Death Feast Open Air 2022 vom 25.08. bis 27.08.2022 in Andernach

The Most Brutal Festival in Europe kehrt 2022 als "normale" Edition zurück

Eventname: Death Feast Open Air 2022

Bands: Suffocation, Benighted, Beheaded, Wormed, Ingested, Gutalax, Extermination, Dismemberment, Organectomy, Analepsy, Coffin Feeder, Leng Tch’e, Stillbirth, Vomit The Soul, Korpse, Gutslit, Brutal Sphincter, Epicardiectomy, Cumbeast, Endseeker, Monasteries, Tortharry, Profanity, Hurakan, Bloodtruth, Kanine, Phrymerial, Cote d’Aver, Basement Torture Killings, Necrosy, Human Prey, Bound To Prevail, Aceldama, Gore Dimension

Ort: JUZ Andernach, Stadionstr. 88, 56626 Andernach

Datum: 25.08.2022 – 27.08.2022

Kosten: 3-Tages-Ticket: 75 € (zzgl. Gebühr) VVK, Campingticket extra

Genre: Brutal Death Metal, Grindcore, Goregrind, Old School Death Metal, Technical Death Metal, Slam Death Metal

Besucher: ca. 2000

Veranstalter: Mike Heinemann bcp-agency

Link: https://www.facebook.com/deathfeast666

Das Death Feast Open Air – The Most Brutal Festival in Europe – kehrt in diesem Jahr zurück und findet vom 25.08. bis zum 27.08.2022 statt. Wie viele andere Festivals musste auch dieses geniale Festival, welches die Fans aus sehr vielen Ländern anzieht, in den letzten beiden Jahren coronabedingt ausfallen. 2021 gab es die schnell ausverkaufte zweitägige Quarantine Edition mit stark limitierter zugelassener Besucherzahl. In diesem Jahr gibt es wieder die „normale“ Ausgabe als dreitägiges Festival.

Wir von Time For Metal sind, wie die letzten Jahre, wieder dabei. Hier bereits ein großes Danke an Lukas, Mike und das Orga-Team.

Austragungsort des Death Feast Open Air 2022, dem Most Brutal Festivals in Europe, ist das Außengelände des JUZ in Andernach. Es vereint in drei Tagen Death Metal, Grindcore, Goregrind, Slam Death Metal und Old School Death Metal.

1. Tag

Ab nach Andernach, um früh genug da zu sein. Erfahrungsgemäß ist dort am ersten Festivaltag, an dem die Eintrittskarten gegen Festivalbändchen getauscht werden, am Kassenhäuschen eine große Schlange zu erwarten. Ich habe dieses Mal echt Glück und stehe auch nicht allzu lange an. Lukas läuft mir quasi über die Füße und macht die Akkreditierung schnell klar. Da habe ich heute wohl echt Glück gehabt, denn die Schlange kommt dann doch schnell.

Ich treffe gleich schon meinen Kollegen Lommer Lommah McWiesener (Bassist von Critical Mess, Ex-Cripper), der privat mit seiner Frau hier ist. Das freut mich natürlich sehr.

Den Opener des Festivals machen heute Stillbirth, die Band rund um Organisator Lukas. Jeder weiß, was jetzt angesagt ist: Party mit den legendären Surfgrindern in ihren sexy Badehosen live und in Farbe! Auf und vor der Bühne ist bereits eine Menge Gummigetier gestapelt. Los geht die Party mit einem irren Mix aus Brutal Death, Grindcore, Deathcore und Slam. Extreme Metal Fan, was willst du mehr!? Revive The Throne, einer der Albentitel der Band, kann man getrost wörtlich nehmen. Der Thron wird bestiegen und wiederbelebt.

