Wound – Serpent Crown

Gelungene Weiterentwicklung

Artist: Wound

Herkunft: Deutschland

Album: Serpent Crown

Spiellänge: 44:43 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 17.12.2021

Label: Ván Records

Link: https://www.facebook.com/wound.deathmetal

Bandmitglieder:

Gesang – Schettler
Gitarre – Florian
Gitarre – Last
Bassgitarre – Alex Schulz
Schlagzeug – Appel

Tracklist:

  1. Silent Indoctrination
  2. Disciples Of Downfall
  3. Dethroned Supremacy
  4. Towers
  5. Antagonism
  6. Forged For Death
  7. Ominous Depth
  8. Serpent Crown

Die deutsche Band Wound ist bereits seit 2011 dabei und die Alben Inhale The Void (2013) und Engrained (2017) fand ich ziemlich geil. Diese Mischung aus Crust und Death Metal finde ich sehr explosiv. Die Burschen haben auch schon bei mir gezockt und ich habe sie auch schon öfters live gesehen. Letztes Jahr habe ich dann Gitarrist Florian in Bremen getroffen. Dort zockte er mit seiner anderen Band Nocturnal.
Klammheimlich haben sich die Burschen von Wound auf den Weg gemacht, um nach vier Jahren das dritte Album auf den Markt zu werfen, welches ganz anders klingt als erwartet. Manchmal wird man eben doch positiv überrascht.

Mit einem sehr lang gezogenen und melodischen Lead und einem langen Schrei beginnt die neue Wound. Es bleibt melodisch. Im Midtempo treibt man sich kurz herum, nimmt dann das Tempo heraus, klingt atmosphärisch, spielt mit einer Gitarre vor und baut Silent Indoctrination so richtig geil auf. Ab in den Blastbeat mit megafettem Riffing. Die Vocals sind screamig und werden später teilweise gedoppelt. Dies alles klingt nach feinstem melodischen Death Metal. Das Tempo ist variabel und man klingt sehr druckvoll und aggressiv, aber auch atmosphärisch und episch. Hat was, definitiv. Fettes Teil. Ich bin kein Freund von langen Songs, aber dieser hier ist großartig. Diese Tempoverschärfungen innerhalb eines Parts, hervorragend. Und dann dieses eine geile Riff, welches mit Blastbeats kombiniert wird. So muss es sein. Ein Uftata-Part darf nicht fehlen und so geht es hin und her, melodisch und aggressiv. Da haben sie aber wirklich einen rausgehauen. Eine sehr gelungene Weiterentwicklung, wie ich finde. Nach 5:30 Minuten denkt man, der Song wäre zu Ende, aber sie bauen ihn noch einmal auf und dieses 1A Riff kommt wieder zum Vorschein. Geiler Start ins Album.

Auf Disciples Of Downfall zeigt man sich von der schnellen Seite, aber auch hier wird eine feine Melodie mit eingebaut und das Tempo entsprechend herausgenommen. Ansonsten ist der Song schon straight und auch hier glänzt man mit fettem Riffing. Hier wird auch mehr gegrowlt und man gerät eigentlich dauernd unter Beschuss. Melodisch und wieder teilweise episch geht der Song dann zu Ende. Ganz ruhig, sinnig und entspannend.

Dethroned Supremacy kommt mit einem feinen Uftata und arbeitet sich wieder in einen melodischen Song hinein. Die Riffs, die sie aus den Ärmeln zaubern, sind einfach nur geil. Innerhalb der Songs gehen sie sehr abwechslungsreich vor und dieses zeichnet Wound Anno 2021 aus. Der langsame, gediegene Part, der schön schleppend und melodisch daherkommt, bleibt sofort hängen und dann wechselt man wieder mit melodischen Leads in einen Uftata-Part. Der Sänger screamt sich die Seele aus dem Leib und es folgt ein melodisches Riff, welches man in dieser Art und Weise zuletzt von Uada gehört hat. Auch dieser Song knallt und am Ende wird der Gesang noch einmal gedoppelt.

Die Burschen haben sich zu einer sehr geilen, skandinavisch angehauchten Black-Death-Kapelle entwickelt, die die Fans mit fettem Riffing überzeugen kann. Zum Glück vergessen sie nicht, zur rechten Zeit auch mal den Knüppel herauszuholen und druckvolle Midtempoparts mit einzubauen, so wie bei Towers.

So, wie man begonnen hat, so hört man auch auf, mit einem langen Song. Der Namensgeber Serpent Crown folgt als Rausschmeißer und geht beinahe zehn Minuten. Da traut man sich was. Langsam und bedächtig geht es dann los, natürlich wieder mit einem Riff, welches hängen bleibt. Dieses ändert sich natürlich innerhalb des Songs und man spielt wieder alle Geschwindigkeiten durch. Auch hier regiert wieder diese Mischung aus Atmosphäre und Härte. Passt sehr gut zum Death Metal. Fette Parts und geile Ideen. Dieser Flüsterchor im Hintergrund hat es in sich und schockt total. Und so liefern sie auch zum Schluss einen fetten Song ab, der das ganze Album abrundet. Klingt ein wenig wie Obscure Infinity. Sehr geil.

Wound haben eine Veränderung vollzogen und haben es echt drauf. Ich freue mich darauf, alte und neue Songs live zu hören, wird bestimmt eine geile Kombination. Bis dahin, unbedingt Serpent Crown anhören, es lohnt sich.

Wound – Serpent Crown
Fazit
Wound haben sich von ihren Wurzeln entfernt und liefern mit Serpent Crown hervorragenden, skandinavisch angehauchten Black / Death Metal ab. Fette Riffs und absolut abwechslungsreich. Hätte ich so nicht erwartet. Sehr geiles Brett. Zulegen.

Anspieltipps: Silent Indoctrination und Disciples Of Downfall
Michael E.
9.1
Leser Bewertung7 Bewertungen
9.7
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Punkte