Vile Ritual – Tongues Of The Exanimate

Ritueller Blackened Death Metal eines Einzelkämpfers aus den Staaten

Artist: Vile Ritual

Herkunft: USA

Album: Tongues Of The Exanimate

Spiellänge: 25:51 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 27.01.2022

Label: Sentient Ruin Laboratories

Link: https://vileritual.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang und alle Instrumente – Liam McMahon

Tracklist:

  1. Tongues Of The Exanimate
  2. Spectral Fold
  3. Bygone Crypt
  4. Votive Quietus
  5. Ritual Burial
  6. Dirge Of Inevitable Fate

Liam McMahon tobt sich gerne in allen Bereichen aus. Zusammen mit Mike Dzielski betreibt er noch die Death/Grind Formation Vile Tongue, seit dem Jahre 2019 ist er bei dem Death Metal Quartett Path To War unterwegs und bei den Crossover Thrashern von Ninth Realm ist er auch am Start. Da könnte man meinen, der Bursche wäre ausgelastet. Aber von wegen. Die Woche hat sieben Tage, also bewegt man sich auch noch auf Solopfaden. Getauft wurde dieses Unterfangen auf den Namen Vile Ritual. Okay, von dem Demo aus dem Jahre 2019 habe ich nichts mitbekommen, ist auch nicht so dramatisch, denn die drei Songs gibts auch auf dieser sechs Song starken Compilation zu hören.

Los geht es mit Tongues Of The Exanimate. In einem old schooligen Gewand kommt es aus allen Ecken des Raumes geschossen, sofern man natürlich die Boxen ordnungsgemäß aufgebaut hat. Zu hören gibt es wildes Drumming und ein intensives Riffing. Schön schnell und treibend geht man zu Werke und erschafft eine gewisse düstere Atmosphäre. Von Anfang an wird einem deutlich gemacht, dass sich der Einzelkämpfer nicht auf eine Musikrichtung begrenzen möchte. Eine derbe Mischung aus Death und Black Metal. Beim Opener gibt es einen verschleppten Part mit Flüstergesang zu hören. Düster, dunkel und bedrohlich. So arbeitet man weiter. Die Doublebass erzeugt einen gewissen Druck. Die Vocals sind sehr tief und werden von einigen blackigen Screams begleitet. Eine verwegene und schwarze Melodie wird mit eingebaut. Diese klingt echt gut und kommt meines Erachtens viel zu kurz bei der ganzen Geschichte hier. Einige Breaks erklingen und dann lässt er es am Ende dramatisch ausklingen, inklusive Sprachnachricht.

Blackiges Geballer gibt es zu Beginn von Spectral Fold zu hören. Kommt ganz gut, aber nicht wirklich neu. Das Riffing hat man nun schon wirklich sehr oft gehört, muss man sagen. Man bleibt erst einmal in der blackigen Schiene. Nach einem tiefen OOOHHHHH geht es schon fast doomig zu Werke. Der Death Metal kommt hinzu, es folgt ein atmosphärischer Part und dann nimmt er wieder schwarzmetallisch Fahrt auf. Diese Wechsel kommen ganz geil, aber so richtig will der Funken nicht überspringen, dabei macht er seine Sache nicht schlecht, denn auch nach dem Geballer geht es gut weiter. Ein schleppender Part wird wieder eingebaut und er lässt den Song mit recht komischen Geräuschen enden.

Düster, zermürbend und beinahe morbide kommt es auch bei Bygone Crypt aus den Boxen gekrochen. Dieser langsame Part drückt und zerrt und setzt sich sofort bei mir fest. Ab in den Blast. Sehr schön. Die Produktion ist dunkel und der Gesang abgrundtief. Passt. Hier regiert mehr der Death Metal und da werde ich dann erfahrungsgemäß besser unterhalten. Hinzu kommt ein Wechsel in einen Immolation-Part inklusive Gitarrenquietscher. Darauf fahre ich total ab. Einige Vorspieler erklimmen dann den Horizont, die Drums betonen sehr langsam. Nun klingt man wieder sehr atmosphärisch, bevor man dann wieder die Ballerkeule herausholt. Die melodische Gitarrenarbeit kann total überzeugen. Definitiv der beste Song auf dem Album.

Ritual Burial hat auch diesen geilen Drang, langsame Momente und Dunkelheit miteinander zu verbinden. Wenn er schleichend unterwegs ist, gefällt er mir beinahe am besten. Auch dieser Flüstergesang, gepaart mit den tiefen Growls, kommt sehr gut. Eine Gitarre läuft dann langsam weiter und irgendwie klingt dann alles wie ein Ritual. Man hat das Gefühl, den ganzen Tag wird Dunkelheit herrschen.

Nicht alles hat mich überzeugt, aber diese 25 Minuten haben es durchaus in sich und sehr viel gute Ansätze und Ausführungen.

Vile Ritual – Tongues Of The Exanimate
Fazit
Der gute Liam ist alleine unterwegs und macht rituellen Black Metal mit Death Metal oder umgekehrt. Nennen wir es Blackened Death Metal. Auf dieser Compilation gibt es drei neue Songs und drei Songs vom Demo aus dem Jahre 2019 zu hören, wobei mir die drei Demosongs besser gefallen. Der Underground hat noch genügend Kapellen, die interessant klingen, obwohl natürlich noch Platz nach oben ist. Alles klingt aber schön düster, morbide und dreckig. Ein wenig Chaos und ein wenig Atmosphäre dürfen auch nicht fehlen. Der Gesang ist derbe tief und hier und da gibt es auch paar blackige Screams und auch Flüstergesang.

Anspieltipps: Tongues Of The Exanimate und Bygone Crypt
Michael E.
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