Terror – Pain Into Power

06.05.2022 - Hardcore - End Hits Records - 18:16 Minuten

Die amerikanische Hardcore Band Terror hat im Schnelldurchlauf im Mai ihr neues Album Pain Into Power an den Mann gebracht. Für die zehn Nummern brauchen die Männer aus Los Angeles gerade einmal etwas länger als 18 Minuten. Doch liegt in dieser Kürze wirklich die erhoffte Würze? Amateure stecken nicht hinter dem Projekt, welches seit genau zwei Jahrzehnten das Tanzbein schwingt. In diesen 20 Jahren haben sie elf Alben veröffentlicht und zählen zu den Großen in der Szene. Ohne großes Federlesen starten sie mit dem Titeltrack in die Platte. Frontmann Scott Vogel nimmt die derben Hooks als Sprungbrett für seine wütenden Vocals. Feuer frei, schließlich hat das Quartett keine Zeit und muss dem Hörer ein ganzes Album in unter 20 Minuten durch den Schädel drücken. Knapp, ohne unnötiges Beiwerk, pflügen Terror über das Schlachtfeld. Groovend, mit vielen Headbangpassagen versehen, kommt der Körper unter den Einschlägen regelrecht in Wallung. Wer mich kennt, weiß, dass unter 30 Minuten eingespielte Longplayer direkt mit einem Handicap ins Rennen gehen. Terror ist das herzlich egal und lassen mit Boundless Contempt die Fäuste fliegen. Das teuflische Artwork verspricht nicht zu viel. Sobald die beiden Gitarristen Martin Stewart und Jordan Posner in die Saiten schlagen, gibt es kein Halten mehr. Dennoch geizt Pain Into Power mit Abwechslung. Vielmehr zermürben die Musiker den Hörer mit stets ähnlich tödlichen, kurzen Nadelstichen. One Thousand Lies drückt die Lügen mit einem heißen Eisen ins Gesicht, bis die Haut anfängt zu dampfen und eine verbrannte Fläche zurücklässt. Anfänglich über die Laufzeit gestolpert, ist diese im Nachhinein optimal. Der Hardcore Strudel nutzt schnell ab und hätte in dieser Gangart eh nur wieder gleiche Geschichten erzählt. Dann lieber ein schneller wie wilder Ritt, der einen alle paar Wochen weckt und mit Leben erfüllt. Abschließend kann man daher unterstreichen, dass in diesem Intermezzo tatsächlich die Kürze überzeugt. Solltet ihr auch noch nicht in Pain Into Power hineingehört haben, dann dreht das neue Album von Terror einfach im Nachgang auf. Der ganz große Wurf wurde zwar nicht versenkt, für einen freien Kopf sorgen The Hardest Truth oder On The Verge Of Violence jedoch ohne Probleme.

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Terror – Pain Into Power
René W.
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