Red Metal – Die Heavy-Metal-Subkultur der DDR

Der nächste gelungene Einblick in die Heavy-Metal-Subkultur der DDR

Buchtitel: Red Metal – Die Heavy-Metal-Subkultur der DDR

Sprache: Deutsch

Seitenanzahl: 352 Seiten

Genre: Geschichte, Kultur, Heavy Metal

Release: 15.11.2021

Autor: Nikolai Okunew

Link: https://www.christoph-links-verlag.de/

Verlag: Ch.Links Verlag

Buchform: Taschenbuch

ISBN-Nummer: 978-3-96289-138-1

In den letzten Monaten wurden uns vermehrt zeitgeschichtliche Heavy Metal Bücher mit verschiedenen Themen zugespielt. Die Subkultur in der langsam zerfallenden DDR in den späten Siebzigern und Achtzigern ist da kein neues Thema, wurde aber von Nikolai Okunew aus einem eigenen wie spannenden Blickwinkel eingefangen. Auf 352 Seiten darf der interessierte Headbanger, egal ob aus NRW, Brandenburg, Sachsen oder Bayern in die wilden Zeiten des Metals hinter dem Eisernen Vorhang springen. Unterstrichen werden die Eindrücke durch Bilder und Zeichnungen, die dem Gehirn übers Auge weitere Impulse geben. Veröffentlicht wurde Red Metal – Die Heavy-Metal-Subkultur der DDR bereits am 15.11.2021, und sollte der Schinken nicht den Weg unter euren bereits nadelnden Tannenbaum gefunden haben, kann es ganz entspannt erworben werden. Das Taschenbuch des Ch.Links Verlag steht somit griffbereit. Kommen wir jetzt endlich auf den Inhalt und langweilen euch nicht mit Fakten, die ihr eh schon oben in den Informationen nachlesen könnt.

Der Klappentext von Red Metal – Die Heavy-Metal-Subkultur der DDR:

Heavy-Metal-Fans waren in der zweiten Hälfte der 1980er-Jahre die vermutlich größte jugendliche Subkultur in der DDR. Sie gingen arbeiten, denn Schallplatten, ihr Outfit und Shopping-Fahrten nach Budapest waren teuer. Für Politik interessierten sie sich jedoch kaum. Die SED war deshalb verunsichert, wie sie mit der Jugendkultur umgehen sollte, und bemühte sich letztlich erfolglos, die Metal-Szene für ihre Ziele einzuspannen.
Red Metal – Die Heavy-Metal-Subkultur der DDR
Fazit
Nikolai Okunew erzählt auf der Basis umfassender Archivrecherchen, Dutzende Interviews und der breiten Szene-Überlieferung die Geschichte der Heavy-Metal-Szene in der DDR. Hier schreibt nicht irgendeiner über eine Kultur, die er nicht kennt, sondern Nikolai taucht sehr tief in die eingefahrene Szene. Mein Kollege aus Stendal, der selbst aktiv in den Achtzigern an der Rock und Metal Front mitgewirkt hat, haut mir gerne alte Anekdoten um die Ohren und ich muss sagen, mich persönlich fesseln die alten Geschichten, die nicht an den Haaren herbeigezogen sind, sondern vom Leben geschrieben wurden. Gleiches gilt für unseren Time For Metal Norbert, der als Wessi in den Osten reiste, um dort Ost Metal Gigs zu besuchen. Musik verbindet und selbst in einem geteilten Deutschland konnte keiner die Metalszene auseinanderbringen - maximal räumlich, aber nicht vom Geiste. Herr Okunew blickt gezielt auf die Konflikte mit der Polizei und der Stasi. Die Rolle des Radios, das den Heavy Metal ins Land trug, bekommt ebenfalls einen gebührenden Platz. Das wiederum sind nur Bruchteile einer 352 Seiten starken Zeitreise in eine Zeit, in der es selbst bei uns in der heutigen Republik ein Spiel mit dem Feuer war, Alice Cooper, Saxon oder Metallica zu hören. Abschließend, um die Leistung jetzt mal auf den Punkt zu bringen und eine Kaufempfehlung auszustellen: Red Metal - Die Heavy-Metal-Subkultur der DDR steht ähnlichen Storys um nichts nach. Die Recherche ist stark, die Fakten erdrückend und trotzdem bekommt der Leser den Hals aus der Schlinge, um süchtig weiter durch die Seiten zu streifen. Für mich als Mittdreißiger ähnlich unglaublich, als wenn der Opa vom Krieg erzählt. Wer sich für Geschichte interessiert (auch neuere) und Heavy Metal hört, sollte einige Fakten aus der DDR kennen. 
René W.
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