Artist: Unantastbar
Herkunft: Brixen/Sterzing, Südtirol, Italien
Album: Wellenbrecher
Spiellänge: 58:26 Minuten
Genre: Punkrock
Release: 28.08.2020
Label: Rookies & Kings
Link: https://www.unantastbar.net
Bandmitglieder:
Gesang – Joachim „Joggl“ Bergmeister
Gitarre – Christian Heiss
Gitarre – Thomas „Tom“ Conrater
Bassgitarre – Mathias „Spitzi“ Speranza
Schlagzeug – Florian „Schkal“ Wieser
Tracklist:
- Wir Sind Die Stimme
- Ich Glaube An Mich
- Rette Sich Wer Kann
- Flügel
- Tausend Gedanken, Tausend Bilder
- Für Immer Wir Zwei
- Deine Hölle, Dein Leben
- Meine Seele Für Dein Herz
- Alles Was Zählt
- Aus Der Ferne
- Uns Gehört Die Welt
- Bitte Geh Nicht
- Die Geschichte Von Stefan
- Flucht Nach Vorne
- Keiner Mag Dich
- Jeder Tag Zählt
- Ich Bleibe Hier
Unantastbar stammen aus dem schönen Brixen in Südtirol und können seit ihrer Gründung im Jahre 2004 schon auf eine beachtliche Diskografie zurückblicken. Immerhin bringt es der sympathische Fünfer, der seit 16 Jahren in derselben Besetzung aktiv ist, auf mittlerweile sieben Studioalben und einer Live-Best-Of-Scheibe. Über die Jahre konnten sie vor allem durch viele Liveauftritte eine immer größer werdende Fanschar um sich vereinen und ihren Bekanntheitsgrad auch diesseits der Alpen beträchtlich steigern. So war es auch nicht verwunderlich, dass sie mit ihrem letzten Album, dem im Januar 2018 veröffentlichten Leben Lieben Leiden auf Platz zwei der offiziellen deutschen Albumcharts eingestiegen sind und damit den bis dato größten Erfolg ihrer Bandgeschichte verbuchen konnten. Nun, zweieinhalb Jahre später, legen sie mit ihrem achten Album, welches auf den Namen Wellenbrecher hört, nach.
Hier wird geklotzt und nicht gekleckert, war mein erster Gedanke, als ich mir die Playlist zu Wellenbrecher anschaute. In einer knappen Stunde Spielzeit bieten die Südtiroler ganze 17 neue Songs an. Zumindest quantitativ wird hier einiges geboten. Und gleich im Opener Wir Sind Die Stimme wird klar: Unantastbar weichen keinen Millimeter vom eingeschlagenen Sound der Vorgängeralben ab, und das ist auch gut so! Hier wird immer noch höchst eingängiger Punkrock mit ehrlichen, aus dem Leben gegriffenen Texten geboten. „Lieber auf die Fresse (…) als eingesperrt zu sein, lieber frei“ – so heißt im Refrain des Openers. Das Thema Freiheit ist auch in einigen anderen Songs immer wieder präsent. Aber auch verwandte Punkte wie Gleichheit oder die Selbstverwirklichung des Einzelnen werden in den Texten verarbeitet. Ich Glaube An Mich wartet mit einem genretypischen oh oooh oh – Chorus auf und lädt damit förmlich zum Mitsingen ein. Vor allem live entfaltet das auch in weiteren Songs auf Wellenbrecher verarbeitete „Stilmittel“ seinen Reiz, in dem Tausende begeisterte Fans mitfeiern, auch wenn sie nicht unbedingt textsicher sind – ein oh oooh oh muss man einfach mitgrölen. Nach dem nachdenklicherem Rette Sich Wer Kann kommt mit Flügel mein persönlicher Favorit auf Wellenbrecher. Der mit Abstand flotteste Track des Albums lädt zum Headbangen ein und weiß mit seinem einprägsamen, lebensbejahenden Refrain zu begeistern. Das ruhigere Tausend Gedanken, Tausend Bilder erinnert im Refrain an eine äußerst bekannte Punkrock-Band aus Düsseldorf, was durchaus als Kompliment zu verstehen ist.
Ein weiteres Highlight in musikalischer als auch textlicher Sicht ist die schon vorab im Juni veröffentlichte Single Alles Was Zählt. Einfach ein großartiger Song, in dem so viel Wahrheit steckt. Generell muss man aber sagen, dass die Hitdichte in der zweiten Hälfte der Scheibe doch merklich abnimmt und man das eine oder andere Mal in Versuchung gerät, die Skip-Taste zu betätigen. Einzig die schöne Halbballade Bitte Geh Nicht, sowie das Abschluss-Duo Jeder Tag Zählt und Ich Bleibe Hier wissen mit ihren schmissigen Refrains nochmals zu überzeugen.