Warpath – Bullets For A Desert Session

„Keine Kugel verschwendet”

Artist: Warpath

Herkunft: Hamburg / Deutschland

Album: Bullets For A Desert Session

Genre: Thrash Metal, Death Metal, Metalcore, Doom Metal

Spiellänge: 61:14

Release: 13.01.2017

Label: Massacre Records

link: http://www.facebook.com/WarpathHamburg

Bandmitglieder:

Vocals – Dirk „Digger“ Weiss
Guitars – Flint
Bass – Sören Meyer
Drums – Norman Rieck

Tracklist:

1. Reborn
2. I Don’t Care
3. Believe
4. When War Begins
5. Unseen Enemy
6. No One Can Kill Us
7. Crossing
8. Offensive Behaviour (Born To Be Real)
9. God Is Dead
10. NoMore Time To Bleed (Thrashunion)
11. The Liar Knows The Truth
12. Bullets For A Desert Session
13. I Don’t Care (Live) – Digipak Bonus
14. Believe (Live) – Digipak Bonus

Warpath, das Hamburger Metal Urgestein ist wieder da. 1991 gegründet und bis 1998 aktiv, schafften sie es 4 Alben herauszugeben und auch live eine Nummer zu sein. Nach internen Bandproblemen und dem Tod des damaligen Sängers Arnie wurde die Band auf Eis gelegt. 2015 meldeten sich Warpath dann wieder mit Liveshows und neuen Songs zurück. Zu Beginn noch mit Gründungsmitgliedern der Band. Von denen blieb dann bis zum aktuellen Albumrelease Bullets For A Desert Session nur noch Dirk „Dicker“ Weiss übrig. Im Januar 2017 erschien dann das besagte Album, welches ich leider erst jetzt in der Wühlkiste für die Rezensionen gefunden habe. Aber auch rund 1 Jahr nach Erscheinen finde ich es wert für eine Rezension bei Time For Metal!

Erhältlich ist das Album als normale CD und in einem limitierten Digipak mit zwei zusätzlichen Live Tracks.

Waren die früheren Alben noch stark einem Brutal Thrash verbunden, nimmt sich das aktuelle Album neben dem Thrash nochmals verstärkt anderer Stile, wie Doom Metal und Metalcore und ein wenig auch Death Metal an.

Das ganze Album hat einen gewollt dreckigen Schliff abbekommen. Dieser dreckige Schliff steht Bullets For A Desert Session nun auch wirklich gut. Da kracht und rumpelt es ganz ordentlich aus den Boxen beim Abspielen. Ein roher und unverbrauchter Sound ergibt sich daraus.

Die meisten Nummern sind eher im Midtempo angesiedelt. Ab und an gibt es dann auch den einen oder anderen schnelleren Song zu hören. Wer hier einen schnellen Thrash mit Screams erwartet, ist total fehl am Platz. Die Songs kommen bis auf wenige Ausnahmen eher behäbig, aber trotzdem kraftvoll und wuchtig rüber. Sänger Dirk „Dicker“ Weiss grunzt und growlt passend zum Sound.

Richtige thrashige Nummern in Warpath Tradition sind zum Beispiel Unseen Enemy und No More Time To Bleed (Thrashunion). Dazu gibt es Songs wie No One Can Kill Us, die mit einem Speed enorm thrashig beginnen, dann einen unerwarteten Brake erhalten, bevor die Post wieder richtig abgeht.

Brachialer Doom, fast in Sludgemanier eines Kirk Windstein von Crowbar, erleben wir mit dem Titelstück A Bullet For A Desert Session (letzter Song des Albums), Crossing (Song 7) und Believe (Song 3).

Stark metalcorelastig ist zum Beispiel der Song Offensive Behaviour (Born To Be Real).

Fazit: Warpath spielen in erster Linie eine sehr düstere und schwerfällige Thrash Metal Mixtur mit Elementen von Metalcore, Doom / Sludge Metal und Death Metal. Ein roher und derber Sound lässt das Album authentischer rüber wachsen. Das Ganze ist mit viel Verstand arrangiert. Tolle Songstrukturen sind erkennbar. Hier wird nicht nur geknüppelt, hier erhalten Songs ihre Eigenständigkeit. Wer urwüchsigen Metal mag, sollte hier zugreifen.

Anspieltipps: Reborn, Believe, The Liar Knows The Truth, Bullets For A Desert Session
Juergen S.
8.8
Leser Bewertung1 Bewertung
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8.8