Verstorbene Helden 2021

Wir blicken zurück und erinnern uns

Silvester ist vorüber und die Welt hofft auf ein besseres 2022. Dennoch wollen wir noch einmal zurückblicken auf all jene, die im zweiten Coronajahr 2021 die große Bühne des Lebens verlassen haben und nicht mehr auf den Jahreswechsel 2022 anstoßen konnten. Ihr Feuer ist erloschen, doch ihre Musik lebt weiter! Jeder Einzelne von ihnen hat sich in seiner Kunst schon einmal auf die eine oder andere Weise dem Tod zugewandt, nun haben sie die letzte Grenze überschritten und gesellten sich zu Lemmy Kilmister, Gary Moore, John Bonham, Joey Ramone, Ray Gillen, Eddie Van Halen, Ronnie James Dio, Riley Gale, Wayne Static, Peter Steele, Gary Thain, Rick Wright, Bon Scott, Ronnie Van Zant, Chester Bennington, Marc Bolan, Kurt Cobain, Phil Taylor, Jimmy Bob Bain, Carl Albert, Ingo Schwichtenberg, Tommy Bolin, Randy Rhoads, Chi Cheng, Martin Griffin, Chuck Schuldiner, Claudio Leo, Jan Kuehnemund, Hansi Droz, Fergie Frederiksen, Lou Kouvaris, Torsten Thassilo Herbert, Wendy O. Williams, David Byron, Darrell Sweet, Jim Morrison, Dimebag Darrell, Syd Barrett, Joe Payne, Lee Kerslake, Trondr Nefas, Tommy Ramone, Ian Dury, Mick Tucker, Jon Ster, Jon Lord, Frank Watkins, Mike Scaccia, Chris Squire, Bobby Hicks, Clive Burr, Chris Oliva, Freddie Mercury, Neil Peart, Bill Rifflin, Jeff Hanneman, Paul Matters, Scott Columbus, Mark Stone, Paul Chapman, Martin Birch, Jeff Porcaro, Ben Graves, John Harrison, Jim Konya, Phil Lynott, David Byron, Tommy Kiefer, Steve Priest, Frankie Banali, Shawn Chavez, Cozy Powell, Rory Gallagher, Jimi Hendrix, Ken Hensley, Tobias Graf, Reed Mullin, Jason McCash, Andy Gill, Jon Torres, Neil Smith, Denise Johnson, Tim Williams, Brian Connolly, Jonathan Athon, Phil Ashley, Dee Dee Ramone, John Locke, Cory Smoot, Cliff Burton, Sean Malone, Mark Reale, Tonmi Lillman, Scott Clendenin, Bruce Ruff, Stevie Ray Vaughan, Pete Way, Rolf Frohnhöfer, Michael Burston, Spencer Davis, Sean Reinert, Joe Strummer, Craig Gruber, Derek Jones, Steve Currie, John Wetton, Steve Holland, Remo Spadino, Dave Brockie, Malcolm Young, Ted McKenna, Bruce Corbitt, Doug Sandom, Ernie Chataway, Dani Crivelli, Euronymous, Hironori Suzuki, Bernie Tormé, Michiel Eikenaar, Santtu Lonka, David Berman, Larry Reinhardt, Roky Erickson, Phil McCormack, Jason Rainey, Brian Jones, Ginger Baker, Johnny Ramone, Brian Howe, Keith Flint, Paul Raymond, Layne Staley … und all den anderen. Die Liste ist lang und muss ständig erweitert werden. Viel zu früh machte der Tod begnadete Musiker zu dem, was sie heute sind, Rocklegenden! Der Tod macht weder beim Alter noch beim Bekanntheitsgrad Unterschiede …, der Tod ist ein Arschloch!!!

Dezember 2020 – Alexi Laiho

Der am 8. April 1979 in Espoo, Finnland geborene Markku Uula Aleksi Laiho war ein Sänger, Gitarrist und Songwriter, der als Alexi „Wildchild“ Laiho bekannt wurde. Bereits als Kind spielt er Violine und Klavier, bevor er mit elf Jahren zur Gitarre griff. Erste Gehversuche machte er 1993 in der von ihm gegründeten Death Metal Band Inearthed, mit denen er drei Demos aufnahm. Zeitgleich spielte er in der finnischen Dark Meta Band Thy Serpent, jedoch lag das Hauptaugenmerk auf Inearthed, die dann, um das Label wechseln zu können,  aufgelöst wurden. In gleicher Besetzung wurde 1997 die Melodic Death Metal Band Children Of Bodom gegründet. Mit COB gelang Laiho der große Durchbruch und man nahm insgesamt zehn Alben auf, bevor die Band im Dezember 2019 aufgelöst wurde. Zwischenzeitlich wirkte der Finne auch von 1998 bis 2000 bei der Extreme Metal Band Impaled Nazarene mit, mischte von 1997 bis 2011 bei der Power Metal Band Sinergy mit, mit dessen Sängerin Kimberly Goss er auch mal kurzfristig verheiratet war. Weitere Anlaufstationen waren von 2004 bis 2012 die Crossover Band Kylähullut, von 2013 bis 2020 The Local Band und 2017 Tuska20. Anfang 2020 gründete Laiho die Melodic Death Metal Band Bodom After Midnight, jedoch bevor es zu ersten Veröffentlichungen kam, verstarb Alexi Laiho Ende Dezember an gesundheitlichen Komplikationen im Alter von nur 41 Jahren in Helsinki. Weitere Angaben zu Todeszeitpunkt und Todesursache wurden nicht gemacht. Die Bodom After Midnight Songs wurden posthum veröffentlicht. Er wird erst jetzt in diesem Rückblick aufgeführt, da sein Tod erst am 4. Januar 2021 bekannt gegeben wurde.

03.01.2021 – Gerry Marsden

Der am 24. September 1942 in Birkenhead, England geborene Gerard „Gerry“ Marsden war ein britischer Sänger, Songwriter und TV-Moderator. Bereits als Jugendlicher war er in diversen Skiffle-Bands aktiv, bevor er 1959 in Liverpool gemeinsam mit seinem Bruder Freddie die Beat/Rock/Pop-Band Gerry Marsden And The Mars Bars gründete, die sie dann in Gerry And The Peacemakers umbenannten. Die Band galt kurzfristig als die größte Konkurrenz der The Beatles, denn gleich die ersten drei Singles platzierten sie auf Platz eins der Charts. Der größte Hit Ferry Cross The Mersey taucht immer wieder mal auf Oldie-Samplern auf, jedoch noch bekannter ist bis heute ihre Coverversion von You`ll Never Walk Alone, da dieses die Vereinshymne des FC Liverpool ist. 1967 trennte sich die Band und Gerry Marsden blieb bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2018 als Solokünstler aktiv, jedoch wenig erfolgreich. Für seine Verdienste um die Wohltätigkeit wurde er 2003 vom britischen Königshaus zum Member Of The British Empire ernannt. Am 3. Januar 2021 verstarb Gerry Marden im Alter von 78 Jahren an einer Herzinfektion.

08.01.2021 – Michael Fonfara

Der am 11. August 1946 in Stevensville, Ontario geborene Michael Fonfara war ein kanadischer Keyboarder und Songwriter, der seine professionelle Karriere bei Jon And Lee & The Checkmates in den 1960er-Jahren begann. Bekannt wurde er 1967, als er Keyboarder bei der kurzlebigen US-Blues Rock-Band The Electric Flag wurde. Direkt im Anschluss wurde er von Elektra Records als Mitglied für die Rock-Supergroup Rhinoceros ausgewählt, mit denen er drei Alben aufnahm. Auch war er Co-Komponist des größten Hits Apricot Brandy. 1971 lösten sich Rhinoceros auf und Fonfara gründete mit einigen ehemaligen Rhinoceros-Bandmitgliedern die Rockband Blackstone. Die Band nahm 1972 ein Album auf, bevor sie sich wieder auflöste. Im Anschluss begann er mit Lou Reed zu arbeiten, bei dem er auf insgesamt fünf Alben zu hören ist. Weitere Anlaufstationen waren The Everly Brothers, Rough Trade, Tycoon und als Session-Musiker war er am Foreigner-Hit Urgent beteiligt. Zwischen 2000 und 2009 bekam er viermal den Maple Blues Award verliehen. Michael Fonfara starb am 8. Januar 2021 in Toronto, nachdem er zwei Jahre gegen den Krebs kämpfte.