Trotz des Spaßes, der hier angesagt ist, wird hier auch unserem Dominik „Pumpa“ König gedacht. Dem Bassisten von Stillbirth, der uns im letzten Jahr verlassen hat. Seine Ansagen zwischen den Bands werden natürlich vermisst, auf Ansagen der Bands verzichtet man dieses Jahr, das ist auch gut so! Zwar weitermachen, aber nicht so weitermachen wie immer ist angesagt. Pumpa hat hier ein Gedenken verdient. Mit vielen Bands und Fans war er befreundet. Bei vielen Bands findet er die nächsten drei Tage eine Erwähnung / ein Gedenken.

Stillbirth machen heute einen doppelt so langen Gig wie geplant, denn Necrosy, die zweite Band des heutigen Tages, musste kurzfristig noch absagen. Da bekommen Stillbirth heute bestimmt auch die doppelte Gage 😉 Lukas und die Band bedanken sich mit dem Song: Steuerklasse I Und Keiner Sagt Danke!

Stillbirth, Death Feast 2022, Pic by Big Simonski

In den kurzen Pausen ist wieder mal Zeit, Freunde aus aller Welt zu begrüßen, die man zumeist nur hier sieht, wie zum Beispiel Ronny und Ivor, die über die Jahre lieb gewonnenen Freunde aus den Niederlanden. Aber auch Leute aus dem Koblenzer Raum und andere, die man regelmäßig auf Festivals sieht.

Weiter geht es mit den Italienern Bloodtruth. Die aus Perugia (Umbrien) stammenden Technical Death Metaller vertreiben fürs erste Mal die Partystimmung hier. Nein, quatsch, die treiben die Party natürlich weiter an, aber eben musikalisch anders. Frontmann Luis lässt neben den tiefen Growls seine ellenlangen Rastas vom Stapel. Ich persönlich bin ein großer Technical Death Metal Fan und nehme mir anschließend ihr letztes Album Martyrium auf Vinyl mit.

Bloodtruth, Death Feast 2022, Pic by Big Simonski

Das Death Feast ist ein internationales Festival, nicht nur ein europäisches. Da verwundert es auch nicht, dass Organectomy aus Christchurch / Neuseeland kommen. Sänger Tyler Jordan macht es dann auch nur ganz knapp: We are Organectomy from Christchurch / Newseeland. Dann gibt es exzellenten Slam / Brutal Death auf die Ohren der Fans.

Nach Neuseeland geht die musikalische Reise weiter nach Indien. Bollywood lässt grüßen 😉 Blödsinn, hier gibt es kein Bollywood, sondern technisch äußerst versierten Brutal Death Grind. Die sympathischen Jungs von Gutslit durfte ich hier bereits 2018 erleben, als sie ihren ersten Gig in Deutschland hatten. War mir damals noch ihr Sänger mit mächtigen Growls aufgefallen, so muss ich heute feststellen, dass da am Mikro jemand anderes steht, der allerdings seinen Job auch sehr gut beherrscht. Auch dieses Jahr sind sie anschließend wieder mit ihren Freunden von Stillbirth gemeinsam auf Tour! Die Band ist an allen drei Tagen hier in Andernach vor Ort. Da bietet sich das eine oder andere Schwätzchen mit den Jungs an.

Gutslit, Death Feast 2022, Pic by Big Simonski

Brutal mit „Razorgrind“ geht es weiter mit von Leng Tch’e. Energie pur gibt es bei den Belgiern. Sie spielen eine geile Mischung aus Grindcore, angereichert mit Extrem Metal. Gemäß der Übersetzung ihres Namens aus dem Chinesischen „Tod durch 1000 Schnitte“, gibt es brutale, scharfe Razorgrind Schnitte. Sie zeigen sich spielfreudig wie eh und je. Die Belgier habe ich vor ein paar Jahren hier bereits gesehen. Vor allem Sänger Serge Kasongo weiß zu beeindrucken. Wieder einmal eine geile Show der Belgier. Bei Leng Tch’e hat zeitweise auch mal Sven De Caluwè an den Drums gesessen. Vielen dürfte er als Sänger von Aborted bekannt sein. Sven ist mir heute bereits hier über den Weg gelaufen. Nanu, denke ich, ist er wieder bei Leng Tch’e?

