Tomb Mold – Aperture Of Body (Demo)

Progressive Herrlichkeit und morbide Zerstörung

Artist: Tomb Mold

Herkunft: Kanada

Album: Aperture Of Body (Demo)

Spiellänge: 13:14 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 18.06.2022

Label: Eigenproduktion

Link: https://tombmold.bandcamp.com/releases

Bandmitglieder:

Gesang und Schlagzeug – MK
Gitarre – PP
Gitarre und Bassgitarre – DV

Tracklist:

  1. Final Assembly Of Light
  2. Aperture Of Body
  3. Prestige Of Rebirth

Die aus Kanada stammende Gruppe Tomb Mold beackert den Underground seit dem Jahre 2015 und ist auf dem aufsteigenden Ast. Der Schriftzug ist schön verschnörkelt, aber lesbar. Aus Kanada stammen gute Musiker, das ist ja nun wirklich seit Längerem bekannt, gerade, wenn es um Death Metal geht. Gleich beim Debüt hatten sie einen Deal mit Blood Harvest, bevor man dann zu 20 Buck Spin wechselte. Drei Demos und eine EP gesellten sich dazu. Das letzte Album Planetary Clairvoyance erschien im Jahre 2019. Eigentlich hätte ich ein neues Album erwartet, aber Tomb Mold haben sich für ein weiteres Demo erschienen. Vielleicht liegt es daran, dass sie jetzt zu dritt, anstatt zu viert unterwegs sind oder weil sie gerne Demos herausbringen, kann ja auch sein, denn eigentlich stellt die im Kalenderjahr 2018 erscheine EP auch ein Demo dar. Dieses Demo, wie die anderen zuvor, wird es nur als Kassette bzw. digital geben. Gute Idee.

Drei Songs beinhaltet dieses Demo, wobei der Opener Final Assembly Of Light lediglich ein recht langes, aber interessantes Intro ist.

Aperture Of Body ist also der erste offizielle neue Song. Und der hat es in sich. Ein sehr geiles Riff zu Beginn und man hört sofort die Fähigkeiten der Musiker heraus. Technik und Härte gehen hier Hand und Hand. Der sehr tiefe Gesang gesellt sich dazu und macht den ganzen Spaß zu einer sehr brutalen und düsteren Angelegenheit. Im Midtempo geht es weiter, sehr verspielt. Das Tempo erhöht sich und man baut den Song ordentlich auf, um mit einer schnellen Uftata und einem Ballerpart fortzufahren, um dann langsam und teilweise verträumt vorzugehen. Sehr verspielt, stellenweise progressiv. Man erinnert an die Anfangstage dieser Richtung. Die Neunziger kommen einem in Erinnerung. Normalerweise bin ich von progressiven Klängen nicht so angetan, aber sie schaffen es, Technik und Death Metal vernünftig zu kombinieren. An einigen Stellen ist es mir zwar auch zu viel, aber es besteht ein nachvollziehbarer Fluss. Zu den tiefen Vocals kommen noch einige dreckige Screams. Passt gut zusammen. Die im Midtempo vorgetragene Passage erinnert an Atheist oder an spätere Death und ist einfach nur geil.

Prestige Of Rebirth beendet dann auch schon das Demo. Leider muss man sagen, denn auch dieser Song hat es in sich. Von Anfang wird der Weg weiter verfolgt, Technik, Härte, Progressivität, Brutalität und Morbidität miteinander verbinden – und diese Mischung mag ich. Fettes Riffing und dann holt man eine sehr geile Melodie heraus, die, sofern sie tiefer gespielt würde, auch von Bolt Thrower hätte stammen können. Das Tempo wird wieder erhöht und dann driftet man in einen progressiven Part ab, der aber trotzdem sehr brutal ist. Das Tempo wird dann noch einmal ganz herausgenommen und man schleppt sich inklusive fiesem Screaming durch das Universum. Sehr viele Wechsel stehen dem Zuhörer bevor, trotzdem verlieren weder die Zuhörer noch die Musiker den roten Faden. Ein kongeniales Solo erweckt mein Interesse noch mehr. Anschließend wirbeln sie mit einem Cleanpart herum. Freunde von Atheist kommen hier wieder auf ihre Kosten. Der Part ist mir ein wenig zu lang, aber das ist pure Absicht, denn man verfällt ein klein wenig in Trance. Muss man auch erst einmal hingekommen. Der tiefe Gesang gesellt sich nach einiger Zeit hinzu. Nun hätte ich gedacht, man nimmt noch einmal Fahrt auf, aber Pustekuchen. Der Song endet hier überraschenderweise. Krass.

Geiles Demo mit hervorragender Leadarbeit. Das vierte Album sollte schleunigst nachgeschoben werden.

Tomb Mold – Aperture Of Body (Demo)
Fazit
Tomb Mold sind keine Unbekannten mehr in der Death Metal Szene. Mittlerweile ist man als Trio unterwegs und liefert zwei neue Songs ab, die es wirklich in sich haben. Irgendwie eine Mischung aus Neunziger, progressivem und finnischem Death Metal. Technik, Härte, Progressivität, Brutalität, tiefe Vocals und Morbidität werden gekonnt zu einer Einheit geformt. Wenn das ganze Album so wird, darf man sich warm anziehen.

Anspieltipps: Aperture Of Body und Prestige Of Rebirth
Michael E.
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