09.01.2021 – Fanis

Der 1984 geborene Fanis war ein deutscher Musiker und Bassist, der von 2011 bis 2021 mit den Bonner Thrashern Coldspot aktiv war. Er ist auf der EP Hope Against Reality (2013) und dem Album Sieben (2017) zu hören. Am 9. Januar 2021 verstarb Fanis im Alter von nur 36 Jahren.

10.01.2021 – Marsha Zazula

Die am 21. April 1952 geborene Marsha Zazula stand nie in der Öffentlichkeit und dennoch lebte sie den Metal und für den Metal, denn zusammen mit ihrem Ehemann Jon (a.k.a. Jonny Z) gründete sie 1982 Megaforce Records Inc., ein Independent-Label mit Sitz in New York City, das sich auf Hard Rock und Heavy Metal spezialisiert hatte. Das Megaforce-Label gehörte in den 1980er-Jahren zu den Wegbereitern für die kommerziellen Erfolge der amerikanischen Speed- und Thrash Metal Bands wie Metallica, Overkill, Testament und Anthrax. Überhaupt waren Metallica der Grund dafür, dass Jon und Marsha Zazula ihr Label Megaforce Records gründeten, denn die Bemühungen, Metallica zu einem Plattenvertrag zu verhelfen, waren nicht von Erfolg gekrönt. So war Kill ‚Em All das erste Album, das 1983 via Megaforce Records veröffentlicht wurde und sich innerhalb von zwei Wochen ganze 17.000-mal verkaufte. Angespornt durch den Erfolg nahm man mit Exciter, Manowar und Raven weitere Bands unter Vertrag. Die Megaforce-Mitbegründerin Marsha Zazula verstarb am 10. Januar 2021 im Alter von 68 Jahren. Eine Todesursache wurde nicht bekannt gegeben.

10.01.2021 – Mark Keds

Der am 28. Oktober 1970 in London geborene Mark Myers alias Mark Keds war ein britischer Sänger, Gitarrist und Songwriter. Keds begann seine musikalische Karriere in den englischen Bands Wild Division und The Psychotics, bevor er 1986 als Sänger an der Pop Punk Band Senceless Things beteiligt war. Die Band veröffentlichte zwischen 1989 und 1990 vier Alben und konnte zwei Top 20-Singles verbuchen. Im Anschluss arbeitete Keds kurzfristig mit der Band The Wildhearts und war an der Gründung von Jolt und The Lams und Like A Bitch beteiligt. Er schrieb zusammen mit Pete Doherty die The Libertines-Single Can’t Stand Me Now und war 2012 an der Gründung der Post Punkband Deadcuts beteiligt, mit der er zwei Alben und eine Reihe Singles veröffentlichte. Am 10. Januar 2021 verstarb Mark Keds im Alter von 50 Jahren, der Sänger, der für seinen Drogenmissbrauch bekannt war, wurde leblos in seinem Haus aufgefunden.

13.01.2021 – Sylvain Sylvain

Der am 14. Februar 1951 in Kairo, Ägypten geborene Sylvain Mizrahi war ein US-amerikanischer Rockgitarrist, der in den 1950er-Jahren mit seiner jüdischen Familie zuerst nach Frankreich und dann in die USA floh. Er begann seine musikalische Karriere in der Band Actress, bevor er dann 1971 gemeinsam mit Sänger David Johansen und dem Gitarristen Johnny Thunders die Glam Rock/Protopunk-Band New York Dolls gründete. Neben Iggy Pops The Stooges und MC5 waren die Dolls die wichtigsten Wegbereiter der Punk-Bewegung in den 1970er-Jahren, die ein Vokabular formulierten, das gerne von nachfolgenden Bands aufgenommen wurde. Bei ihren Auftritten trugen sie bevorzugt verschlissene Frauenkleider und High Heels. 1977 lösten sich die Dolls nach nur zwei Studioalben auf und Sylvain Sylvain gründete seine eigene kurzlebige Band The Criminals und veröffentlichte zwei Soloalben. 2004 fanden sich die überlebenden Mitglieder der New York Dolls wieder zusammen und veröffentlichten bis 2011 noch einmal drei Alben. In den letzten zehn Jahren gründete der Gitarrist noch die Bands The Batusis und später Sylvain Sylvain And The Sylvains und trat vereinzelt mit dem ersten The Sex Pistols-Bassisten Glen Matlock auf. Im April 2019 gab Sylvain Mizrahi bekannt, dass er an Krebs leide und versuchte, Geld für die Behandlung zu sammeln, er starb am 13. Januar 2021 im Alter von 69 Jahren.

13.01.2021 – Tim Bogert

Der am 27. August 1944 in New York City, USA geborene Tim Bogert war ein US-amerikanischer Bassist, Saxofonist und Sänger. Bereits im Alter von acht Jahren bekam Bogert Klavierunterricht und er spielte während der Jugend in verschiedenen Formationen, darunter The Belltones und The Chessmen, wo er zunächst Saxofon spielte und dann an den Bass wechselte. Nach der Schule folgten Rick Martin & The Snowmen, bevor er mit dem Sänger und Keyboarder Mark Stein die Combo The Pigeons gründete, aus denen dann nach nur einem Album 1967 Vanilla Fudge wurden, die gleich mit ihrer ersten Single You Keep Me Hangin‘ On einen weltweiten Hit verbuchen konnten. Von 1967 bis 1969 wurden insgesamt fünf Alben eingespielt, dann verließ Bogart zusammen mit Drummer Carmine Appice die Psychedelic Rock Band Vanilla Fudge und gründeten die Blues Rock Band Cactus. Nach nur einem Album zerbrach die Band und Bogert und Appice gründeten gemeinsam mit Jeff Beck das viel beachtete Trio Beck, Bogert & Appice. In den darauffolgenden Jahren lebte Bogert in Kalifornien, England und Italien und spielte u.a. für Rod Stewart, Bo Diddley und Rick Derringer. 1983 kam es zur Wiedervereinigung von Vanilla Fudge. 1993 spielte Bogert als Bassist das Debütalbum des X-Japan Gitarristen Pata mit ein und nahm auch an der folgenden Tour teil. Danach zog er sich zurück und arbeitete viele Jahre als Basslehrer in Hollywood. 1999 wurde er in den Hollywood Rock Walk Of Fame aufgenommen und im gleichen Jahr gründete sich mit dem japanischen Gitarristen Char das Power-Trio Char, Bogert & Appice. 2001 folgte das Trio Derringer, Bogert & Appice mit Rick Derringer. Am 13. Januar 2021 verstarb Tim Bogert im Alter von 76 Jahren, eine Todesursache wurde nicht bekannt.