Leng Tch’e, Death Feast 2022, Pic by Big Simonski

Weit gefehlt, denn Sven ist auch der Frontmann von den folgenden Coffin Feeder! Das habe ich überhaupt nicht mitbekommen. Coffin Feeder sind so was wie eine belgische Extrem Metal Supergroup. Neben Sven steht am Bass Jan Hallaert. Ja, genau der, der eben noch mit Leng Tch’e tausend Schnitte vollbracht hat. Die beiden Gitarristen Jeroen und Bart dürften einigen Fans von Fleddy Melculy bekannt sein. Siebe Hermans an den Drums vervollständigt die Band. Hatte ich eben bereits bei Leng Tch’e von Energie gesprochen, dann darf man hier getrost von einem Adrenalinschock sprechen. Einmalig, was die Band hier an Extrem Metal gemischt aus Grind, Hardcore und Deathcore an den Abendhimmel legt. Die absolute Überraschung für viele heute!

Coffin Feeder, Death Feast 2022, Pic by Big Simonski

Hier löst heute ein Höhepunkt den anderen ab. Einer davon sind auf jeden Fall Ingested. Sänger Jay Evans habe ich eben bereits mit Sonnenbrille hinter dem Merch entdeckt. Ich zeige ihm ein altes Bild, welches ich von ihm gemacht habe und frage ihn, ob dieser noch Sänger bei der Band wäre 😉 Er nimmt seine Sonnenbrille ab und sagt: „It’s me!“ Wir müssen beide lachen. Mit ihm kann man sich immer toll unterhalten. Ich hätte gerne das neue Album mitgenommen, aber das erscheint erst noch! Schade! Auf der Bühne spielen die Briten aus Manchester einen geilen Slamming Death Metal.  Jay Evans ist der unbestrittene Frontmann der Band. Eine wahnsinnige Bühnenpräsenz, die er da oben zeigt. Und er kann die Fans richtig gut mitnehmen. Vor der Bühne gibt es kein Halten mehr. Moshpit wird von Jay Evans gefordert und den bekommt er natürlich von den Fans.

Ingested, Death Feast 2022, Pic by Big Simonski

Da denkt man, jetzt gibt es keine Steigerung mehr, aber nun kommen ja noch Suffocation. Zum Abschluss dieses Wahnsinnstages gibt es als Headliner Suffocation noch obendrauf. Suffocation einen Legendenstatus absprechen zu wollen, wäre müßig. Sie haben seit ihren Erstwerken riesigen Einfluss auf die sich erst später rauskristallisierenden Genres des Brutal/Slam Death Metal, des technischen Death Metal und auch des modernen Deathcore genommen. Alles technisch auf sehr, sehr hohem Niveau. Hier ist alles zu hören: unvergleichliche Riffs und schräge Soli, brutale Breakdowns und Geblaste bis dorthinaus. Ebenso griffige Hooks und Songparts. New Yorker Death Metal Style auf der Bühne des Deathfeast Festivals in Andernach – genial. Bassist Derek Boyer hat ein auffälliges Bassspiel. Bei einigen Parts kniet er neben seinem Werkzeug. Mastermind Terrance Hobbs habe ich vorhin bereits getroffen. Er hat mir netterweise ein Plakat signiert, welches ein Freund von mir sich gewünscht hat.

Suffocation, Death Feast 2022, Pic by Big Simonski

Wahnsinnstag, dieser erste Tag. Ich ziehe mich zurück in meinen Wagen zum Pennen auf der Matratze.

2. Tag

Fotografen Freund/Kollege Alexander eingesammelt und nach Hause gefahren zum Frühstücken. Gefachsimpelt, Akkus aufgeladen und wieder zurück zum zweiten Tag zum Death Feast Open Air nach Andernach. Gut einen Park-/Schlafplatz bekommen, das erste Bier und rein ins Vergnügen.

