Under The Church – Total Burial (EP)

Just Another Death - natürlich schwedischer Natur

Artist: Under The Chruch

Herkunft: International

Album: Total Burial

Spiellänge: 15:14 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 03.12.2021

Label: Pulverised Records

Link: https://underthechurch.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Erik Sahlström
Gitarre – Marcus Klack
Gitarre – Erik Wallin
Bassgitarre – Lars Henriksson
Schlagzeug – Erik Qvick

Tracklist:

1. Day Of Reckoning
2. Spit On Your Grave 
3. Total Burial
4. Depraved Vocation 
5. Just Another Death 

Seit 2012 ist diese Alte-Herren-Riege nun schon unterwegs und die Mitglieder bzw. deren alte Bands sprechen ja für sich. Bandnamen wie Morbid, Nirvana 2002, Maze Of Torment oder Merciless zaubern jedem Old School Death Metaller ein Lächeln ins Gesicht. Die Mitglieder sind sowohl in Schweden als auch in Island ansässig und somit handelt es sich um ein internationales Projekt. Zurzeit zocken sie noch in Bands wie General Surgery, Merciless oder Trash Amigos. Sehr viel beschäftigte Musiker. Under The Church schmissen ein Demo, eine EP, eine Single, ein Livealbum, eine Split mit Revel In Flesh und zwei Alben auf den Markt. Die letzte Veröffentlichung ist nun vier Jahre her. Wird also Zeit für neues Material.

Und jetzt mal unter uns Gebetsschwestern und Gebetsbrüdern. Erwartet hier irgendjemand etwas anderes als old schooligen Schweden Death Metal? Dürfen sie sich überhaupt erdreisten, an etwas anderes zu denken? Schließlich waren die meisten bei den Anfängen der Szene mit dabei. Okay, lassen wir uns mal überraschen.

Day Of Reckoning eröffnet diese EP und es kommt so, wie es kommen musste und wie ich es natürlich erwartet habe. Freunde des Schweden Death kommen natürlich voll auf ihre Kosten, keine Frage, aber es ist trotzdem ein wenig anders. Denn die Burschen bleiben sich und ihren Wurzeln natürlich treu und liefern einfach nur ab. Der Song knall rasant aus den Boxen und die Riffs sind fulminant, die Drums donnern und wie eine Vernichtungsmaschine kommt der Opener aus den Boxen gekrochen. Die Vocals sind screamig und growlig und passen perfekt, die Produktion ist dreckig, old schoolig und verständlich. Das Tempo wird nur hochgehalten, selbst bei dem eingestreuten Solo. Danach geht man in einen drückenden Midtempo-Part. Dieser verleiht dem ganzen Song ein wenig Atmosphäre, klingt aber immer noch sehr angewidert und aggressiv.

Wie beim Opener schwingt auch bei Spit On Your Grave eine ordentliche Portionen-Dunkelheit mit. Der Anfang ist allerdings ein typischer Schweden Death Metal Part. Die Uftata und der HM2-Sound passen eben zusammen wie ein Liebespaar. Viele Schriftsteller habe darüber schon Romane geschrieben und der Leser will immer wieder, dass diese Geschichten wiederholt werden. Danach nehmen sie aber Fahrt auf und, wie am Anfang schon beschrieben, kommen auch blackige Einflüsse durch. Die alten Herren wissen, was sie wollen und vor allen wissen sie, wie es geht. Geiles Teil.

Ansonsten sind natürlich alle Zitate des von uns so geliebten Death Metals vorhanden. Die Gitarren krachen und wummern, Tremolo-Momente und die Drums bringen eine wilde Raserei zum Vorschein. Hier hat keiner etwas verlernt.

Sie können aber auch einmal ein wenig langsamer, so wie z.B. bei Total Burial. Am Anfang klingt es wie eine Hommage an Grave. Dieser Part wird wiederholt und sitzt ohne Ende. Allerdings werden immer wieder fixe Parts mit eingebaut. Kleine Basssoli und natürlich darf auch ein richtiges nicht fehlen. Kommt gut, haut mich aber nicht total um, zumindest im Vergleich zu den beiden Vorgängern, die einem ja ordentlich die Rübe weggeblasen haben. Allerdings bringen sie sehr viel Abwechslung in die Geschichte.

Abwechslungsreich präsentiert man sich auch bei Depraved Vocation. Schöne, straighte Nummer, die an die glorreichen Anfangstage erinnert. Das Riffing bietet hörbare Einflüsse aus dem Punk und aus dem Rock. Aber natürlich ist es Death Metal. Auch das Solo hat solche Einflüsse. Die Uftata und langen Screams sind echt ein Hörgenuss.

Ach nein Freunde, dann ist ja auch schon wieder Schluss. Mit einer wilden Raserei in Schwedenformat beenden die Jungs von Under The Church den absoluten Hörspaß. Just Another Death ist einfach nur der pure Spaß, inklusiven wildem Solo und Mitgrölpart. Voll auf die zwölf und sofort bewegen sich meine Finger in Richtung Repeattaste.

Nützt nichts. Schweden Death Metal, so wie er sein soll.

Under The Church – Total Burial (EP)
Fazit
Hier sind Herrschaften am Werkeln, die wissen, wie es geht. Eine wilde Fahrt durch schwedische Gewässer. Straight und eingängig. Muss man eigentlich nicht mehr zu sagen. Die fünf Nummern haben einen gewissen blackigen Touch und machen einfach nur gute Laune. Hoffentlich kommt da bald wieder ein Full Length heraus. Bis dahin viel Spaß mit dieser EP.

Anspieltipps: Day Of Reckoning und Just Another Death
Michael E.
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