Metalmorphosen – Die unwahrscheinlichen Wandlungen des Heavy Metal

Tonnenschwere Kost für heiß geschmiedete Metal Horchlappen

Buchtitel: Metalmorphosen – Die unwahrscheinlichen Wandlungen des Heavy Metal

Sprache: Deutsch

Seitenanzahl: 286 Seiten

Genre: Film, Politik, Geschichte, Kunst & Kultur

Release: Mai 2020

Autor: Dr. Jörg Scheller

Link: http://www.steiner-verlag.de/titel/61899.html

Verlag: Franz Steiner Verlag

Buchform: Taschenbuch, eBook

ISBN-Nummer: 978-3-515-12638-0

Heavy Metal ist nicht nur Musik, sondern nach mehreren Jahrzehnten auch ein fester Bestandteil der Kultur. Dazu gehören Fachmagazine, Dokumentarfilme und eben auch Bücher. Letztere werden in den letzten zwei, drei Jahren wieder mehr genutzt, um Diskografien einzelner Musiker und Bands zu erstellen, Ansammlungen von Anekdoten zu vereinen oder einfach den Metal und Rock der einzelnen Epochen zu durchleuchten. Mit Entwicklungen in der Musik beschäftigt sich auch Metalmorphosen – Die unwahrscheinlichen Wandlungen des Heavy Metal von Kunstwissenschaftler, Journalist und Musiker Dr. Jörg Scheller. Wer ihn nicht kennen sollte, er lehrt an der Zürcher Hochschule der Künste und ist 41 Jahre alt. Mehrere Ausstellungen gehen bereits auf seine Kappe, darunter Building Modern Bodies in der Kunsthalle Zürich. Zudem ist Herr Dr. Scheller als Sänger und Bassist des Heavy Metal Zweimann-Geschosses Malmzeit unterwegs. Über den Franz Steiner Verlag wurden im Mai die 286 Seiten veröffentlicht, die in jeder gut sortierten Buchhandlung oder einschlägigen Shops zu erwerben ist. Mit etwas über 20 Euro als Taschenbuchversion im völlig gängigen Preissegment.

Die Story von Metalmorphosen – Die unwahrscheinlichen Wandlungen des Heavy Metal:

Wie ist Heavy Metal entstanden? Warum ist die Apokalypse im Heavy Metal allgegenwärtig? Was verbindet Heavy Metal mit Liberalismus? Inwiefern ist die Harmonik des Extreme Metal genderneutral? Was hat Heavy Metal mit der Kunst des Strickens zu tun und was mit tiergestützter Psychotherapie? Wo mündet Grindcore in Kosmetik? In Metalmorphosen zeigt Jörg Scheller die überraschend komplexe Geschichte des Heavy Metal – als verzerrtes Echo eines Jahrhunderts der Extreme, als nervösen Blues der Großstadt, als Schutzraum der Außenseiter, als Archiv von Religion und Gewalt. Seinen Erfolg verdankt er keiner starren Ideologie, sondern dem Wechselspiel von Wandel und Beständigkeit. Im Glutkern des Heavy Metal geht es um Freiheit.

Mit musiktheoretischen Analysen von Dennis Bäsecke-Beltrametti und Interviews mit Sabina Classen (Holy Moses), Cronos (Venom), Ben Weinman (The Dillinger Escape Plan), Mille Petrozza (Kreator), Freddy Lim (Chthonic) und Prika Amaral (Nervosa).

Metalmorphosen – Die unwahrscheinlichen Wandlungen des Heavy Metal
Fazit
Dr. Jörg Scheller haut mit Metalmorphosen - Die unwahrscheinlichen Wandlungen des Heavy Metal nicht einfach lieblos einen Schinken heraus. Gut vorbereitet hat er, wie ihr dem Inhalt entnehmen konntet, spannende Musiker aus der Szene in Interviews direkt mit eingebunden. Hier kommen jedoch nicht nur die Freunde der extremsten Metal Genres auf ihren Genuss, sondern auch alle anderen, die ein großes Stück Freiheit in ihren Herzen tragen und dazu nur laute Riffs konsumieren möchten. Nur zu gerne haut der Schriftsteller die mit Informationen versetzten Texte dem Leser um die Ohren. Für Freunde des guten alten Heavy Metal für meinen Geschmack etwas überladen, nicht jeder Käufer kommt mit so viel Input klar. Für mich persönlich ein Top-Buch, akademisch hochwertig umgesetzt, mit der Liebe zum Detail und keine Scheu in die Tiefe zu gehen. Das Artwork ist noch das Farbenfrohste im Schlachtwerk. Jörg geht dahin, wo es wehtut, und zwar durch trockenes Fachwissen. Alleine 13 Seiten Anmerkungen sprechen Bände. Bei mir geht der Daumen nach oben - diese Meinung dürften leider nicht alle bzw. eher wenigere teilen. Als einfache Scheißhauslektüre taugt Metalmorphosen - Die unwahrscheinlichen Wandlungen des Heavy Metal überhaupt nichts. Wer jedoch Papier nicht nur für seinen Allerwertesten benötigt, und gerne in den Daten- und Faktendschungel des Metal springen möchte, ist hier zu einem beherzten Köpper eingeladen.
Rene W.
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