16.01.2021 – Phil Spector

Der am 26. Dezember 1939 in New York City geborene Harvey Phillip „Phil“ Spector war ein US-amerikanischer Musikproduzent, Schauspieler, Songwriter, Gitarrist, Bassist und Sänger. Er begann seine Karriere in der von ihm gegründeten Pop Band The Teddy Bears, die 1958 mit To Know Him Is To Love Him einen Hit hatte. Noch größeren Erfolg hatte er jedoch als Plattenproduzent, wo er sich den Ruf als Meister seines Fachs erarbeitete. Er arbeitete u.a. mit den The Ronettes, The Crystals, The Righteous Brothers, The Beatles und den The Ramones. Gemeinsam mit Jeff Barry und Ellie Greenwich schrieb er zudem einige Pop-Klassiker wie z.B. River Deep – Mountain High, mit dem Ike & Tina Turner einen großen Hit hatten. Bei Play With Fire von den The Rolling Stones spielte Spector Bass und Gitarre. Gegen Ende der 1960er-Jahre wurde es ruhiger um ihn und Spector wechselte zur Schauspielerei, spielte in Bezaubernde Jeannie und Easy Rider mit. In den 1970er-Jahren erlebt er ein musikalisches Comeback, wo er mit den The Beatles, John Lennon, George Harrison und Leonard Cohen arbeitete. 1989 wurde er in die Rock And Roll Hall Of Fame aufgenommen. Der Rolling Stone listete Spector auf Platz 64 der 100 größten Musiker aller Zeiten. Jedoch lagen im Fall Spector Genie und Wahnsinn nah beieinander, denn 2009 wurde er wegen Totschlags an der Schauspielerin Lana Clarkson verurteilt und saß seitdem im Knast. Seine Strafe betrug 19 Jahre bis lebenslänglich. Während der Haft infizierte er sich mit dem Coronavirus und wurde ins Krankenhaus verlegt, wo Phil Spector am 16. Januar 2021 im Alter von 81 Jahren verstarb.

05.02.2021 – Örs Siklòsi

Der am 2. Mai 1991 geborene Örs Siklòsi war ein ungarischer Sänger und Musiker, der in der Metalcore Band Sunset, der Post Hardcore Band AWS und der Mathcore Band Dereng aktiv war. Bereits in jungen Jahren besuchte er die Zoltán Kodály Elementary School of Music und lernte mit sechs Jahren Violine. Siklòsi war einer von zwei Sängern der ungarischen Metalcore Band Sunset, mit denen er die beiden EPs How To Survive A Girl`s Glance (2008) und Photography (2011) veröffentlichte. 2006 war er Gründungsmitglied der ungarischen Post Hardcore Band AWS, mit der er vier Studioalben, eine EP, ein Livealbum und zahlreiche Singles veröffentlichte. Bekannt wurden AWS mit der Single Viszlát Nyár!, mit der sie im Jahr 2018 beim ungarischen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest (A Dál) teilnahmen und diesen gewannen. Beim Eurovision Song Contest selbst landeten die Ungarn in Lissabon auf Platz 21. Darüber hinaus war Siklòsi Mitglied der Mathcore Band Dereng, mit der er 2016 ein Album veröffentlichte. Im Frühjahr 2021 sollte es ein erstes Soloalbum des Sängers geben, doch dazu kam es nicht mehr. Am 5. Februar 2021 verstarb Örs Siklòsi an den Folgen einer Leukämieerkrankung, er wurde nur 29 Jahre alt.

18.02.2021 – Uwe Trede

Der 1941 geborene Uwe Trede war kein bedeutender Musiker, Produzent oder Labelchef, er war nur ein Landwirt im schleswig-holsteinischen Wacken, der aus der deutschen Metalszene nicht mehr wegzudenken war. Er gehörte von Beginn an zu den Unterstützern des legendären Wacken Open Air, denn er stellte sein Land für das größte europäische Festival zur Verfügung und war der erste Fürsprecher der Veranstalter Holger Hübner und Thomas Jensen und sorgte dafür, dass der Rückhalt im kleinen Dorf Wacken stetig wuchs. Ohne Bauer Uwe Trede wäre das Wacken Open Air in seiner heutigen Form nie möglich gewesen. So ließ er auch in den Anfangstagen eine Unterschriftenliste gegen das Festival einfach verschwinden. Im Alter von 80 Jahren ist Uwe Trede am 18. Februar 2021 friedlich eingeschlafen.

07.03.2021 – LG Petrov

Der am 17. Februr 1972 in Stockholm, Schweden geborene Lars Göran „LG“ Petrov war ein schwedischer/mazedonischer (seine Mutter stammte aus Nord-Mazedonien) Metalsänger und -schlagzeuger. Seine Karriere begann er 1987 als Schlagzeuger unter dem Pseudonym Drutten in der schwedischen Death/Thrash/Black Metal Band Morbid. Obwohl Morbid nur zwei Demos veröffentlichten, gehörten sie zu den einflussreichsten frühen Death Metal Bands. Weitere frühe Band-Anlaufstationen waren die schwedische Death/Black Metal Band Allegiance, die schwedische Black Meta Band Black Satan, sowie eine schwedische Black/Death Metal Band Blasphemy (nicht zu verwechseln mit der kanadischen Erfolgsband). Nach der Bandauflösung von Morbid 1988 wechselte Petrov unter seinem richtigen Namen zu den schwedischen Death Metallern Nihilist, wo er fortan als Sänger agierte. Wie schon Morbid veröffentlichten auch Nihilist nur Demos, galten aber ebenso als wegweisende Band im Death Metal. 1989 lösten sich auch Nihilist auf, woraufhin Bassist Johnny Hedlund die Band Unleashed gründete, der Rest des Haufens, darunter auch Petrov, gründeten 1989 die Death Metal/Death ’n‘ Roll Band Entombed. In der Zeit von 1989 bis 1991 und von 1992 bis 2014 veröffentlichte Petrov mit Entombed insgesamt neun Studioalben. 1991 nahm Petrov mit der schwedischen Death Metal Band Comecon als Sänger ein Split-Album mit Merciless und 1992 das Album Megatrends In Brutality auf. 2012 gründete Petrov noch die Death Metal Band Firespawn, mit der er insgesamt drei Alben aufnahm. Nach Streitigkeiten mit dem Entombed-Gitarristen Alex Hellid verließen alle anderen Mitglieder die Band und gründeten 2014 Entombed A.D., mit denen Petrov bis 2019 noch einmal fünf Alben aufnahm. Neben all seinen Bands war LG Petrov auch als Gastsänger aktiv und wirkte bei Veröffentlichungen von u.a. The Hellacopters, Volbeat und Amon Amarth mit. Im August 2020 wurde dann bekannt, dass Lars Göran Petrov unheilbar an Krebs erkrankt war, er verstarb nur wenige Monate später am 7. März 2021 im Alter von nur 49 Jahren.

09.03.2021 – Robert Korn

Der 1969 in Ost-Berlin geborene Robert „Rio“ Korn war ein Musiker, Sänger und DDR-Punk der zweiten Stunde. Bekannt wurde Rio als Sänger der 1991 gegründeten Deutschpunk Band No Exit. Anfangs spielte die Band ausschließlich im Osten Deutschland, doch nach insgesamt sieben Alben, Demos, Splits … etc. waren No Exit mittlerweile im ganzen Land bekannt. Laut eigenen Angaben spielten die Berliner Punkrocker über 500 Konzerte und hielten, was sie immer versprachen: Fröhlich vertonte Wut auf Staat, Spießer und rechte Schweine, gut gelauntem Lebensekel, unnachgiebigen Saufliedern, aber auch Balladen, die nicht selten von totgeschlagenen oder totgesoffenen Punks handelten. Sorge bereitete dem Sänger einzig und allein, dass der Punkrock von No Exit als zu radiotauglich verstanden würde. Für Aufsehen sorgte Robert Korn auch in der RTL Quizshow Wer Wird Millionär mit Günther Jauch, in der er am 10. Februar 64.000 € gewann, um damit seine Steuerschulden zu bezahlen. Ihm gefiel, was er tat und er war noch lange nicht fertig damit. Dennoch verstarb Robert Korn am 9. März 2021 im Alter von 52 Jahren, er wurde in seiner Berliner Wohnung aufgefunden. Nähere Umstände wurden nicht bekannt.

