Skunk Anansie am 10.03.2025 in der Tonhalle München

Skunk Anansie rocken erfolgreich die Münchner Tonhalle – auch nach über 30 Jahren hat die Band ihre Anziehungskraft aufs Publikum nicht verloren

Event: European Tour 2025

Künstler: So Good, Skunk Anansie

Ort: München, Tonhalle

Datum: 10.03.2025

Kosten: ca. 54,oo

Genre: Punk

Besucher: ca. 3.000

Trackliste Skunk Anansie:

  1. This Means War
  2. Charlie Big Potato
  3. Because Of You
  4. An Artist Is An Artist
  5. I Believed In You
  6. Love Someone Else
  7. God Loves Only You
  8. Secretly
  9. Weak
  10. I Can Dream
  11. Twisted (Everyday Hurts)
  12. My Ugly Boy
  13. Animal
  14. The Skank Heads (Get Off Me)
  15. Tear The Place Up
  16. Hedonism (Just Because You Feel Good)
  17. Cheers
  18. Whole Lotta Love
  19. Little Baby Swastikkka[/cbtab][/cbtabs]

Skunk Anansie, die britische Rockband, die schon vor über 30 Jahren mit ihren teils provokativen, politischen und antirassistischen Texten von sich reden machte, hat auch nach so langer Zeit im Showbiz nichts an Anziehungskraft verloren.

So Good

Das zeigen die ausverkauften Hallen bei ihren Shows durch Deutschland, und München macht da keine Ausnahme. Die Tonhalle ist beim Einlass um 19 Uhr mit über 3.000 Partyfans gut gefüllt, die auf den Auftritt von Deborah Anne Dyer und ihrer Band hinfiebern. Aber erst darf die Vorband ran. Die „Ignorant Brant Pop Band“, wie sie sich selbst nennen, So Good aus England. Pure 26 Minuten Energie strömen da auf das Volk ein, teils mit anzüglichen Texten, teils mit „Antiracism-Rufen“. Feminismus pur ist da auf der Bühne – darum dürfen die einzig männlichen Mitglieder der Band auf der Bühne auch nicht ihr Gesicht zeigen, sondern nur mit Maske auftreten.

Die Ladys geben heute einfach den Ton an. Frontfrau Sophie und ihre zwei Vocal-Girls, Liv und Beth, über die man im Netz kaum was findet, haben das Publikum voll im Griff und lassen Songs wie If I Had A…, Dogs, Jomo und I Hate It vom Stapel – stilecht in Kniestrümpfen und Baskenmützen, ihr Markenzeichen. Dafür werden sie auch entsprechend gefeiert und das Publikum geht gut mit. Ohne politische Statements wäre mir das Ganze noch sympathischer gewesen, aber die Show hat mich auf jeden Fall begeistert.

Skunk Anansie

Doch die ganze Aufmerksamkeit und Begeisterung liegt jetzt auf dem Hauptact des Abends, Skunk Anansie, deren Name sich von der westafrikanischen Figur Anansi, dem Spinnenmann und dem Wort Skunk – einer Cannabissorte – ableitet. Wer hat’s gewusst? Wahrscheinlich keiner, denn die Fans interessieren sich lieber für die Musik von Sängerin Deborah, die im schwarzen Ledermantel und Lack-Plateauschuhen locker lässig ihrem Publikum entgegentritt und ab 21 Uhr für die richtige Atmosphäre sorgt, indem erst mal ein „Aufwärmsong“ im Dunkeln präsentiert wird.

Danach geht’s aber richtig zur Sache. This Means War, Because Of You, An Artist Is An Artist, Love Someone Else, Secretly, Weak, I Can Dream und Animal strömen auf die Fans ein. Das Alter sieht man der zierlichen Sängerin und ihren Bandkollegen kaum an und auch die langjährige Musikerfahrung macht sich nur in ihrer Musik auf der Bühne bemerkbar. Schön zum Zuhören und schön in Erinnerungen an alte Zeiten schwelgen. Ihre rebellische Art hat sich Deborah alias Skin behalten, als sie ihre flammende Rede über „die Gleichheit von allen redet, egal, welche Hautfarbe, Religion und Nationalität“. Mit ihren Worten „Wir verdienen alles zu tun, was wir wollen und unsere Freiheit“, trifft sie voll in Schwarze. Und diese Freiheit leben wir heute Abend auch aus und freuen uns noch über Songs wie das bekannte Hedonism (Just Because You Feel Good) und als Zugaben Cheers, Whole Lotta Love und Little Baby Swastikkka.

Ein sehr beeindruckender Abend, der allein durch die kraftvolle Stimme von Skunk Anansie das Konzert zu einem besonderen Erlebnis macht. Prädikat wertvoll!