Impressionen, Death Feast 2022, Pic by Big Simonski

Gore Dimension eröffnen bereits früh um 13:45 Uhr den zweiten Tag. Türkischer Brutal Death Metal gibt es auf die Öhrchen. Technisch sehr gut aufgestellt sind die Jungs. Meinem Kollegen Michael E. waren sie bei seinem Review zu deren Album Ethereal Realm etwas zu vertrackt (Review hier). Das kann ich allerdings nicht bestätigen, denn hier gibt es voll auf die FR…(Nase).

Auf Brutal Death Metal aus der Türkei folgt mit Acéldama Brutal Death Metal aus Costa Rica. Schon geil, wie man diese Bands aus aller Welt als Veranstalter so findet. Die Jungs aus Costa Rica kommen echt sympathisch rüber und heizen die Stimmung ordentlich an.

Aceldama, Death Feast 2022, Pic by Big Simonski

Nun sind meine Freunde Bound To Prevail aus Malta dran. Kennengelernt habe ich die Band, als sie 2017 hier in Andernach am zweiten Tag den Opener gemacht haben. Damals durfte ich auch ein Review zu ihrer EP Omen Of Iniquity machen. Frontmann Alan Briffa habe ich bereits vorhin getroffen. Er nimmt mich mit Backstage zur Band, wo ich dann alle begrüßen kann. Leichte Veränderungen hat es im Line-Up gegeben.

Auf der Bühne zeigen die Death Metaller gleich, was sie können. Das Grundgerüst ihrer Songs verschmilzt mit aggressiven, hektischen und pochenden rhythmischen Passagen. Daneben gibt es genügend melodische Hooks. Alan ‚zZazZu‘ Briffa ist mit seinen Vocals ein richtiger Berserker. Die Menge hier im Infield dankt es der Band. Ich bin echt froh, die Jungs mal wieder gesehen zu haben. Sie müssen leider am nächsten Tag wieder weg, weil es flugtechnisch nicht anders geht.

Bound To Prevail, Death Feast 2022, Pic by Big Simonski

Richtig irre und kirre wird es danach mit Basement Torture Killings. Das Quartett um Frontfrau Millie Crampton bringt einen irren Serial Killing Snuff Grind hier aufs Death Feast 2022. Millie ist mir gestern schon aufgefallen. Die junge Dame hat hier gestern schon alles unsicher gemacht und sie bleibt auch bis zum letzten Tag mit ihren Mitstreitern hier … und sie hat immer dieses diabolische Grinsen dabei! Auf der Bühne zerlegt sie medizinisch fachmännisch einen weißen Teddybären und ist voller (Kunst) Blut. Dabei lächelt sie diabolisch, während sie dem armen Teddy das Gedärm entreißt und dieses ins Publikum schleudert. Musikalisch ist das Ganze sehr gut unterlegt, sodass sich die Verdauungstrakte der Hörer hier noch im Rahmen bewegen. Ich kann es nur noch mal mit irre beschreiben.

Basement Torture Killings, Death Feast 2022, Pic by Big Simonski

Slamming Deathcore aus Frankreich servieren anschließend Kanine, die letzten Monat erst ihr neues Album Karnage veröffentlicht haben. Mit Hurakan folgt eine weitere französische Band. Deathcore / Brutal Death Metal wird von den Franzosen serviert, bevor Brutal Spincter aus Belgien die Meute erneut aufheizen dürfen. Die Brutal Death / Goregrinder sind mit zwei Sängern am Start, die auf die wohlklingenden Namen Major Diarrhea und GG Stalin hören. Alle in der Band tragen Künstlernamen, die ihrem Naturell nahekommen. Auch bei Spermain (Bass) und Corde Sensible tragen diese geschickt zur Unterhaltung bei. Das lasse ich mir erzählen, denn ich habe Kohldampf und bin mal rüber in die Pizzeria, was essen. Wie viele andere hier auch, habe ich die Band allerdings im letzten Jahr hier bei der Quarantäne Edition gesehen.

