Stratovarius – Survive

Auf einmal sind Timo Kotipelto und Co. wieder da, um Vollgas zu geben

Artist: Stratovarius

Herkunft: Finnland

Album: Survive

Spiellänge: 58:04 Minuten

Genre: Symphonic Metal, Power Metal

Release: 23.09.2022

Label: earMusic/Edel

Link: http://www.stratovarius.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Timo Kotipelto
Gitarre – Matias Kupiainen
Bassgitarre – Lauri Porra
Keyboard – Jens Johansson
Schlagzeug – Rolf Pilve

Tracklist:

  1. Survive
  2. Demand
  3. Broken
  4. Firefly
  5. We Are Not Alone
  6. Frozen In Time
  7. World On Fire
  8. Glory Days
  9. Breakaway
  10. Before The Fall
  11. Voice Of Thunder

Album Nummer 14 aus dem Hause Stratovarius steht seit letztem Freitag griffbereit. Die Finnen haben auf Survive elf Songs verankert, die auf eine Spielzeit von fast einer Stunde kommen. Das düstere Artwork lässt härtere Riffs vermuten. Doch brechen die Skandinavier wirklich aus ihrem rockigen Symphonic Power Metal Korsett aus, um auf die dunkle Seite der Macht zu wechseln? Dieser Frage werden wir in den nächsten Zeilen auf den Grund gehen. Verfügbar ist die Produktion in verschiedenen Versionen sowohl auf CD, als Digipak und auch in verschiedenen Vinylvarianten.

Als Opener muss direkt der Titeltrack Survive herhalten. Flinke Power Moves dringen in die Ohren, die, recht schroff abgemischt, Sänger Timo Kotipelto in Szene setzen. Alles beim Alten? Kann man so nicht sagen. Zwar bleiben die melodischen Muster erhalten, der Wandel, weiter in düstere Symphonic Metal Gefilde vorzudringen, bleibt bestehen. Kernige Hooks hebeln die Gitarren außer Kraft. Flexibel, ohne rostige Ketten am Knöchel und dem Mut, modern zu agieren, lassen Stratovarius neue Gedanken zu, ohne alte Tugenden zu leugnen. Durch die mächtigen Atmosphären spürt man die Nähe zu Helloween, Hammerfall oder auch Freedom Call.
Demand drückt auf die Tube, da haben wir den Motor der Finnen schon ganz anders stottern sehen. Bereits zur StratoHammer Tour 2005 hatten die Jungs bei mir persönlich die Zügel schleifen lassen. Hammerfall konnten zudem auf der Tour deutlich mehr punkten. Zurück zu Survive und der Tatsache, dass ich sie nicht nur lange nicht mehr gehört habe, und auch die letzten beiden Werke nicht bewusst in meine Ohren gedrungen waren. Die sieben Jahre Pause von Eternal zum heutigen Survive scheinen Kraftreserven aufgefrischt haben. Motiviert, kreativ und gar innovativ zünden sie mit Broken ein bedachtes wie starkes Feuerwerk ab. Die Gitarre von Matias Kupiainen rockt die Nummer. Hinter der Schießbude bringt Rolf Pilve die Männer in die Pflicht, die vermeintlich entstehenden Lücken schließt Jens Johansson an den Tasten geschickt. Das neue Stratovarius Bollwerk steht sicher. Spaß machen Titel wie Firefly oder World On Fire auf einem mehr als anständigen Silberling. Eigenartig, wie oft der Gedanke in den letzten Monaten zum Tragen kommt, dass totgeglaubte Metal Heros doch wieder wie ein Phönix aus der Asche schießen. Für mich waren die Lichter bei Timo Kotipelto und Gefolge schon fast aus, da legen sie den Hebel um und schalten die Stadionstrahler an, um alle Kritiker strafend zu blenden. Nicht falsch verstehen, die fünf Musiker agieren bei Glory Days oder Before The Fall ganz sicher nicht als Blender. Sachlich bringen sie ihre Songs zusammen, geben der Platte ein Gesicht und können mit einer starken Produktion punkten. Zum Schluss noch mal eben eine Elf-Minuten-Nummer in Form von Voice Of Thunder herausgehauen, fertig ist die Laube.

Stratovarius – Survive
Fazit
Nicht zwingend hart oder brutal, was Survive da trotz dunklen Artworks in die Stratovarius Diskografie jagt. Mir gefällt das Gesicht der Finnen, die nicht versuchen, ihre eigene Kunst zu kopieren. Gestärkt mit dem Willen, eine spannende Platte mit vielen Aspekten herauszubringen, ist gelungen. Die symphonischen Ansätze, von liebevollen Power Metal Passagen angetrieben, bringen ein vielversprechendes Ergebnis zutage. Wer ebenfalls wie meine Person vom Weg der Finnen abgekommen war, darf nun einen großen Schritt zurück machen. Ein persönliches Antesten ist Survive alle Male wert!

Anspieltipps: Firefly und Before The Fall
René W.
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