Wicked Disciple – Salvation Or Decline

“Klasse Platte!“

Artist: Wicked Disciple

Herkunft: Bottrop, Deutschland

Album: Salvation Or Decline

Spiellänge: 56:51 Minuten

Genre: Metal, Heavy Metal

Release: 01.09.2017

Label: Roll The Bones Records

Link: https://www.facebook.com/pg/wicked.disciple.de/about/?ref=page_internal

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre – Patrick Donath
Gitarre, Bass – Michael Neugebauer
Schlagzeug – Alex Knauf

Tracklist:

  1. Hall Of The Jaundiced King
  2. Amok
  3. Jaymz Wordz
  4. You Will Never Know
  5. Serenades You Can´t Stand
  6. Helltime Left Behind
  7. Lucifer´s Pride
  8. The Mandatory Need Of Candor
  9. Phobos Deimons & Mars (Instrumental)
  10. For Those Who Chose To Pose

Wicked Disciple blicken auf das erfolgreiche letzte Jahr mit ihrer Demo Traveler In Time zurück und haben in diesem Herbst mit Salvation Or Decline nachgelegt. Das Trio aus Bottrop greift breite Metal Einflüsse auf und rangiert zwischen Heavy Metal bis hin zu modernen Riffs, die man in diversen Subgenres findet. Thrashig gehen die über 50 Minuten ins Land und füllen damit zehn Hymnen, die unter Roll The Bones Records eingespielt wurden. Patrick Donath und Michael Neugebauer fügen ihre Gitarren geschickt zusammen und bringen einen ansprechenden Sound zusammen.

Eröffnen darf Hall Of The Jaundiced King. Ein locker, leichter Opener, der von Patrick Donath eingesungen wurde und mit Backvocals veredelt wird. Für die noch frische Formation ein gelungener Start in den Silberling. Hart, aber nicht zu hart, kommen ganz witzige Parallelen zustande. Irgendwie drängt nur zu gerne Pain um Mastermind Peter Tägtgren ins Licht, ohne dabei zwingend präsent zu sein. Diverse Thrash Combos hinterlassen ihre Duftnote und trotzdem bleiben zeitgleich Heavy Sequenzen hängen. Immer aktuell: die Kanadier um Annihilator. Amok unterstreicht die Parallelen zu Jeff Water, ohne direkt den Mantel als Schutzobjekt überzustreifen. Technisch lassen die Jungs aus Bottrop einen gucken. Wer hätte gedacht, das Wicked Disciple mit Salvation Or Decline so ein solides, selbstständiges Werk auf die Beine gestellt bekommen? Jede Komposition hat genug Platz zu seinem Gegenspieler, sodass neunzig Minuten pressing angesagt sind, ohne auf permanente Manndeckung setzten zu müssen. Im Abseits steht dabei rein gar nichts und welchen Titel man auf die Reservebank schicken muss, kann man ebenfalls nur ausknobeln. Der Refrain von Jaymz Wordz ist fett und bleibt nachhaltig hängen, mein persönlicher Höhepunkt in einem wie gesagt ausgeglichenen Langeisen. Seicht gleitet You Will Never Know als Ballade aus dem Schatten der Vorgänger und schafft im Midtempo emotionale Ecken, an denen man sich ganz gerne mal stößt. Wer auf eine Explosion wartet, muss bis zu Serenades You Can´t Stand warten, der jedoch auch gemächlich beginnt und erst im Verlauf Fahrt aufnimmt – im Vordergrund einmal mehr ein prägnanter Refrain. Die Gitarrenarbeit macht Laune, das Gesamtpaket stimmt und Wicked Disciple sollte man spätestens seit diesem September auf dem Zettel haben. Live werde ich sie mir geben – Das ist sicher, sobald die Gelegenheit kommt. Helltime Left Behind beginnt mit Chorgesang im Rücken, danach steigert das Trio die Härte und es geht deutlich mehr zu den ersten beiden Stücken von Salvation Or Decline. Durch die flexible Haltung kann man eben nicht permanent die Uhr danach stellen, was als Nächstes kommen könnte. Was bleibt – eben die Refrains, die für Höheres bestimmt, auch von ganz anderen Acts hätten angestimmt werden können. Die Puste geht Schlagzeuger Alex Knauf mit den beiden Mitstreitern nicht aus. Zum Abschluss legen sie mit Phobos Deimons & Mars (Instrumental) ein dreizehnminütiges Instrumental an den Tag. Das muss man sich als Newcomer erst einmal trauen. Als Abschluss darf For Those Who Chose To Pose ran.

Fazit: Klasse Platte! Das hat sich gelohnt, in Salvation Or Decline von Wicked Disciple, gut sechs Wochen nach Release, noch mal reinzuhören. Jeder, der auf eine breite Heavy Thrash Handschrift steht, was mit Refrains anfangen kann und gerne mal das Haupthaar zu Iced Earth, Annihilator oder Pain schüttelt, kommt bei den neuen zehn Werken voll auf seine Kosten. Da darf man gespannt sein, wie steil es auf der Karriereleiter nach oben geht. Verdient hätten es die drei aus NRW.

Anspieltipps: Jaymz Wordz und Helltime Left Behind
Rene W.
8.5
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