“Nicht „Progressive“ sondern „Depressive“ sollte es heißen!“
Artist: The Reticent
Album: Le Temps De Detruit Tout
Spiellänge: 65:26 Minuten
Genre: Progressive, Experimental
Release: 29.05.2012
Label: Heaven & Hell Records
Link: https://www.facebook.com/thereticentmusic
Bandmitglieder:
Gesang & alle Instrumente – Chris Hathcock
Tracklist:
- Nihil
- In Pursuit Of Redemption
- Mutually Assured Destruction
- Enemy
- Lie To Me
- Silence
- Le Tenia
- Patience
- Nihil Ex Nihilo
- With Folded Arms (Bonustrack)
- Losing My Religion (R.E.M.-Cover) (Bonustrack)
Der Zurückhaltende/Verschwiegene (“The Reticent”) ist ein Ein-Mann-Projekt des Musikers Chris Hathcock aus North Carolina, USA. Ins Leben gerufen wurde The Reticent im Jahre 2002 und beschäftigt sich – wie es der Name schon erahnen lässt – mit Sorgen, Leid und Kummer.
Ob mit dem Album Le Temps Detruit Tout (Französisch für „Die Zeit zerstört alles“) nun eine riesengroße Melancholie-Welle durch meine Boxen rollt, wird sich gleich zeigen, denn es ist Zeit, in das Werk des Solokünstlers reinzuhören.
Ich kann es relativ kurz fassen. Chris Hathcock ist ein durchaus begabter Musiker, dennoch ist seine Musik für mich kein Progressive, sondern eher Depressive Metal. Jedoch kann ich nicht sagen, dass hier irgendetwas sehr negativ auffallen würde. Es ist eher so, dass alles ganz nett klingt, aber die Highlights fehlen. Der Gesang ist ruhig und beherrscht, das Gitarrenspiel ist bis auf kleine Ausnahmen wie z.B. bei dem Song Enemy eher untermalend, der Bass ist eher im Hintergrund und auch das Schlagzeug ist nicht wirklich sonderlich herausragend. Vielleicht wäre das Album besser, wenn an jedem Instrument ein anderer Musiker gearbeitet hätte? Ich weiß es nicht.
Fazit: Kurz und knapp handelt es sich bei Le Temps De Detruit Tout um ein eher melancholisches Album ohne große Highlights. Pluspunkte gibt es dafür, dass ein Künstler allein dieses Album auf die Beine gestellt hat, Abzüge sind dann aber vor allem im Abwechslungsreichtum zu setzen, denn jedes Instrument für sich kommt zu wenig heraus und ist doch nicht auf höchster Fertigkeitsstufe gespielt. Wiederum löblich: die Stimmung/Gefühle werden wunderbar rübergebracht, sodass sich das neueste Werk von Chris Hathcock als musikalische Untermalung für die Momente, in denen man allein in Gedanken schwelgen möchte, perfekt eignet.