„Eine Platte, bei der die Chemie stimmt!“
Artist: Tenside
Album: Chain Reaction
Spiellänge: 44:12 Minuten
Genre: Modern Metal / Metalcore
Release: 01.04.2011
Label: Recent Records
Link: www.tenside-music.de
Band Mitglieder:
Gesang, Gitarre – Daniel Kuhlemann
Gitarre – Tobias Leitner
Bass – Martin Rupp
Schlagzeug – Louis Weber
Tracklist:
- Intro
- Death
- Armed And Dangerous
- Closer To The Edge
- At The Mercy Of The Bullet
- Danger Zone
- Violet World
- One Bullet Left
- Infected
- Sadness I Embrace
- Burning Heart
- Adrenaline
- One Life
Als ich das erste Mal den Namen Tenside gelesen habe, musste ich spontan an meinen Chemieunterricht vor einigen Jahren denken. Ein interessanter Name. Doch was soll damit gemeint sein? Verbinden die vier Jungs aus Bayern Dinge, die sich sonst nicht verbinden lassen? Oder kann man gar mit ihnen waschen? Das wird wohl nicht so einfach rauszufinden sein. Ist aber auch nicht das Thema. Denn ich habe das neue Album Chain Reaction der 2004 gegründeten Band vorliegen und soll es für euch einmal unter die Lupe nehmen.
Zuerst wird aber das Albumcover genauer begutachtet. Fast das gesamte Cover wird von einem einäugigen, in rot gekleideten Piraten eingenommen. Einen Säbel in der linken Hand, hält der vernarbte und auch schon etwas grünlich aussehende Pirat, ein Steuerrad. Regentropfen fallen, der Hintergrund ist blau-grau-grün gehalten – sieht so aus, als müsste sich der Pirat durch die aufgebrachte und stürmische See kämpfen. Da ist die grünliche Farbe auch nicht zu verdenken! Auf seinem Hut prangert ein „T“ – das Logo von Tenside. In der oberen linken Ecke finden sich Band- und Albumname. Insgesamt ein Albumcover, das mir gefällt.
Weiter geht’s zur Musik! Das Intro passt zum Albumcover. Man hört Morsegeräusche, Wellengang und etwas, dass sich wie ein Nebelhorn anhört.
Kurz darauf wird Death angestimmt. Zu Beginn besonders auffällig an diesem Song sind das Schlagzeug und der zum Teil zweistimmige Gesang (Clear Vocals kombiniert mit Shouten). Schnell machen sich aber auch die zwei sehr gut gespielten Gitarren bemerkbar, dann flacht der Song ab, um erneut wieder voll loszulegen. Eine schöne Kombination.
Armed And Dangerous ist ein guter Track, die Gitarren und das gesangliche Können von Daniel Kuhlemann überzeugen. Jedoch sind die ruhigen Parts etwas zu langweilig geraten – Schlagzeug und Gitarre sind eintönig gehalten. Zum Glück handelt es sich nur um kurze Zwischensequenzen, um dann erneut mit dem musikalischen Schauspiel zu beginnen.
Song vier, Closer To The Edge, gibt sich eindeutig dem Genre des Metalcore als zugehörig zu erkennen, fällt aber nach Armed and Dangerous nicht besonders auf.
At The Mercy Of The Bullet beginnt mit einer Radiomeldung vom 08.07.1947. Es wird berichtet, dass die US-Army bekannt gegeben hat, in Besitz eines, in der Woche zuvor abgestürzten, UFOs zu sein und dieses nun näher untersuchen werde. Bei dem Vorfall handelt es sich um den nicht verifizierten Absturz eines unbekannten Flugobjekts in Rosswell. Und los geht es mit dem eigentlichen Song. Wow! Der Gesang ist wieder absolut einmalig! Diese Abwechslung in der Stimme ist kaum zu glauben. Auch von einem Gitarrensolo werde ich dieses Mal überrascht. Und davon lasse ich mich ja immer gern überzeugen. Bisher der wohl beste Song des Albums!
Jetzt habe ich nochmal 76 Sekunden Zeit um Luft zu holen – Danger Zone ist ein orchestralisches Stück und dient ganz klar als Einstimmung auf den folgenden Song. Ich bin gespannt, denn in Violet World erwartet mich Christoph von Freydorf von den Emil Bulls als Gastsänger. Bei dem Song handelt es sich um ein etwas melancholischeres Stück, das jedoch ganz klar durch Abwechslungsreichtum bei mir punkten kann.
Die nächsten Songs, One Bullet Left und Infected sind wieder gewohnt laut, fallen im Gesamtkonzept des Albums jedoch nicht weiter auf. Sadness I Embrace bleibt durch einen eingängigen Refrain gut im Kopf hängen. Musikalisch zeigen die Jungs, wie bei den anderen Songs auch, ihr Können.
Burning Heart beginnt düster und erinnert mich gesanglich ziemlich schnell an Stücke von Soulfly. Leider gefällt mir nicht, wie das Stück gegen Ende abgemischt ist. Das Gitarrensolo, was eigentlich mehr Aufmerksamkeit verdient hätte, geht komplett unter und auch der Gesang scheint auf unerklärliche Weise zu schwanken.
Wieder begeistert bin ich dann von Adrenaline. Aggressiv und eingängig – so muss ein Song sein!
Der letzte Song One Life beginnt und ich bin gespannt, welchen Abschluss das Album jetzt nehmen wird. Leider ist One Life nicht wirklich spektakulär. Instrumente und Gesang sind zwar nach wie vor klasse, jedoch fehlt dem Song das gewisse Extra. Auch ein Gitarrensolo kann da jetzt nichts mehr rausholen.