17.03.2021 – Volker Frerich

Am 17. März 2021 verstarb völlig unerwartet Volker „Iron Lung“ Frerich, Frontmann der Castrop Rauxeler Death/Doom/Trash Metal Undergroud Band Warhammer. Frerich gehörte 1994 zu den Gründungsmitgliedern der ursprünglich als Hellhammer Tributeband ins Leben gerufenen Combo und war seit 2014 das letzte verbliebene Gründungsmitglied. In den Jahren 2001 bis 2006 galt die Band offiziell als aufgelöst. Warhammer veröffentlichten insgesamt fünf eigenständige Alben, die allesamt so klangen, als hätten die Schweizer Hellhammer sich nicht 1984 aufgelöst und hätten stattdessen weitergemacht. Das letzte Warhammer Album erschien 2009, jedoch arbeitete die Band aktuell an einem neuen Album, wie die Band erst Anfang März mitteilte. Nun gibt es nie den richtigen Zeitpunkt für den Tod, doch in diesem Fall traf es die Band doppelt tragisch. Volker Frerich starb am 17. März 2021 im Alter von nur 51 Jahren an einer Herzattacke.

18.04.2021 – Lars Ratz

Am 18. April 2021 gab es erneut eine Hiobsbotschaft für die Metalszene, denn die Nachricht über den Tod von Lars Ranzenberger aka Lars Ratz machte die Runde. Bekanntheit erlangte der deutsche Bassist, Gitarrist, Keyboarder, Produzent und Sänger, als er 1990 als Bassist der Hamburger Heavy/Power Metal Band Velvet Viper von Jutta Weinhold beitrat und mit ihnen die zwei Alben Velvet Viper (1991) und The 4th Quest For Fantasy (1992) veröffentlichte. 1996 war er als Bassist an dem Album Cream Cake Box der Hannoveraner Heavy Metal/Hard Rock Band Viva beteiligt. Seine ganz große Zeit kam jedoch erst 1998, als er in Hamburg die Heavy Metal/Speed Metal Band Metalium gründete, mit der er bis zur Auflösung 2011 insgesamt acht Alben veröffentlichte. Auch als Guest/Session-Musiker wurde der Wahl-Hamburger gerne gebucht, so ist er auf Veröffentlichungen von Azrael, Darksun, Forever Slave, Francis Soto, Saeko und Seventh One zu hören. Während seiner erfolgreichsten Zeit mit Metalium wandte er Deutschland den Rücken zu und wanderte 2006 nach Mallorca aus, wo er im Bereich Klang und Licht selbstständig zum LED-Pionier wurde. Auch wenn die Musik nach und nach in den Hintergrund rückte, hängte der Vollblutmusiker seinen Bass natürlich nicht an den Haken. Gemeinsam mit seinem ehemaligen Metalium-Mitstreiter, Gitarrist Tolo Grimalt und der argentinischen Sängerin Alejandra Burgos gründete Ratz 2011 die Rockformation Fyre!, mit der er 2014 das Album Missy Powerful veröffentlichte. Am Vormittag des 18. April 2021 kam es zur Katastrophe, denn der Unternehmer Lars Ranzenberger stürzte über Mallorca mit seinem Ultraleichtflieger ab und kam dabei zu Tode, er wurde 53 Jahre alt.

19.04.2021 – Jim Steinman

Der am 1. November 1947 in New York City, USA geborene James Richard „Jim“ Steinman war ein US-amerikanischer Rock-, Pop-  und Musical-Komponist, Musikproduzent und Sänger. Steinman komponierte die Musik zu Tanz Der Vampire, zu Andrew Lloyd Webbers Musical Whistle Down The Wind sowie den Filmsoundtrack zu Straßen In Flammen. 1981 veröffentlichte er sein Debütalbum Bad For Good, sein einziges Album, das er komplett komponiert und zum Großteil auch eingesungen hat. Die größte Bekanntheit erlangte er als Komponist der allermeisten Meat Loaf-Songs, doch er schrieb auch für Barry Manilow, Bonnie Tyler, Céline Dion, Air Supply, Barbara Streisand, The Everly Brothers, The Sisters Of Mercy, Take That, Boyzone … u.v.m. Meist vereinte er in seinen Songs Pathos und Rock ’n‘ Roll. Die Komponisten-Legende Jim Steinman verstarb am 19. April 2021 im Alter von 73 Jahren, eine Todesursache wurde nicht bekannt gegeben.

29.04.2021 – John Hinch

Der am 19. Juni 1947 in Lichfield, Staffordshire geborene John Frederick Hinch war ein britischer Schlagzeuger im Jazz-Rock-Stil, der schon in den späten 1960er-Jahren in den verschiedensten Birminghamer Rockbands aktiv war, darunter Pinch, The Generation und Bakerloo Blues Line. Von 1972 bis 1973 spielte er gemeinsam mit Rob Halford bei Hiroshima, bevor die Gründungsmitglieder K.K. Downing und Ian Hill die beiden, nach einem Hiroshima-Konzert, für Judas Priest verpflichteten, wobei Hinch nicht nur hinter dem Drum-Kit Platz nahm, sondern zugleich noch Fahrer und Roadmanager der Band wurde. Hinch war eine Ausnahmeerscheinung im Heavy Metal, denn er spielte grundsätzlich nur die kleinen, traditionellen Jazz-Rock-Drum-Kits, die in diesem Genre unüblich waren. Zu hören ist er auf dem Judas Priest-Debüt Rocka Rolla von 1974. Noch im selben Jahr verließ Hinch die Band, nachdem es vermehrt zu Konflikten mit Gitarrist Glenn Tipton kam und entschied sich für eine weitere Karriere im Musikmanagement, wo er u.a. mit Jameson Raid, Uli John Roth, Zeno und The Bureau zusammenarbeitete. Später arbeitete er noch zusammen mit dem Autor Neil Daniels an der Judas Priest-Biografie Defenders Of The Faith. John Hinch verstarb am 29. April 2021 im Alter von 73 Jahren, eine Todesursache wurde nicht bekannt.

29.04.2021 – Will Mecum

Der am 4. Mai 1972 geborene William Charles Mecum war ein US-amerikanischer Musiker und Gitarrist, der bereits 1988 mit der Thrash Metal Band Miser sein Unwesen trieb. Weitere Anlaufstationen waren Transmission, Admiral und Treasure Cat, wo er gelegentlich als Bill Mecum auftrat, bevor er 1993 als Gitarrist an der Gründung der Stoner Rock/Desert Rock Band Karma To Burn beteiligt war. Für das erste Album Karma To Burn (1997) wurde der Sänger Jason Jarosz angeheuert, doch trotz viel Medienlob blieb der Erfolg aus und so trennte man sich wieder von Jarosz und machte fortan rohen Instrumental Stoner Rock. Nach zwei weiteren Alben löste sich die Band 2002 auf, fand aber 2009 doch wieder zusammen und brachte bis 2016 fünf weitere Alben unter das Volk, wobei Mecum mittlerweile das letzte verbliebene Gründungsmitglied bei Karma To Burn war. Mecum zockte zudem 2009 bei Alpha Cat und 2010 bei Year Long Disaster. Am 29. April 2021 verstarb Will Mecum an den Folgen einer traumatischen Kopfverletzung infolge eines Sturzes im Alter von nur 47 Jahren, jedoch wird er als Organspender in irgendjemandem weiterleben.