Pünktlich zurück sind Robin und ich allerdings wieder bei Tortharry. Die Old School Death Metal Band aus Tschechien will ich schon lange mal live erleben. Das gelingt mir dann heute auch. Seit 1991 ist die Band bereits unterwegs. Sie scheinen hier eine Menge Fans zu haben und sind am Merchstand sehr aktiv und erfolgreich. Sogar tschechisches Bier in Dosen mit Bandnamen haben sie dabei. Das müssen sie schnell wieder einpacken, denn der Ausschank ist hier nur am offiziellen Bierstand erlaubt.

Tortharry, Death Feast 2022, Pic by Big Simonski

Mit Korpse kommt eine Band aus den Niederlanden auf die Bühne, die wir bereits vom Death Feast 2017 und 2019 her kennen. Tulpenschlachten mit Slam und Brutal Death ist angesagt. Das kommt beim Publikum sehr gut an. Klar, wir kennen die Band um Fronter Sven van Dijk bereits und das wird genügend gefeiert.

Impressionen, Death Feast 2022, Pic by Big Simonski

Noch mehr wird allerdings nach Korpse gefeiert, ja förmlich zelebriert. Aus den Boxen ertönt Celebration von Cool & The Gang. Im Publikum tummelt sich eine Menge an Fans in den typischen weißen Overalls und sie kreuzen die Klobürsten. Klar, jetzt ist Partytime mit Gutalax. Gutalax – The Shitpendables from Czechia – spielen jetzt ihre Bohemian Kakophonie. Gutalax sind, wie erwartet, einer der Höhepunkte des Abends. Die muss man einfach mal gesehen haben. Ich weiß echt nicht mehr, wie oft ich sie schon gesehen habe, es macht aber immer wieder Spaß, die Jungs um Sänger Maty und dessen unnachahmlichen Lauten zu sehen und zu hören. Grind Party allerbester Güte ist angesagt. Die Freude bei den Fans ist riesengroß. Party ist angesagt: oik, oik, oik. Auf und vor der Bühne ist alles in Bewegung. Gummibälle und Gummitierchen sind in hellster Aufregung hier unterwegs.

Gutalax, Death Feast 2022, Pic by Big Simonski

Nach den Shitbusters Gutalax sind Benighted dran, die heute den Abschluss machen. Echt coole Jungs, die Franzosen, die bereits letztes Jahr bei der Quarantäne Edition hier waren. Auf der Bühne machen sie ihrem Ruf als exzellente Death Grinder alle Ehre. Wuchtig und massiv, angeführt vom Gründungsmitglied und Sänger Julien Truchan gibt es hier volle Wucht wieder was auf die Ohren und in die Fresse. Jetzt ist wieder Schluss mit lustig. Sie zeigen, wieso sie heute hier Headliner sind und zerlegen die Bühne. Benighted sind ein toller abschließender Act eines tollen Festivaltages.

Impressionen, Death Feast 2022, Pic by Big Simonski

Platt wie (Tort)Harry ab zum Auto und pennen. Das war eigentlich das Ziel. Da sind aber noch einige andere Fans und so nehmen wir noch einen längeren Absacker.

3. Tag

Pünktlich zum Frühstück aufgewacht, Alexander mitgenommen und ab nach Hause. Frühstücken, duschen – same procedere as every Death Feast Edition.

Pünktlich wieder vor Ort. Ab ins Infield und Human Prey als Opener erleben. Die (Slam) Death Grind Metaller mischen am frühen Vormittag schon mal richtig auf. Die ursprünglich als Spinesplitter gegründete Band hat im letzten Jahr erst ihr neues Album Grave Robbers From Outer Space herausgebracht.

Human Prey, Death Feast 2022, Pic by Big Simonski

Technisch versierten Technical/ Brutal Death Metal gibt es anschließend von den Spaniern Phrymerial auf die verwöhnten Öhrchen. Das macht bisher hier schon mal wieder richtig Spaß, auch wenn die letzten beide Tage einem noch in den Knochen sitzen.

