“Böse Miene zum makaberen Spiel!“
Artist: Six Feet Under
Herkunft: Tampa, USA
Album: Crypt Of The Devil
Spiellänge: 36:59 Minuten
Genre: Death Metal
Release: 05.05.2015
Label: Metal Blade Records
Link: https://www.facebook.com/sixfeetunder?fref=ts
Bandmitglieder:
Gesang – Chris Barnes
Gitarre – Steve Swanson
Bassgitarre – Jeff Hughell
Schlagzeug – Marco Pitruzella
Tracklist:
1. Gruesome
2. Open Coffin Orgy
3. Broken Bottle Rape
4. Break The Cross In Half
5. Lost Remains
6. Slit Wrists
7. Stab
8. The Night Bleeds
9. Compulsion To Brutalize
10. Eternal Darkness
Chris Barnes, das US-Death Metal-Urgestein, ist mit Six Feet Under ein Dauerbrenner in Sachen Todesblei. Die Leistungskurve zeigt jedoch nicht nur steil nach oben, im Prinzip ist die wellenförmige Bewegung mit der steigenden Tendenz schon sympathisch. Irgendwann nach dem Release von Death Rituals im Jahre 2008 und einer ausgepowerten Show, wurde das Interesse an der Gruppe weniger. Daher ist es umso spannender zu sehen, was dich in Tampa, der Heimat der Formation, auf dem neuen Henkersbeil Crypt Of The Devil zusammengebraut hat.
Zum Einstieg beweist Gruesome Charakterstärke, setzt auf walzende Riffs und lässt derbe Gitarren-Häckseleien für die Amerikaner sprechen. Chris Barnes setzt auf farbenfroh-blutgetränkte Growls, die das Schwein weitestgehend im Stall lassen. Wo man um 2010 den Eindruck bekommen hat, dass Six Feet Under unter Zwang versucht haben, immer brutaler und gewalttätiger über die davor produzierte Kunst herauswachsen zu müssen, wirkt das neue Langeisen Crypt Of The Devil, das seit Anfang Mai zu erwerben ist, viel bodenständiger und eben so, als hätten Chris Barnes und seine Männer verstanden, dass Six Feet Under bereits fett genug auftragen und keinem mehr etwas beweisen müssen. Open Coffin Orgy ist eine wunderbare Groove-Nummer doch das gilt für alle zehn Titel, die auf einen inneren Einklang setzen, aus dem nur die Zorn-animierten Attacken herausstechen. Bei einer Karriere von über zwanzig Jahren vom „besten Album“ zu sprechen, ist ein brutaler Schlag in alle Gesichter, doch Crypt Of The Devil reiht sich zurecht ganz weit oben ein. Gitarensoli wie bei Break The Cross In Half setzen Messerstiche, ruppige Passagen bei Lost Remains hämmern ohne Kompromisse auf den leblosen Körper ein, während Slit Wrists auf einen rasanten Sound nach anfänglicher Verschnaufpause verfällt. Bis zum Ende gehen Compulsion To Brutalize oder der rauschmeißende Eternal Darkness wie ein erdrückendes Echo nachhaltig in die hohle Abrissglocke.