03.05.2021 – Phil Naro

Phillip Sampognaro, besser bekannt als Phil Naro, war über viele Jahre hinweg eine feste Größe sowohl in der kanadischen als auch in der US-amerikanischen Musikszene. Erste lokale Bekanntheit erreichte Naro Ende der 1970er-Jahre als Sänger der aus Buffalo stammenden Rockband Talas, der Band von Bassist Billy Sheehan, die internationale Bekanntheit erreichte, als sie 1980 mit Van Halen auf Tour ging. Der große Durchbruch blieb jedoch aus. Als David Lee Roth dann Van Halen verließ, wechselte Sheehan in Roths Band und Talas wurden zu Grabe getragen. Phil Naro wurde dennoch zu einem gefragten Songwriter und Sänger, der in seiner langen Karriere mit den unterschiedlichsten Projekten, Supergroups und Künstlern zusammenarbeitete, darunter The Rascals, Vanilla Fudge, Whitesnake, Yes, Asia, Ron Thal (ex-Guns n’ Roses), Peter Criss, Coney Hatch, Lee Aaron, Sarasin A.D. oder auch als Mitglied von The Platinum Rock Allstars. Seit Jahren jedoch schlug sich Naro schon mit dem Krebs herum, der zeitweise besiegt schien, jedoch immer wiederkam. Er hatte gerade das Debütalbum seiner aktuellen Band Lips Turn Blue fertiggestellt und ein Reunion-Album mit Billy Sheehan und Talas aufgenommen, als er am 3. Mai 2021 im Alter von 63 Jahren den Kampf verlor. Das neue Talas-Album wird über Metal Blade Records erscheinen.

07.05.2021 – Tawny Kitaen

Die am 5. August 1961 in San Diego, Kalifornien geborene Julie „Tawny“ Kitaen war eine US-amerikanische Schauspielerin, die nie selbst Metalmusik gemacht hat und dennoch eine Hair Metal-Ikone der 1980er-Jahre war. Schon bevor sie ihre Karriere als Modell für Blue Jeans und ihre Schauspiellaufbahn begann, führte sie als junges Mädel eine Beziehung mit dem Gitarristen Robbin Crosby, der später für die Glam Metal Band Ratt spielte. Als Schauspielerin gelang ihr 1984 der Durchbruch in der Rolle der Debbie an der Seite von Tom Hanks in dem Spielfilm Bachelor Party, wobei ihre bekannteste Rolle die der Gwendoline im gleichnamigen französischen Spielfilm von 1984 war. In dem romantischen Musikfilm Corazón De Cristal spielte sie eine Pop-Sängerin und sie sang im Film Don’t Touch The Heart. In der Metalwelt sorgte sie erstmals für Aufsehen, als sie sich 1983 für das Cover der Ratt-EP ablichten ließ, auf dem ihre Beine in schwarzen Strumpfhosen, roten High Heels und mit weißen Ratten besetzt zu sehen sind. Auf dem Ratt Debütalbum Out Of The Cellar räkelt sie sich in einem zerrissenem, schwarzen Kleid auf dem Boden und im Musikvideo Back For More der Band steht sie in 50er-Jahre Look an der Musikbox. 1989 heiratete Julie Kitaen den Whitesnake-Sänger David Coverdale, jedoch ließen die beiden sich nach nur zwei Jahren wieder scheiden. Während der Beziehung hatte die Schauspielerin jedoch mehrere Rollen in Musikvideos der Band, so z.B. in This Is Love, Still Of The Night, Fool For Your Loving, Deeper The Love und sorgte für feuchte Männerträume, als sie sich im Video zu Here I Go Again in weißen Negligé auf den Motorhauben eines weißen und schwarzen Jaguars räkelte und einen Spagat hinlegte. Eigentlich wollten Whitesnake zuerst Claudia Schiffer für den Job in Here I Go Again, doch daraus wurde nichts. Während sie der Männerwelt feuchte Träume bescherte, wurde sie von der Damenwelt gehasst, denn sie war es, die die Regel aufstellte, dass bei Whitesnake keine Frauen mehr hinter die Bühne durften. Durch die Musikvideos genoss sie große Popularität und die wiederum brachte ihr eine Reihe TV-Aufträge ein, so spielte sie z.B. 1994 in der Folge Der Traum Vom Großen Geld der US-Serie Eine Schrecklich Nette Familie die Rolle der Dominique, dem bestbezahlten Unterwäschemodel der Welt. 1997 heiratete sie den Baseball-Pitcher Chuck Finley, mit dem sie zwei Kinder hat. 2002 reichte Finley die Scheidung ein, nachdem seine Frau wegen häuslicher Gewalt und Körperverletzung an ihm verhaftet wurde. Die Karriere war praktisch zu Ende und sie verfiel den Drogen. Am Freitag, dem 7. Mai 2021, verstarb Tawny Kitaen im Alter von 59 Jahren, eine Todesursache wurde bisher nicht bekannt.

08.05.2021 – Feldweibel D.

Der am 9. Juni 1959 geborene Toni Ott aka Feldweibel D. war ein Schweizer Musiker und Gitarrist, der seit 2010 als Gründungsmitglied und Gitarrist der Züricher Hard Rock/Heavy Rock Band Ørefik aktiv war. Er prägte in den vergangenen elf Jahren maßgeblich den ureigenen Ørefik-Sound mit und war live auf der Bühne eine echte Ohrfeige (norwegisch für Ørefik). Am 8. Mai 2021 verstarb Toni Ott an den Spätfolgen durch Asbest im Alter von 61 Jahren und die Schweiz verliert ein weiteres musikalisches Urgestein.

09.05.2021 – Jens Diefenbach

Der 1979 geborene Jens Diefenbach war als Drummer neben Robin und Michi ein Gründungsmitglied der aus Mainz stammenden Crusher. Neben den Demos I, II sowie Jackpott war er gute zehn Jahre bei Crusher und hat dann noch bei der EP The Airfield Tapes mitgewirkt. 2012 stieg er dann aus, um seinen eigenen musikalischen Weg zu gehen. Trotz alledem blieb er mit der Band freundschaftlich verbunden und hat auf dem letzten Album Unleashed bei einem Song als Background Sänger mitgewirkt. Nach langer schwerer Krankheit ist er dann am 09.05.2021 verstorben. Die Band schreibt als Erinnerung an ihn: „Wir werden ihn sehr vermissen und blicken voller Stolz und schöner Erinnerungen auf unsere gemeinsame Zeit zurück. Machs gut Diefen, wir sehn uns!“

09.05.2021 – Bob Farr

Bob Farr, bekannt als Bassist der amerikanischen Power Metal Band Warrior, wuchs in der San Fernando Valley-Gegend von Los Angeles auf. 2003 stieß er zu Warrior, mit denen er dann das Album The Wars Of Gods And Men aufnahm. Bereits mit 13 Jahren fing Barr an und spielte bei Détente, Hit & Run sowie Tiger Rose mit. Des Weiteren nahm Bob Farr noch drei Platten mit den Southern-Rockern National Dust auf, obwohl er noch weiterhin bei Warrior am Bass tätig war. Mit nur 58 Jahren starb der sympathische Bob Farr friedlich im Schlaf. Über die Todesursache ist nichts bekannt.

13.05.2021 – Christian Dang-anh

1993 gründeten Sänger und Gitarrist Holger Kochs, Gitarrist Christian Dang-ang und Schlagzeuger Stephan Kochs gemeinsam die Aachener Indie-Rock-Band Pale, mit der sie 15 Jahre aktiv waren und durch Europa tourten. 1994 erschien die erste EP Krusty Tag, doch der Durchbruch gelang ihnen erst 2001 mit dem Album Razzmatazz, welches von einer ganzen Reihe von Magazinen zum Album des Monats gekürt wurde. Ihr letztes Album Brother, Sister, Bores! erschien 2006, bevor sich die Band 2009 auflöste. Am 13. Mai 2021 verstarb Christian Dang-anh viel zu früh an einem Hirntumor.

