Sickening Horror – Chaos Revamped

Ambitionierter griechischer Technical Death Metal

Artist: Sickening Horror

Herkunft: Athen, Griechenland

Album: Chaos Revamped

Genre: Technical Death Metal

Spiellänge: 39:12 Minuten

Release: 29.06.2020

Label: Pathologically Explicit

Link: www.sickeninghorror.com/

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre – George Antipatis
Bass – Orestis Ntomis
Schlagzeug – Vasilis Antipatis

Tracklist:

  1. Outburst
  2. Fragments Of Time
  3. Transmutation
  4. Cubical Void
  5. Monarch
  6. Chaos Revamped
  7. Dawn Of The Sick
  8. Glacial Warfare
  9. Loophole
  10. Fire Imploded

Chaos Revamped ist bereits das vierte Album der griechischen Technical Death Metaller Sickening Horror. Erhältlich ist es auf CD über das Bandcamp bei der Band selbst, oder auch über das Label Pathologically Explicit Recordings.

Sickening Horror zeichnen sich durch eine feine Technical Death Metal Spielart aus. Death Metal also, der einiges an technischem Finesse aufzuweisen hat.

Seit fast zwanzig Jahren unterwegs, ist Sänger und Gitarrist George Antipatis so etwas wie The Last Of Us, also das letzte verbliebene Gründungsmitglied der Griechen, zu denen in den Gründerjahren auch der jetzige Nile Schlagzeuger George Kollias gehörte.

Das Album Chaos Revamped ist aus meiner Sicht ein erstklassiges Technical Death Metal Album geworden. Hart und brutal, aber auf hohem technischen Niveau. Vor allem das Schlagzeug kann voll überzeugen, in dem es neben unermüdlichen Gatling Attacken ebenso die Funktion des Snipers übernehmen kann. Vertracktes Gitarrenspiel mit ausufernden Soloauslagen beeindrucken ebenso wie das klare Bassspiel. Verspielte Passagen folgen auf räudige Tobsuchtsanfälle. Gerade der Wechsel dieser Passagen zeichnet das Album besonders aus. Die Erfinder des Technical Death sind sie bestimmt nicht, schwimmen hier jedoch im großen Karpfenteich unbeeindruckt mit.

Die Instrumentalisierung hat sehr oft einen, aus meiner Sicht, progressiven Einschlag, in dessen Gegenzug der brutale Death Gesang steht. Diese Kombination macht Chaos Revamped zu einem kleinen Leckerbissen.

Kommt der Opener Outburst zunächst noch ein wenig unausgegoren bzw. mit wesentlich höheren Anteilen an Brutal Death daher, wirkt das Album mit Fortdauer immer weiter technisch verspielter und auch ausgereifter. Die progressiven Elemente übernehmen ganz klar das Ruder.

Bereits der erste reine Gitarrenausbruch auf dem Opener Outburst lässt erahnen, was sich dann noch auf Chaos Revamped anschließen wird. Das folgende Fragments Of Time zeigt, dass die Griechen es verstehen, einen sehr abwechslungsreichen Technical Death Metal zu kredenzen, in dem sie sehr facettenreich agieren. Da lässt man auch die Basssaiten einmal mehr richtig schwingen. Spätestens beim Song Transmutation erfolgt dann eine Art Transmutation und die Platte hält eine Menge Überraschungen und technische Versiertheit bereit. Hart, erbarmungslos und doch aus meiner Sicht dabei noch recht eingängig. Als hervorzuhebendes Beispiel möchte ich hier nur einmal Cibical Void nennen, welches doch fast schon mit hymnenartigen Soundfragmenten daherkommt. Hier zeigen die Griechen, dass sie auch in der Lage sind, hier und dort etwas zu wildern, bevor es mit Monarch mit unnachgiebiger Härte weitergeht und man kurz einmal die Kosaken tanzen lässt.

Wie der Name bereits sagt, wird das bisherige Chaos noch einmal überarbeitet, und der titelgebende Song des Albums stürzt die Musiker noch einmal in weitere progressive (Gitarren)Chaosläufe, womit sich die restlichen Instrumente natürlich gerne anstecken lassen. Gerne darf es auch einmal ein kleiner Schuss an Thrash sein, wie man auf Dawn Of The Sick schön heraushören kann. Gerade Dawn Of Sick entwickelt sich in meinen Ohren immer mehr zu meinem Lieblingsstück auf diesem Album.

Mit Glacial Warfare folgt ein düsterer, schwer lastender brutaler Death Metal Song, der natürlich einige geschickt gesetzte Fragmentierungen beinhaltet.

Auf den letzten Songs wird noch einmal gezeigt, dass ihre Version von Technical Death Metal zwar brutale Elemente enthält, das eine oder andere Schlupfloch jedoch auch gerne mitgenommen wird. Loophole springt quasi hin und her und kann mit seinen Tempowechseln begeistern.

Das abschließende Fire Imploded klingt für Death Metal schon fast bedrohlich relaxt, zumal es im Midtempo überhaupt nicht versucht, seine Grenzen auszutesten, und gleichzeitig ein harmonisches Gitarrensolo aufweist. Alles Vorhergegangene implodiert hier quasi.

Sickening Horror – Chaos Revamped
Fazit
Die Griechen von Sickening Horror liefern mit Chaos Revamped ein starkes, technisch versiertes Death Metal Album, welches einige andere Elemente bzw. Fragmente beinhaltet. Kommt man in einigen Teilen mit einem starken Schuss Brutal Death an, so sieht man sich sogleich auch wieder recht progressiven Teilen gegenüber. So wirkt das Album recht ausgereift.

Anspieltipps: Fragments Of Time, Monarch und Dawn Of The Sick
Juergen S.
8.6
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