids richtig tiefer Gesang zum Vorschein. Wer Undergang mag, wird wissen, wie sich das anklingt. Einfach nur geil und passend. So schleppt man sich weiter und weiter. Im langsamen Midtempo wird agiert und im Hintergrund agiert immer diese positiv nervende Gitarre. Man wird ein Stück schneller, geringfügig, haut dann ein Solo raus und growlt noch einmal dazu. Aus!

Preserved To Last kommt etwas druckvoller aus den Boxen und wartet gleich mit tiefem Gesang auf. Anscheinend sind alle vier Protagonisten hier am Gesang beteiligt, wenn ich es richtig verstanden habe. Kurzes Break und weiter geht die Besichtigung dänischer Grabstätten. Ein schon fast rockiges Riff kommt zum Vorschein, welches dann natürlich gesanglich und musikalisch vernichtet wird, aber wieder auftaucht und immer ein Thema bleibt. Argh, klingt sehr interessant. Der dunkle und rottige Sound ist natürlich absichtlich und führt den ganzen Spaß ins Absurde. So soll es auch sein. Und ruckzuck ist die Absurdität beendet. Ja, gefällt mir.

Necromucouphagia ist eine kurze und wilde Reise. Hier beginnt man langsam und geht dann in ein Krachinferno über, inklusive abscheulichem Gesang. Am Ende gibt es noch einen langen Growler und ein paar plätschernde Wasserklänge, dann ist nach siebzig Sekunden Schluss.

Kaum hat der Drummer angezählt, da ist auch schon wieder Schluss mit Lustig. In bester Scum-Manier kommt der Song Guts aus den Boxen geknattert. Nach drei Sekunden ist Feierabend. Vorher hört man ein Guts und dann ist auch gut gewesen. Damit hat sich der Song aber für meine Sendung Radio Mähdrescher qualifiziert. Ein bisschen Werbung muss sein, hehe.

Auch Consigned To Humus kommt sehr kurz um die Ecke, aber dafür sehr gefällig. Cooler, groovender Beginn, natürlich wieder schön schmutzig. Der Gesang ist erneut derbe, so wie er sein sollte. Dann aber fangen sie an zu knüppeln und machen Spaß. Sicherlich nicht viel Innovatives, aber wer verlangt das schon? Kurze, aber intensive achtzig Sekunden.

Human Broth fängt mit einer Filmsequenz an und schleppt sich dann wieder herum. Gurgelnder Gesang zieht sich über einen längeren Zeitraum, der Tiefe kommt dazu. Klingt dreckig und gemein. Der Rhythmus ist langsam und fies. Man hört förmlich die Vermoderung. Und dann werden sie wieder rockig. Das mögen sie anscheinend gerne. Cooles Break und eine unerwartete Wendung des Songs. Der abartige Gesang passt dann im Prinzip so gar nicht dazu, macht die ganze Geschichte aber total interessant. Am Ende gibt es wieder diese plätschernden Geräusche, warum auch immer.

Diese EP endet mit einer Huldigung. Eine Band, die für die abartige Szene nicht wegzudenken ist. Die Rede ist von Impetigo. Der Gesang von David passt hier natürlich hervorragend. Dis-Organ-Ized passt zur Band. Gelungenes Cover.

Kurze und intensive fünfzehn Minuten erwarten den Fan, der sich gerne in den Katakomben verkriecht, Moder mag und dem Death Metal nicht abgeneigt ist.

Sequestrum – Pickled Preservation (EP)
Fazit
Wenn dänische Mitglieder der Bands Undergang, Phrenelith und Chaotian involviert sind, kann nur irgendetwas mit Moder herauskommen. Schmutzige Grooves kombiniert mit dreckigen Ballerattacken, dazu abartige Vocals. Mittlerweile auch ein wenig ein Markenzeichen dänischer Death Metal Bands. Mit viel Fäulnis im Gepäck wird das Gehirn zermartert.

Anspieltipps: Preserved To Last und Human Broth
Michael E.
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