13.05.2021 – William J. Tsamis

Der am 13. März 1961 in San José, Kalifornien geborene William John „Destroyer“ Tsamis war US-amerikanischer Multiinstrumentalist und Komponist. 1981 gehörte Tsamis unter dem Pseudonym Destroyer zu den Gründungsmitgliedern der Heavy/Power Metal Kultband Warlord. 1983 landete ihr Song Lucifer’s Hammer (nach dem sich auch die Band Hammerfall benannte) auf der Metal Massacre-Compilation. Im selben Jahr erschien die Debüt-Mini-LP Deliver Us und 1984 das Album And The Canons Of Destruction Have Begun, die beide zum Kult-Release avancierten. Da man nicht dauerhaft die passenden Musiker an sich binden konnte, löste sich die Band 1986 auf, doch der Kultstatus, den die Band vor allem in Europa innehatte, blieb. Während das zweite Gründungsmitglied Mark S. „Thunderchild“ Zonder zu Fates Warning wechselte, führte Tsamis ab den 1990er-Jahren die Band unter dem Namen Lordian Guard weiter und veröffentlichte zwei Alben, auf denen er alle Instrumente selbst einspielte, während seine Frau Vidonne Sayre-Riemenschneider den Gesang übernahm. Obwohl Warlord seit Jahren ad acta lagen, bekamen Tsamis und Zonder von den Fans immer wieder Warlord-Alben zum Unterzeichnen vorgelegt und so wurde die Band reaktiviert. Einen geeigneten Sänger fand man in Joachim Cans von Hammerfall, mit dem man 2002 das Album Rising Out Of The Ashes mit Lordian Guard-Songs veröffentlichte. Im Anschluss wurden Warlord erneut auf Eis gelegt und Zonder schloss sich Slavior an. Erst neun Jahre später erschien erneut mit Zonder, Tsamis und dem Sänger Rick Anderson das dritte Album The Holy Empire (2013). Die anschließende Tour wurde von dem Sänger Giles Lavery bestritten, bevor dann Nicholas Leptos zur Band stieß, der auf den Neuveröffentlichungen in Form von The Hunt For Damien (2015) zu hören ist. Am 13. Mai 2021 verstarb William J. Tsamis im Alter von 60 Jahren. Eine Todesursache wurde nicht bekannt gegeben, jedoch berichtete er schon seit Jahren von einem gesundheitlichen Problem, das nie wieder verschwinden wird.

14.05.2021 – Claudio Sisto

Der am 12. Mai 1983 geborene Claudio Sisto war ein deutscher Schlagzeuger, der zuletzt seit 2018 bei den Power Metallern Goblins Blade aktiv war und mit denen er zwei Alben veröffentlichte. Bekannt wurde Sisto in den Jahren 2010-2011 als Schlagwerker von Mystic Prophecy, mit denen er das Album Ravenlord einspielte. Zudem war er 2012 auf der EP Barbie On Deathtrip der gleichnamigen Melodic Death Metal/Metalcore-Walze zu hören, bevor er 2015 hinter dem Drum-Kit der Ludwigsburger Death Metaller My Darkest Hate Platz nahm. Weitere Anlaufstationen waren Necroid, Firereign und Contracrash. Am 15. Mai 2021 starb Claudio Sisto im Alter von nur 37 Jahren, eine Todesursache wurde nicht bekannt.

12.06.2021 – Sven Groß

Der am 3. August 1976 geborene Svenson Groß war seit 1997 Sänger und Frontmann der deutschen Death Metal Band Fleshcrawl, wo er seinerzeit den geschiedenen Alex Pretzer ablöste. Mit Fleshcrawl veröffentlichte Groß insgesamt sechs hervorragende Alben, doch war er von 2017 bis 2019 auch als Sänger der niederländischen Death Metal Band Burial Remains aktiv, mit der er 2019 das Album Trinity Of Deception auf den Markt brachte. Eine weitere Anlaufstation waren seit 2014 die deutschen Death Metaller Carnal Ghoul, die gerade an einem Album arbeiteten, wobei die Vocals von Groß noch nicht aufgenommen waren. Als Gastsänger arbeitete er u.a. mit Dawn Of Dreams, Fallen Saints, Lifeless, Megascavenger und Messiah. Bereits im Juli 2020 teilten Fleshcrawl in einem Statement mit, dass ihr Sänger an Krebs leide und auch Sven Groß meldete sich zu Wort, dass er den Kampf gegen den Dämon bereits aufgenommen habe. Nun, fast ein Jahr später, am 12. Juni 2021 verlor Sven Groß den Kampf gegen den Krebs, er wurde 45 Jahre alt.

26.06.2021 – Johnny Solinger

Mit nur 55 Jahren hat sich der ehemalige Sänger von Skid Row auf die große Reise ohne Wiederkehr gemacht. Bereits einen Monat zuvor hat er seinen Fans via Social Media die schlimme Nachricht seines Leberversagens mitgeteilt. Somit war es nur noch eine kurze Frage der Zeit,  wann der Tod ihn ereilt. Johnny war von 1999 bis 2015 Sänger von Skid Row und hat die für die Band schwierigen Jahre bravourös gemeistert. Mit ihm wurden zwei Platten eingespielt, die punkiger ausfielen als die Vorgänger und deshalb wohl nicht so durchschlugen wie die vorherigen Platten. Trotz der nicht mehr so erfolgreichen Alben, sind Skid Row live noch immer beachtenswert gewesen. 2015 stieg Johnny dann bei Skid Row aus, um seine Solokarriere voranzutreiben. Nur sechs Jahre später verstarb der Sänger dann im Krankenhaus.

29.06.2021 – John Lawton

Ein weiterer Sänger ist mit 74 Jahren von uns gegangen. John Cooper Lawton verstarb am 29.06.2021 vollkommen unerwartet an einer unnatürlichen Gefäßerweiterung. John Lawton war ein britischer Sänger, der vor allem durch seine Zugehörigkeit zu Lucifer’s Friend und Uriah Heep zu Ruhm gelangte. Mit seiner ersten Band The Deens verschlug es ihn nach Hamburg, wo er dann auch blieb. Nach dem Wechsel zu der deutschen Band Lucifers Friend, bei der er immerhin zehn Jahre als Frontmann tätig war, ging er zu den Les Humphries Singers, bei denen er auch als Solosänger, wie bei dem Top 10 Hit Mama Loo (1973), auffiel. Mit Roger Glover hat er die Platte Butterfly Ball eingespielt, bevor er dann 1976 bei Uriah Heep den ausgeschiedenen Sänger David Byron ersetzte. Das währte allerdings nur drei Jahre. Trotzdem half er bei Krankheit des neuen Sängers Bernie Shaw immer mal wieder aus und blieb mit Uriah Heep immer freundschaftlich verbunden. In den Folgejahren hat er mit seinem Freund Ken Hensley einige Songs aufgenommen, die auch live als Hensley Lawton Band aufgeführt wurden. Neben Auftritten mit Axel Rudi Pell hat Lawton auch wieder mit Lucifer’s Friend zusammengearbeitet, bis ihn das Schicksal ereilte.

14.07.2021 – Jeff LaBar

Auch im Juli wurden wir mit der Endlichkeit des Seins schmerzhaft konfrontiert. Zunächst ist es Jeff LaBar, der am 14.07.2021 verstarb. Der Gitarrist feierte seine größten Erfolge in den späten Achtzigern und den frühen Neunzigern mit der Hairy Metal Band Cinderella. Mit den Amerikanern nahm er die erfolgreichen Alben Nicgt Songs, Long Cold Winter und Heartbreak Station auf, bevor sich die Band nach dem Flop Still Climbing auflöste. Auch eine Reunion blieb relativ erfolglos, da kein neues Material veröffentlicht werden konnte. Jeff LaBar veröffentlichte neben einer Platte mit seiner neuen Band Naked Beggars auch noch ein Soloalbum und eine Scheibe mit Tom Keifer. Der große Erfolg blieb ihm aber verwehrt. Jeff wurde 58 Jahre alt.

