Teramaze – Esoteric Symbolism

“Auch etwas für Nicht-Esoteriker“

Artist: Teramaze

Herkunft: Melbourne, Australien

Album: Esoteric Symbolism

Spiellänge: 78:05 Minuten

Genre: Progressive Metal

Release: 15.04.2014

Label: Nightmare Records

Link: http://www.teramaze.com.au

Klingt wie: Status Minor und Dream Theater

Produktion: Shredville Studios, Melbourne von Dean Wells

Bandmitglieder:

Gesang – Brett Rerekura
Gitarre, Backing Vocals – Dean Wells
Gitarre – John Zambelis
Schlagzeug – Dean Kennedy

Tracklist:

  1. All Seeing Eye
  2. Line Of Symmetry
  3. Transhumanist
  4. Bodies Of Betrayal
  5. Parallels – Dual Reality
  6. Spawn
  7. Punishment By Design
  8. Dust Of Martyrs
  9. The Divulgence Act (CD Bonus Track)
  10. Esoteric Symbolism
  11. VI. Order Out Of Chaos
  12. VII. Darkest Days Of Symphony
  13. VIII. In Vitro

Teramaze - Esoteric Symbolism
Leider habe ich zur Geschichte von Teramaze trotz intensiver Suche nicht viel finden können, selbst auf ihrer Homepage schweigt sich die Band dazu aus. Gegründet wurde Teramaze im Jahr 1993, bislang wurden drei Full-Length-Alben veröffentlicht. Am 15.04.2014 erscheint über Nightmare Records das vierte Album Esoteric Symbolism.

Mit All Seeing Eye, einem Instrumental, startet das Album. Der Beginn des Liedes erinnert mich ein wenig an ältere Veröffentlichungen von Jean Michel Jarre, man hört Keyboard bzw. Synthesizer, bevor dann nach anderthalb Minuten die Band einsetzt. Gleich mit dem folgenden Lied Line Of Symmetry zeigen Teramaze, wie gut sie es beherrschen, schöne Arrangements zu schreiben und zu spielen. Das Lied besteht vornehmlich aus sachte vor sich hin dümpelnden Passagen, die allerdings in schöner Regelmäßigkeit von sehr kraftvollen und schnellen Riffs unterbrochen werden.

Da ich es sehr gern mag, wenn in den Songs auch mal etwas mehr Pfeffer steckt, habe ich Transhumanist sofort ins Herz geschlossen. Ein sehr einprägsamer Chorus, richtig gute Riffs, ein kleines aber feines Gitarrensolo. Die gleichen Zutaten stecken auch in Punishment By Design, hier geht es allerdings noch härter zu und ich komme automatisch ins Headbangen. Bei Bodies Of Betrayal, das ebenfalls noch als härter zu bezeichnen ist, aber im Zwischenteil mit einem schönen Gitarrensolo in ruhigeren Gefilden schippert, ändert sich die Stimmlage von Brett Rerekura etwas, sie erinnert mich an James Labrie (Dream Theater). Im folgenden Parallels – Dual Reality ist es nun genau umgekehrt. Der Song an sich bewegt sich in ruhigeren Melodiebereichen, die zweite Realität kommt aber im Mittelteil, bei dem es herrlich rau und wild zugeht und es fast schon in den Djent abdriftet. Es scheint fast so, als ob sich die Instrumentalisten gegenseitig die Bälle zuspielen. Und das Solo ist mächtig beeindruckend.

Da die letzten drei Songs mit den lateinischen Ziffern VI – VIII durchnummeriert sind, scheint hier wohl eine Geschichte oder ein Konzept dahinter zu stecken. Insgesamt stehen hier noch einmal ungefähr 23 Minuten Spieldauer an. Das erste Stück dieses Dreiteilers, das recht komplexe VI. Order Out Of Chaos, ist eines der Lieder, die mich am meisten an Dream Theater denken lassen, auch wenn hier im Hintergrund zeitweise Growls zu hören sind. Das Lied klingt mit japanischem Text aus. Das folgende VII. Darkest Days Of Symphony baut sich sehr langsam auf, walzt dann aber mit seinen Riffs alles nieder. Das letzte und zugleich auch längste Lied VIII. In Vitro könnte meiner Meinung nach auch problemlos auf einem Album von Tesseract stehen. Auf jeden Fall ein würdiger Abschluss.

Mit diesem Album hatte ich während der ersten Durchläufe schon etwas zu kämpfen, genau wie ich mit dem Vorgängeralbum Anhedonia immer noch kämpfe. Aber so ist das halt mit Progressive Metal, da braucht man sehr oft Geduld. Nachdem sich mir ansatzweise erschlossen hat, wie großartig Esoteric Symbolism ist, werde ich auch Anhedonia noch eine Chance geben. Dieses Album kann ich allerdings ruhigen Gewissens jedem Fan von Progressive Metal wärmstens ans Herz legen. Anspieltipps: Transhumanist, Parallels – Dual Reality und Punishment By Design
Heike L.
8.5
8.5