Eine richtige Brutal Death Walze sind die Finnen von Cumbeast. Ihr Frontmann Vesa „Vehement Vescum“ Suhonen weiß diese Walze so richtig in die Gänge zu bringen. Für mich persönlich die erste großartige Entdeckung des letzten Festivaltages.

Cumbeast, Death Feast 2022, Pic by Big Simonski

Cumbeast muss man zuerst einfach mal setzen lassen. Die überschatten bei mir dann auch wirklich die folgenden britischen Deathcore Metaller von Monasteries und auch noch die übernächsten Cote D‘ Aver in ihren auffälligen „Körperwelten“ Morphsuit Anzügen. Da scheint auf der Fahrt von den Niederlanden zum Death Feast schon einiges bei der Death Metal / Grindcore Band verrottet zu sein. Beide Bands natürlich würdevolle Vertreter auf dem diesjährigen Death Feast.

Cote D‘ Aver , Death Feast 2022, Pic by Big Simonski

So richtig ausgekotzt kommen dann wieder Vomit The Soul daher. Der Flash von Cumbeast ist mittlerweile wieder etwas verflogen und die Italiener kann ich jetzt wieder richtig genießen. Vomit The Soul hatten sich 2011, nach elfjähriger Existenz aufgelöst. Im letzten Jahr erfolgte die Reunion. Nun bereits auf dem Death Feast in diesem Jahr. Wenn das kein gutes Omen ist. Bassist Stefano Rossi Ciucci ist seit dem vorangegangenen Split übrigens auch als Gitarrist bei Bloodtruth tätig. Die haben wir dieses Jahr bereits hier gesehen. Aufgrund der Darbietung heute und der tollen Farbe des Vinyls kann ich da am Merchstand beim Kauf nicht widerstehen.

Vomit The Soul, Death Feast 2022, Pic by Big Simonski

Wir sind mit Epicardiectomy schon mit der Hälfte des heutigen Tages durch. Hier geht es echt Schlag auf Schlag. Die Tschechen aus Prag kenne ich noch von 2018. Sie stehen für gradlinigen Brutal Death Metal. Damals mir schon aufgefallen, hebt sich bei der Band besonders Don Mosconni an den Drums hervor. Er lächelt auffallend freundlich mit seiner silberfarbenen Zahnspange. Das ist ein richtiges Bling Bling Teil. Für Death Metaller eigentlich unüblich, eher so Rapper Style. Die Mucke der Tschechen ist aber tatsächlich Brutal Death Metal.

Epicardiectomy, Death Feast 2022, Pic by Big Simonski

Wir kommen zu den Portugiesen von Analepsy. Die sind hier quasi eine Institution. Zwei Mal habe ich sie bereits hier auf dem Death Feast Festival gesehen. Sie sind hier mit ihrem Slamming Brutal Death Metal richtig angesagt. Bei den Portugiesen wurde das Line-Up leider sehr durcheinandergeschüttelt. Frontmann und Sänger Diego Santana ist unter anderem leider nicht mehr dabei. Der Knabe hat für mich doch einiges bei Analepsy ausgemacht. Einzig verbliebenes Mitglied ist Marco Martins an der Gitarre. Das zehrt doch schon ein wenig und ich muss mich etwas auf die „neuen“ Analepsy einstellen.

Analepsy, Death Feast 2022, Pic by Big Simonski

Bei den dann folgenden Endseeker sieht es anders aus. Hamburgs finest Old School Death Metal Band macht das seit ihrem Bestehen schon in dieser Formation. Sie erklimmen in diesem Jahr den Mount Carcass hier auf dem Death Feast Open Air. Zu ihrem Album Mount Carcass hatte ich im April letzten Jahres ein Review gemacht und geschrieben: „Ich persönlich hoffe nun noch auf ein persönliches Stelldichein auf dem Death Feast!“ Das habe ich nun und bin von den Livequalitäten der Band total begeistert. Ich bestelle den Jungs um Frontmann/Sänger Lenny noch viele Grüße von Thomas, dem Veranstalter des Siegener Metallergeballers. Der wollte eigentlich zum Gig der Jungs selbst vorbeikommen, ihn hat allerdings Polly ereilt.