14.07.2021 – Gary Corbett

Wie das Schicksal so spielt, geht am selben Tag wie Jeff LaBar der langjährige Live-Keyboarder von Kiss und Cinderella Gary Corbett von uns. Gegen einen aggressiven Lungenkrebs hat er einen Tag vor seinem Geburtstag nach einem harten Kampf verloren. Eben besonders tragisch ist, dass er nur wenige Stunden nach seinem ehemaligen Bandkollegen Jeff LaBar verstarb. So grausam kann es im Leben zugehen. Seine ehemaligen Kollegen von Kiss sind zutiefst erschüttert und  veröffentlichen folgendes Statement:  „Wir sind schockiert und voller Trauer, nachdem wir von Gary Corbetts Tod durch Krebs erfahren haben. Zusätzlich zu seiner erfolgreichen Tätigkeit als Songwriter und Session-Musiker spielte Gary auf Pauls erster Solotour und mit Kiss während der Crazy Nights-, Hot In The Shade– und Revenge-Tourneen. Wir verbrachten damals viele großartige Momente miteinander und sprechen seiner Frau Lenora und seiner Familie unser Beileid aus.“ Neben Kiss und Cinderella hat Gary auch als Songwriter und Produzent unter anderem für Cyndi Lauper gearbeitet.

26.07.2021 – Mike Howe

Ein weiterer bekannter Name reiht sich in die lange, lange Liste der verstorbenen Helden ein. Mick Howe, bekannt als Sänger von Metal Church hat seinem Leben nach 55 Jahren ein Ende bereitet. Howe war von 1988 bis 1994 und  seit 2015 Frontmann bei Metal Church und hat eine Reihe guter Alben eingesungen, wobei der Band der ganz große Schritt an die Spitze verwehrt blieb. Die Band hat dann auch folgendes Statement veröffentlicht: „Wenn ihr Mike Howe kanntet, dann wusstet ihr, dass er ein wirklich guter Mensch war, der seine Freunde, seine Familie und Fans auf der Welt liebte. Er hätte immer sein Möglichstes getan, damit es anderen gut geht und er hätte euch immer sein letztes Hemd gegeben, wenn ihr es gebraucht hättet. Wir bitten darum, dass ihr Mike so in Erinnerung behaltet, und für die fantastische Musik, die er schuf. Er war das Opfer eines gescheiterten Gesundheitssystems und wurde als Folge vom Gift der Pharmariesen vergiftet. Kurz und knapp: Er wurde das Opfer des wahren ‚Fake Healer’… genug gesagt. Gute Reise, Mike Howe. Wir lieben dich!“

26.07.2021 – Joey Jordison

Mit nur 46 Jahren geht der ehemalige Schlagzeuger von Slipknot, Joey Jordison in die ewigen Jagdgründe ein. Die zunächst unbestätigte Todesursache, bot Anlass für Spekulationen, die allerdings später ausgeräumt wurden. Er schlief friedlich zu Hause im Kreise seiner Familie ein. Geboren 1975, begann er bereits mit acht Jahren auf seinem ersten Schlagzeug zu trommeln. Mit 20 ging er dann zu Slipknot, bei denen er bis 2013 nicht nur Drummer, sondern auch Songwriterqualitäten bewies. Seinen Ausstieg bei Slipknot verdankte er einer Rückenmarkserkrankung (tranversem Myelitis), die das Spielen zur Tortur machte. Als einer der besten Metal Schlagzeuger gefeiert, sorgte er eben auch als Komponist für einige der erfolgreichsten Slipknot Songs. Auch bei anderen Projekten war Joey beteiligt. Neben den Murderdolls war er noch bei Scar The Martyr, die sich allerdings schnell wieder auflösten. Auch bei einigen Nebenprojekten war Jordison erfolgreich. Neben Aushilfsjobs für erkrankte Kollegen wie Lars Ulrich von Metallica oder Frost von Satyricon, ging er noch mit Ministry und Korn als Drummer auf Tour. Trotz der Krankheit widmete sich der Drummer weiteren Bands und gründete Vimic und Sinsaenum.

27.09.2021 – Dusty Hill

Dusty Hill, Bassist und Sänger der wohl bekanntesten bärtigen Southern Rock Band ZZ Top, ist der Nächste auf der viel zu langen Liste, der in diesem Jahr von uns gegangenen Rockmusikern. Schon früh verschrieb er sich der Musik, wobei der Bluesrock immer überwog. Im Jahre 1969 stieg er zusammen mit Frank Beard bei der von Bill Gibbons gegründeten Band ZZ Top ein, und seitdem spielen die drei Herren konstant zusammen. In dieser Formation entwickelte sich die Truppe kontinuierlich zu dem, was sie heute ist. Sie veröffentlichten 15 Alben, wobei Eliminator, Afterburner und Recycler ihnen den kommerziellen Durchbruch verschafften und sie zu Weltstars werden ließen. Das letzte Album ist La Futura, das bereits aber schon neun Jahre alt ist. Somit war Dusty schon unglaubliche 52 Jahre bei den Rockern, die seit ihrer Gründung keinerlei Personalwechsel zu verzeichnen hatten. Dementsprechend groß ist der Schmerz der Verbliebenen Bill Gibbons und Frank Beard. In einem Statement der Band heißt es: „Wir und Legionen von ZZ TOP-Fans auf der ganzen Welt werden deine standhafte Präsenz, dein gutes Wesen und deine beständige Hingabe, die monumentale Basis von „Top“ zu sein, vermissen. Wir werden auf ewig im „Blues Shuffle in C.“ verbunden sein. Du wirst uns sehr fehlen, Amigo. Frank & Billy.“ Indes wird nach dem letzten Willen von Hill weiter Musik gemacht. Als wenn er es geahnt hätte, hat er bereits zeitig den Bandtechniker Elwood Francis als Live-Ersatz für sich bestimmt, der bereits bei den letzten Konzerten Dusty ersetzte. Somit verbleiben ZZ Top, eine der dienstältesten Rockbands der Staaten, die bis heute nur einen Personalwechsel zu verzeichnen hat.

13.08.2021 – Eric Wagner

Und hier zeigt sich erneut, dass Covid-19 auch vor Musikern keinen Halt macht. Die Todesursache ist eine Lungenentzündung, die dem Virus den Nährboden für einen tödlichen Ausgang lieferte. Bekannt wurde der Sänger durch seine Tätigkeit bei den Doom Metallern von Trouble. Dort sang er bis Mitte der Neunziger, bevor der die Kultband des Doom Metal verließ. Trotz der wohlwollenden Kritik der Medien, blieb Trouble lange Zeit der verdiente Erfolg verwehrt. Die Band gehörte mit Saint Vitus und Pentagram zu der US Doom Trinity, und erspielte sich da immerhin eine treue Anhängerschaft. Der kommerzielle Erfolg blieb lange aus, was an den oftmals christlichen Texten gelegen haben kann, die die Band oftmals in das White Metal Genre verfrachtete. Nach seinem Ausstieg formierte Wagner noch Gruppen wie Lid oder The Skull und knüpfte damit an die Erfolge von Trouble an. Auch mit Dave Grohl gründete er das Projekt Probot, bis ihn eben diese Infektion stoppte. Wagner wurde nur 62 Jahre alt.

