Striker – Stand In The Fire

“Authentischer Ausflug in die 80er“

Artist: Striker

Herkunft: Edmonton, Kanada

Album: Stand In The Fire

Spiellänge: 43:19 Minuten

Genre: Heavy Metal

Release: 05.02.2016

Label: Eigenproduktion

Link: http://www.striker-metal.com/band/

Bandmitglieder:

Gesang – Dan Cleary
Gitarre – Tim Brown
Bassgitarre – William Wallace
Schlagzeug – Adam Brown

Tracklist:

1. Phoenix Lights
2. Out For Blood
3. Too Late
4. Stand In The Fire
5. The Iron Never Lies
6. Escape From Shred City
7. Outlaw
8. Locked In
9. United
10. Better Times
11. One Life

Striker - Stand In The Fire

Nachdem die jungen Kanadier von Striker anno 2014 neben dem Weggang ihres Leadgitarristen Chris Segger auch den Verlust ihres Vertrags mit dem Label Napalm Records zu verkraften hatten, stand zu befürchten, dass sich die Formation nicht so ohne Weiteres wird fangen können. Doch weit gefehlt! Mit Stand In The Fire legen die Jungs um Frontröhre Dan Cleary ihren dritten Longplayer vor, den sie noch dazu in Eigenregie produziert haben. Für den Sound holte man sich die Unterstützung von Frederik Nordstrom (In Flames, HammerFall) und Randy Black (Annihilator). Der Anspruch bleibt also hoch.

Schon bei den ersten Klängen von Phoenix Lights wird klar, wohin die Reise geht: Back to the 80s! Der Song wird insgesamt von Dans fetter Powerstimme getragen und überzeugt besonders aufgrund des grandiosen Riffings und des mehrstimmigen Chorus, welcher den Liveanspruch der Band unterstreicht. Auch das hymnenhafte Too Late, macht live sicher einiges her, erinnert es doch stark an stadiontauglichen Metal à la Def Leppard. Aber es geht auf Stand In The Fire auch härter zur Sache. So weisen beispielsweise Locked In oder das tatsächlich mit Saxophonklängen aufwartende Out For Blood eindeutig thrashige Einflüsse auf. Trotz dieser Vielschichtigkeit bleiben die Stimme des Frontmanns sowie die beeindruckende Gitarrenarbeit die tragenden Elemente des Albums.

Beim Titeltrack darf sich dann auch Adam hinter der Schießbude etwas mehr Gehör verschaffen, während Trent Halliwell, der mittlerweile auch hauptberuflich bei Striker angeheuert hat, erneut sein Können an der Leadgitarre unter Beweis stellt. Insgesamt kann man den jungen Kanadiern ein hohes technisches Niveau attestieren, was vor allem im instrumentalen, bisweilen an Iron Maiden erinnernde, Escape From Shred City deutlich wird. Die Einflüsse aus der Ära des NWOBHM sind bei The Iron Never Lies oder Outlaw ebenfalls nicht zu überhören, auch wenn die Stücke durchaus in einem härteren Soundgewand daherkommen. Mit Better Lies dagegen schalten Striker noch einen Gang zu und feuern eine regelrechte Speedattacke ab, wogegen das zuvor aus den Boxen geknallte, geradlinige United fast etwas fade wirkt. Dass die Jungs neben der bisher dargebotenen Power auch leise können, zeigen sie mit der abschließenden Ballade One Life, die durchaus nachdenklich stimmt.

Fazit: Striker gelingt mit ihrem von Anleihen aus den 80er Jahren durchzogenen Album freilich kein Meilenstein der Musikgeschichte. Aber die Jungs beweisen mit Stand In The Fire, dass man auch im 21. Jahrhundert authentischen Heavy Metal auf technisch einwandfreiem Niveau zelebrieren kann, ohne dabei auch nur ansatzweise verstaubt daherzukommen. Geschuldet ist dies neben dem zeitgemäß fetten Sound vor allem der äußerst gelungenen Gesangsleistung und dem virtuosen Spiel des Leadgitarristen.

Anspieltipps: Out For Blood, Too Late und Escape From Shred City
Christian G.
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