Endseeker, Death Feast 2022, Pic by Big Simonski

Das große Finale beginnt mit Extermination Dismemberment. Die Band aus Weißrussland (Belarus) spielt einen Slamming Brutal Death Metal, der sich gewaschen hat. Die Band um Fronter Valeriy ist so alle paar Jahre hier. Das Album Butcher Basement habe ich mir bereits 2017 in einer limitierten Green Splatter Vinyl Fassung mitgenommen. Das war damals ein Must Have für mich und ist es heute immer noch.

Extermination Dismemberment, Death Feast 2022, Pic by Big Simonski

Vorletzter Act des heutigen Tages sind Wormed. Wormed ist großartiger Technical Death Metal aus Madrid. Wormed habe ich bereits 2019 hier gesehen. Nicht umsonst zählen Wormed zur Speerspitze des Technical Death Metals, was sie heute Abend wieder unter Beweis stellen. Mit Fronter Phlegton (J.L. Rey) habe ich mich noch vor der Show unterhalten und gratuliere ihm anschließend für den tollen Gig.

Wormed, Death Feast 2022, Pic by Big Simonski

Beheaded, das ist die Brutal Death Metal Band aus Malta schlechthin. Ein Urgestein in der Szene. Und das zu Recht. 2017 und 2019 waren Beheaded als Co-Headliner hier vertreten. Am heutigen Abend sind Beheaded Headliner und erneut Extraklasse. Sie bringen die Bude am letzten Festivaltag zum Kochen, das Becken zum Überlaufen. Der Steilpass von Wormed wird aufgenommen. Auf dem Infield ist kaum noch Platz, jetzt wird es richtig eng. Der Moshpit funktioniert immer noch. Mit den Jungs von Beheaded habe ich bereits heute Nachmittag gesprochen. Bassist David Cachia ist übrigens der Cousin von Alan Briffa, dem Sänger von Bound To Prevail. Obwohl beide mit ihrer Band auf dem diesjährigen Death Feast vertreten sind, sind sie sich nicht begegnet. Ich bestelle David von Alan schöne Grüße. Der sitzt mit seiner Band gerade am Flughafen fest und schreibt mir, dass deren Flug gerade gestrichen wurde und sie etwas warten müssen.

Beheaded, Death Feast 2022, Pic by Big Simonski

Nachdem ich nach Ende des Gigs noch ein Bandfoto von Beheaded mache, verabschiede ich mich bei vielen Bekannten und Freunden. Es geht wieder zum Auto und da nochmals mit einigen Leuten einen auf das diesjährige Death Feast gehoben.

Fazit zum Abschluss

Das Death Feast 2022 sucht wie in jedem Jahr seinesgleichen. Jedes Jahr wird eigentlich das vorangegangene Jahr nochmals getoppt. Nach der verordneten zweijährigen Coronapause mit einer abgespeckten Quarantäne Edition (die war auch saugeil) endlich wieder das „normale“ Death Feast. Mittlerweile kein Geheimtipp mehr, ist es nahezu ausverkauft. Erneut ist es den Veranstaltern gelungen, ein geniales Billing/Line-Up für dieses Festival aufzustellen und das trotz kurzfristiger Absagen mehrerer Bands. Großen Dank an das Veranstalterteam um Lukas Swiaczny und die anderen fleißigen Helfer. Ebenso großen Dank an die ausnahmslos supergeilen Bands, die nicht nur mit ihrer Musik, sondern auch mit ihrer sympathischen Art und Fannähe zum Erfolg dieses Festivals beigetragen haben. Mit einigen hatte ich wieder einmal sehr viel Spaß die drei Tage. Leider das erste Death Feast ohne Pumpa. An ihn wurde hier viel gedacht und seinem Gedenken gewürdigt.

Nach dem Death Feast ist vor dem Death Feast! Ich freue mich, 2022 auf dem Death Feast für Time For Metal wieder dabeizusein!