Under The Pledge Of Secrecy – Black Hole Mass Evolution

“Kompromisslose Mathematiker“


Artist:
Under The Pledge Of Secrecy

Herkunft: Deutschland

Album: Black Hole Mass Evolution

Spiellänge: 31:00 Minuten

Genre: Grindcore, Mathcore, Death Metal, Experimental

Release: 29.11.2014

Label: Eigenproduktion

Bandmitglieder:

Gesang – Arthur E.
Gitarre – Thorsten S.
Gitarre – Thomas B.
Bass – Till V.
Schlagzeug – Stefan K.

Tracklist:

  1. Achilles
  2. Convoluted
  3. Rise Of The Titans
  4. One Eyed God Prophecy
  5. Black Hole Mass Evolution
  6. Smith Island
  7. The Breakeven
  8. Black Forest
  9. The First Light

Under The Pledge Of Secrecy - Black Hole Mass Evolution

Under The Pledge Of Secrecy sind nicht nur sämtliche TTIP-Inhalte, sondern vielmehr verbirgt sich darunter auch eine experimentelle Mathcore-Grindmetal-Formation aus Nordrhein-Westfalen. Eine EP ist bereits 2008 erschienen und mit Black Hole Mass Evolution schieben die Aachener ihren fortgeschrittenen Krach in Form des ersten Albums an die Öffentlichkeit.

Schubladen zu öffnen und Vergleiche mit anderen Bands zu ziehen, ist dabei gar nicht so einfach. Da finden sich eine Menge Melodeath-Passagen ähnlich A Canorous Quintet nebst Grindcore-Gebolze bis hin zu Metalcore-Eindrücken und typischem Mathcore wie ihn Meshuggah bereits zauberten – nur viel brutaler und noch ein paar Zacken chaotischer. Was um manche Parts wirklich schade ist – einige Riffs könnten ruhig länger andauern. Platz auf dem Silberling wäre nach der halben Stunde auf jeden Fall vorhanden.

Gleich zu Beginn haut einem Achilles direkt anarchisch aufs Fressbrett. Mit einem gehörigen Einschlag melodischen Todesmetalls zeigen Under The Pledge Of Secrecy damit sofort am Anfang, in welche Richtungen all das ausufern kann. Mit etwas weniger als drei Minuten ist das dafür ein recht kompakter Start. Ein paar Teile des Liedes hätten, wie oben angesprochen, gut und gern länger andauern können. Denn an gut durchdachten Riffs mangelt es absolut nicht. Schade drum.

Ab Rise Of The Titans wünscht man sich mehr Variationen im Gesang. Nicht schlecht, aber eine wirkliche Abwechslung findet eher selten statt. One Eyed God Prophecy ist mit all den Metalcore-Licks noch ein eher sanfteres Stück auf Black Hole Mass Evolution. Smith Island fährt mit kürzesten Breakdowns überhaupt auf und wieder vielen Parts, die (vor allem live) noch länger andauern könnten. The Breakeven ist die wohl einzige Midtempo-Nummer, rein instrumental und soll wohl als Quotenballade herhalten. Black Forest erinnert stellenweise unglaublich an Behemoth und The First Light beendet dieses wunderbare Album mit einem Doompart, der durch Tapping an der Gitarre melodischer wird bis letztendlich alles nach und nach ausfadet.
Überragend.

Wer übliche Schemata und Songstrukturen erwartet, wird übertrieben in den Hintern getreten. Allgemein stellt man sich die Frage, wie solche Songs überhaupt komponiert werden. Durch improvisiertes Jammen bestimmt nicht, aber wie derartige Aufbauten und Riffs geplant werden, ist sicherlich interessant. Bleibt nur noch zu sagen, dass die halbe Stunde, die Under The Pledge Of Secrecy rotieren, absolut keine verschwendete ist. Im Gegenteil, kann man hier gut und gern für Freunde der extremeren und zugleich abgefuckten Musik eine absolute Empfehlung abgeben!

Fazit: Under The Pledge Of Secrecy legen hier nicht einfach zu verdauendes Material ab. Und das ist verdammt gut so. Bands, die Songs schreiben, die man bereits zuhauf woanders gehört hat, gibt es wie Sand am Meer. Steigern können sich die Jungs höchstens noch in ihrer Vielseitigkeit durch bspw. Einsatz von Klargesang oder Synthieelementen, um eine höhere Bandbreite zu präsentieren. Vorausgesetzt man steht drauf, sich etwas softer zu geben. Letztendlich macht man absolut keinen Fehler, hier zuzugreifen, wenn man mal wieder nicht weiß, was man hören soll. Hervorragendes Plättchen!

Anspieltipps: Achilles, Smith Island, Black Forest und The First Light
Glenn V.
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