Soul Grinder – Chronicles Of Decay

Drei Bremer Stadtmusikanten im Old School Fieber

Artist: Soul Grinder

Herkunft: Deutschland

Album: Chronicles Of Decay

Spiellänge: 47:37 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 03.07.2020

Label: Black Sunset

Link: https://www.facebook.com/soulgrindermetal/

Bandmitglieder:

Bassgitarre und Gesang – Mathias Junge
Gitarre und Gesang – Jan Resmer
Schlagzeug – Maté „Balrogh“ Balogh

Tracklist: 

01. Infernal Suffering
02. Flesh Defiler
03. Ruins Of Existence
04. My Unwilling Giver
05. Morbid Masquerade
06. The Sun And The Serpent
07. The Delusionist
08. Sighs Of Decline
09. March Of The Dead
10. The Withering
11. Hymn Of Death

Es begab sich aber zu der Zeit, dass drei junge Bremer Stadtmusikanten auszogen, um den Menschen die alte Schule brutaler Natur wieder näherzubringen. Anno 2018 begann die Reise, die mit dem Zwischenstopp Sadistic Parasite noch lange kein Ende fand. Mit Unterstützung des Labels Black Sunset setzen Soul Grinder ihre Reise fort und liefern uns hier ihr Debütwerk ab!

Und los geht die wilde Reise in die Vergangenheit. Infernal Suffering beginnt mit einem Riff, welches sich durch den ganzen Song zieht. Der Trommelschlumpf kommt hinzu und man bietet geilen, midtempolastigen Death Metal an. Schöne Uftata, lang gezogenes Riffing, aggressive Vocals. Schon beinahe Gute-Laune-Musik, bis man dann nach 2:40 Minuten quasi aus dem Nichts das Tempo erhöht. Geile Einlage. Der Song nimmt dann geschwindigkeitstechnisch so richtig Fahrt auf und entwickelt sich zu einer abwechslungsreichen Uptemponummer. Ein Solo darf natürlich nicht fehlen, dieses läuft vorrangig und hintenrum wird schon weiter geholzt. Man wechselt wieder in den coolen Midtempopart und fertig ist der Spaß. Kommt echt fett rüber.

Sehr melodisch und atmosphärisch kommt Flesh Defiler zu Beginn herüber. Der recht schleppende und langsame Song wird allmählich in einen langsamen Bangpart umgewandelt. Wieder ein geiles, lang gezogenes Riff. Dieses dient zur Ankündigung einer Blastbeatattacke. Dieser Part geht schon beinahe in die blackmetallische Ecke und erinnert mich ein wenig an Belphegor. Es folgt ein langsamer, drückender Part mit weiblichem Chorgesang. Das Tempo wird dann schleppend gehalten. Kaum wiegt man sich in Sicherheit, da ist auch schon wieder Ende im Gelände und es wird ordentlich Gas gegeben, gepaart mit einer richtig geilen Melodie.

Eher sinnig und ruhig kommt der Song Ruins Of Existence um die Ecke, aber auch hier wird die Kurbel gedreht und die Ballerkeule herausgeholt. Macht Laune. Der Gesang wird teilweise mit Effekten belegt. Fetter Mitbangpart mit Stimmenwirrwarr. Interessanter Songaufbau. Man schleppt sich gut durch die Botanik, vielleicht ein wenig zu lange. Am Ende kommt aber noch die Keule und mit einem Uh! geht es zu Ende.

Nach den ersten drei Songs merkt man schon, dass die Burschen keine Klone sein möchten, sondern schon die alte Schule in Auge und Ohr haben, diese aber abwechslungsreich gestalten möchten.

Und so geht es zum Glück auch weiter. My Unwilling Giver ist auch ein ordentlicher Hassbraten. Schneller Beginn und dann in bangkompatiblen Parts, mit feinstem Riffing, um dann zu blasten und wieder in den schönen Bangpart zu wechseln. Der wechselnde Gesang kommt gut zur Geltung. Lang gezogener Leadpart mit Midtempogroove. Ja, das passt. Vorspieler und 1, 2, 3 auf die Glocke mit einer schnellen Uftata 1, 2. Sehr fett. Wenn das Growling und das Screaming zusammenkommen, erinnern sie mich von der Art her immer an Deicide. Der Song hat echt eine geile Entwicklung und guten Aufbau.

Morbid Masquerade kommt mit einem geilen Riff zu Beginn und geht dann in einen Master ähnlichen Uftatapart und wird auch so fortgesetzt. Der Song kombiniert Death und Thrash Metal und fügt eine Brise Heavy Metal hinzu. Fette Gesangsparts oben drauf. Brett! Natürlich gibt es ordentliches Geballer gratis.

The Sun And The Serpent fällt ein wenig aus der Reihe, ist aber megafett. Melodisch und atmosphärisch und schleppend zu Beginn, und dann wird der Song großartig aufgebaut. Verspielte Gitarrenläufe mit vernichtenden Drums. Die Melodie ist echt großartig und der Refrainpart mit der Drumbetonung kommt nur lecker, zumal dieser mit weiblichen choralen Gesängen unterstützt wird. Argh, unbedingt anchecken. Großartiges Ding.

Und so wirbelt man sich durch elf Granaten, die richtig Laune machen und immer wieder mit überraschenden Einlagen überzeugen können, so wie der Anfang von Signs Of Decline zum Beispiel. Mit Percussionklängen legt man los und bietet dazu einen etwas anderen Gesang, der dann in diabolisches Screaming wechselt, bevor man dann den Song richtig aufbaut. Schöner Kopfnicker-Midtempopart, gefolgt von einer Blastbeatattacke mit doppeltem Gesang. Wieder Wechsel. Grooviger Part mit sakralem Chorgesang und Frauenstimme und geilem Mitgrölstampfer am Ende.

March Of The Dead kommt druckvoll, rhythmisch und groovig aus den Boxen geknallt. Vielleicht zieht sich der Song ein wenig, lädt aber ordentlich zum Bangen ein und dürfte besonders Freunde des Midtempo Death Metals begeistern. Gutes Riffing. Kopfnickermaterial!

Schleppend, atmosphärisch, aber auch schwedisch geht es z. B. bei The Whispering zu Werke und natürlich gibt’s auf die 12.

Mitglieder von Endseeker, Negator und Fear Connection agieren auf Chronicles Of Decay als Gastmusiker.

Soul Grinder – Chronicles Of Decay
Fazit
Wer auf abwechslungsreichen, brutalen und old schooligen Death Metal steht, der sollte sich Chronicles Of Decay unbedingt zulegen. Sehr geiles Brett, welches absolut Laune macht. Alles ist vertreten, aber nicht überladen und mit einer superben Produktion versehen. Wenn ich die CD nicht schon hätte, ich würde sie mir auf jeden Fall holen.

Anspieltipps: Infernal Suffering, The Sun And The Serpent und Signs Of Decline
Michael E.
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