24.08.2021 – Charlie Watts

Tja, und nun kommt es dicke. Der langjährige Schlagzeuger der Stones, Charles Robert „Charlie“ Watts, einer der berühmtesten Rockbands des Planeten, beschließt der „All Time In Heaven“ Rockband anzugehören. Bis dahin hat er hinter dem Drum-Kit der Stones gesessen und maßgeblich zum Erfolg der Band beigetragen. Geboren 1941 fing Watts bereits mit zehn auf einem zur Trommel umgebautem Banjo an zu üben. Mit 14 Jahren bekam er sein erstes einfaches Schlagzeug und stieg nach den ersten Versuchen 1960 bei der Jazz Formation Blues By Five ein. Danach war er dann noch bei Alexis Korner’s Blues Incorperated beschäftigt, bis er im Dezember 1962 zu den vom ehemaligen Blues Incorperated Sänger Mick Jagger und dem Gitarristen Brian Jones gegründeten Rolling Stones ging. 1963 trat Charlie Watts dann das erste Mal mit den Stones live auf und der Rest ist Geschichte. Charlie galt als das rhythmische Fundament, da er einen sehr trockenen, direkten Schlagzeugstil sein Eigen nannte. Damit wurde er dann 1989 mit der Band zusammen in die Rock ’n‘ Roll Hall Of Fame aufgenommen. Neben den Stones hatte Watts auch immer wieder andere Projekte, in denen er seine anderen musikalischen Vorlieben ausleben konnten. So tourte er in den 80ern mit seiner eigenen Big Band und einigen befreundeten Musikern durch die Lande. Auch dem Jazz blieb er treu und trat mit einem Tentett in Japan auf. Mit der 2009 gegründeten Band The ABC&D Of Boogie Woogie ging es ebenfalls oftmals auf Tour. Die Musikzeitschrift Rolling Stone listete Watts 2016 auf Rang zwölf der 100 besten Schlagzeuger aller Zeiten. Privat fiel der Musiker nicht so sehr wie Jagger und Richards auf. Bis auf eine Drogen- und Alkoholsucht in den Achtzigern, blieb Watts den Skandalen seiner Kollegen fern. Des Weiteren war er seit 1964 nur mit einer Frau, Shirley Ann Shepperd, glücklich verheiratet. Charlie Watts hinterlässt eine Tochter und eine immens große Fanschar. Die genauen Umstände seines Todes sind noch unklar. Bereits 2020 lag Charlie Watts mit Krebs in dem Krankenhaus, in dem er jetzt verstarb. Zuvor veranlasste er die Stones weiterzumachen, die dann am 20. September ihr erstes Konzert ohne ihren Stammschlagzeuger absolvierten.  

29.08.2021 – Ron Bushy

Vielen dürfte Ron Bushy nicht so geläufig sein. Der 1941 geborene Schlagzeuger gehörte seit 1966 der psychedelischen Rockband Iron Butterfly an, die mit dem Überhit In A Gadda Da Vida auf der gleichnamigen Platte eine der erfolgreichsten Platten der Rockgeschichte ablieferte. Der Titel kam zustande als Bushy den betrunkenen Sänger Dough Ingle nicht mehr richtig verstehen konnte, denn eigentlich sollte die Platte In The Garden Of Eden heißen. Der über 17-minütige Song In A Gadda Da Vida beinhaltet ein legendäres Drumsolo von Bushy und ist der erfolgreichste Song der Band. Weitere Versuche daran anzuknüpfen scheiterten. In der Folge trennte sich die Band, um sich später nochmals wieder zusammenzufinden. Ron Bushy blieb bis 2018 Iron Butterfly treu und ist als einziges Originalmitglied bei allen Platten zu hören. Er wurde 80 Jahre alt.

26.09.2021 – Alan Lancaster

Alan Lancaster gründete mit Francis Rossi 1962 die Band The Scorpions, die dann als The Spectres einen Plattenvertrag erhielten. Als schließlich Rick Parfitt dazustieß, war die Geburtsstunde von Status Quo besiegelt. 20 Jahre und 16 Alben später verließ Lancaster die erfolgreiche Band, um in Australien zu leben. Status Quo machten aufgrund der großen Entfernung ohne Alan Lancaster weiter. Der unschöne Rechtsstreit bezüglich der Namensrechte entfremdete die ehemaligen Kollegen noch mehr. In den späten Neunzigern zog sich Alan aus gesundheitlichen Gründen immer mehr aus dem Musikbusiness zurück. Im Jahre 2013 folgte er dem Ruf der Kollegen, um noch an einer Reunion Tour mit Satus Quo teilzunehmen, die unter dem Titel Back2SQ.1 – The Frantic Four Reunion 2013 veröffentlicht wurde. Auch 2014 wurden weitere Konzerte der Originalmitglieder unter dem Namen der Frantic Four aufgeführt. Letztendlich hat dann 2021 die fortgeschrittene Multiple-Sklerose zum Tode von Lancaster geführt.

19.11.2021 – Hank Von Hell

Hans-Erik Dyvik Husby, besser bekannt als Hank von Hell oder Hank von Helvete, war von 1993 bis 2010 Sänger der norwegischen Death Punk Rock Band Turbonegro. Bereits 1998 trennten sich Turbonegro von Husby, nachdem er auf einer Italientour aufgrund der Heroinabhängigkeit zusammenbrach. Danach absolvierte er einen erfolgreichen Entzug, um dann 2002 wieder „clean“mit Turbonegro zusammenzuarbeiten. Neben seiner Karriere bei Turbonegro trat er auch bei Jesus Christ Superstar auf und bekannte sich in dem Zusammenhang zum christlichen Glauben. Allerdings gab es hartnäckige Gerüchte, dass er den Scientologen angehörte. Seit 2009 trat er mit der Band Doctor Midnight & The Mercy Cult auf, seit 2018 war er mit seiner Truppe Hank Von Hell auf Tour. Husby wurde tot im Park des königlichen Schlosses in Oslo aufgefunden und soll eines natürlichen Todes gestorben sein. Er wurde 49 Jahre alt.

05.12.2021 – John Miles

Wer kennt Music von John Miles nicht. Das epische Stück hat den britischen Musiker unsterblich werden lassen, obwohl er am 05.12.2021 nach kurzer schwerer Krankheit verstarb. Bevor er 1976 mit dem Song Geschichte schrieb, trat er zuvor als langhaariger Rockmusiker auf und ein Imagewechsel sollte ihm einen Wiedererkennungswert bescheren. Auf dem Cover seines Erfolgsalbums Rebel fand sich dann auch James Dean wieder und so bemerkte sein Manager Chris Poole damals: „James Dean starb, als er 24 war. Doch manche sagen, sein Erbe lebe in John Miles fort“. An den Erfolg von Rebel konnten jedoch nicht angeknüpft werden und so wurde Miles dann erfolgreicher Studiomusiker, der auf vielen Alben des Alan Parsons Projektes zu hören ist. Nach Tourneen als Keyboarder und Gitarrist bei Tina Turner und Joe Cocker trat er besonderes bei dem Projekt Night Of The Proms in Erscheinung. Später widmete sich John Miles dem Musiktheater und komponierte zahlreiche Stücke. John Miles verstarb mit 72 Jahren und hinterlässt eine Ehefrau und zwei Kinder, wobei sein Sohn John Miles Junior ebenfalls die Musikerkarriere eingeschlagen hat.

06.12.2021 – János Kóbor

Auch dieser Sänger dürfte vielen, zumindest der älteren Generation bekannt sein. Jahrzehntelang hat János der ungarischen Band Omega seine Stimme verliehen und mit ihr die Erfolge und Leiden einer Band aus dem Osten geteilt. Neben ungarischen Platten der ersten Veröffentlichungen konnten Omega im Westen durch ihre englischsprachigen Platten wie 200 Years After The Last War, Omega III und The Hall Of Floaters In The Sky in den Siebzigern punkten. Beeindruckend sind vor allem ihre Balladen, die regelmäßig für Begeisterung sorgten, da János Kóbor ihnen den richtigen Rahmen bot. Ansonsten spielten Omega von Beat bis Hard Rock über Progressive Rock bis New Wave unterschiedliche Richtungen. Immer wieder musste die Band die politischen Entwicklungen eines Landes im Osten berücksichtigen, was sich dann ab den Achtzigern in ihren fast ausschließlich in ungarisch gesungenen Songs widerspiegelt. Den Erfolg in den Siebzigern konnten sie nicht halten, aber veröffentlichten in den folgenden Jahre immer wieder Platten, die mit Titel und oftmals dem Zusatz Omega I bis immerhin Omega XVI Alben versehen sind. Bis zum Ende war János Sänger von Omega, bis er nun ungeimpft an den Folgen von Covid-19 mit 78 Jahren verstarb.

Damit sind dieses Jahr wieder viele bekannte und auch einige wenige unbekanntere Rock- und Metalmusiker von uns gegangen. Viele von uns werden sich immer an sie erinnern und vor allem ihre musikalischen Leistungen werden unvergessen bleiben.