Das Interview mit Sebastian S. von Discreation über das aktuelle Album Procreation Of The Wretched

Artist: Discreation

Herkunft: Hanau, Deutschland

Genre: Death Metal, Melodic Death Metal

Label: FDA Rekotz

Link: https://www.facebook.com/Discreation?fref=ts

Bandmitglieder:

Gesang – Kai Müller-Lenz
Gitarre – Sebastian Schilling
Gitarre – Dave Hübsch
Bassgitarre – Peter Frick
Schlagzeug – Martin Engels

DISCREATION - Procreation Of the Wretched

Time For Metal / Rene W.:

Hallo Discreation,

schön, mal wieder zu einem besonderen Anlass von euch zu hören. Heute geht es ganz passender Weise in unserem kleinen Interview um das aktuellste Thema in eurem Hause: Das neue Album Procreation Of The Wretched, welches seit dem 22.05.2015 auf dem Markt ist.

Mir ist gleich aufgefallen, dass ihr erneut bei den Aufnahmen zu Procreation Of The Wretched das Studio gewechselt habt. Seid ihr einfach gerne in verschiedenen Studios zu Gast oder noch auf der Suche nach einem konstanten Heimathafen was die Produktion angeht?

Discreation / Sebastian S.:

So häufig wechseln wir gar nicht. Wir haben The Silence Of The Gods bei Jörg Uken im Soundlodge Studio aufgenommen und Withstand Temptation sowie unsere EP Plague And Fire wurden von Jörg gemixt und gemastert. Das wir nun bei Thilo Krieger im Desert Inn aufgenommen haben, hat zum einen tatsächlich den Grund, dass wir mal was neues ausprobieren wollten. Andererseits ist das Desert Inn nicht weit von uns entfernt, was auch ein Pluspunkt ist. Es ist schon ein Unterschied, wenn man nur eine Stunde ins Studio fährt oder fünf. Da wir nicht einfach alle 3 Wochen ins Studio gehen können, müssen wir in mehreren Sessions aufnehmen, daher ist das schon alleine was die Planbarkeit angeht ein Vorteil. Dennoch möchte ich hervorheben, dass wir von der natürlichen und dennoch druckvollen Produktion die uns Thilo verpasst hat, sehr begeistert sind.

Time For Metal / Rene W.:

Ebenfalls ist die Tatsache neu, dass ihr das Album über das deutsche Death Metal-Kultlabel FDA Rekotz eingespielt habt. Wie kam es zur Zusammenarbeit und was versprecht ihr euch davon?

Discreation / Sebastian S.:

Als die Platte fertig war, habe ich Rico direkt die Songs geschickt. Er mochte sie und bot uns einen Vertrag an. So verhältnismäßig simpel lief das. FDA sind mittlerweile eines der renommiertesten Death Metal Labels und steht in dem Ruf, auch deutsche Bands zu fördern. Wir bekommen mit der Platte deutlich mehr Aufmerksamkeit als mit der letzten. Das ist auch die Antwort auf die Frage, was wir uns von der Zusammenarbeit versprechen. Wir sind jedenfalls bis jetzt sehr zufrieden und freuen uns nach wie vor, dass wir bei FDA landen konnten.

Time For Metal / Rene W.:

Um noch einmal einen guten Schritt zurückzumachen, würden wir gerne ein wenig über die neuen zehn Stücke erfahren. Wie hat sich das Songwriting zusammengesetzt, was habt ihr anderes gemacht als früher und welche Einflüsse haben Procreation Of The Wretched geprägt?

Discreation / Sebastian S.:

Wir haben bewusst darauf hingearbeitet garstiger und fieser zu klingen, ohne unsere Trademarks über Bord zu werfen. Wir haben beim Songwriting sicher einige zu schöne Melodien aussortiert und darauf geachtet, dass alles schön düster klingt. Außerdem ist die Platte komplett im Proberaum entstanden, was sicher auch zum organischen Gesamteindruck beiträgt. Unsere Einflüsse sind nach wie vor die großen klassischen Bands des Genres, wobei wir nie bewusst irgendwen kopieren.

Time For Metal / Rene W.:

Im Underground steht Discreation für eine motivierte Haltung, grenzenlose Hingabe und den Willen, immer weiter nach vorne zu kommen, egal was es kostet. Quasi ein Markenzeichen, welches ihr mit eurem eigenen Schweiß und Blut erzeugt habt. Wie stolz macht euch diese Wertschätzung und motiviert zugleich, um vielleicht doch einmal den ganz großen Wurf zu landen?

Discreation / Sebastian S.:

Das wir, trotz Besetzungswechsel, mittlerweile fast 15 Jahre dabei sind macht uns schon ein bisschen stolz. Da hat es durchaus ein paar Sachen gegeben, an denen die Band hätte zerbrechen können. Aber da waren wir wohl einfach zu stur, um aufzuhören. Motiviert sind wir also nach wie vor und die Reaktionen auf Procreation Of The Wretched zeigen ja auch, dass unsere Musik ankommt. Daher ist die Situation für uns momentan vielleicht besser als je zuvor. Wir haben nach wie vor Bock richtig Gas zu geben.

Time For Metal / Rene W.:

Gleiches Aushängeschild ist mittlerweile das Cover Artwork, welches jedes Mal aufeinander basiert und nicht (wie bei vielen Künstlern) immer neu strukturiert wird. Welche Geschichte steckt dahinter bzw. was wollt ihr dem Käufer damit ausdrücken?

Discreation / Sebastian S.:

Als Juanjo Castellano uns das Artwork für The Silence Of The Gods schickte war uns sofort klar, dass der Necropriest künftig immer eine Rolle spielen wird. Das war also eher ein Zufall, aber wenn plötzlich so eine Art Eddie vor der Tür steht, schickt man ihn nicht wieder weg, ha ha. Wir kontaktierten Castellano, weil wir endlich ein geiles Cover im alten, gemalten Stil haben wollten. Das ist natürlich auch eine Preisfrage, aber es lohnt sich. Das Gesamtpaket muss stimmig sein und es nützt nichts, wenn man eine gute Platte gemacht hat, und dann bei der optischen Präsentation spart. Das Auge hört schließlich mit. Thematisch finden sich auf beiden Covern Referenzen zu den Texten, da kann jeder selbst auf Entdeckungsreise gehen.

Time For Metal / Rene W.:

Es wird Zeit tiefer in Procreation Of The Wretched  zu versinken. Plaudert dafür bitte einmal aus dem Nähkästchen und bringt euren Fans eure Gedanken zu den Songs in einem kleinen Track-By-Track nahe.

Discreation / Sebastian S.:

Wir haben auf Procreation Of The Wretched eine Mischung aus fiktiven Texten wie zum Beispiel Planetary Punishment oder To Cosmic Shores die vom Hintergrund eines bekannten Science Fiction Tabletops inspiriert sind. Andere wie der Titeltrack oder Corporate Hatred befassen sich mit Phänomenen unserer Zeit. Ich möchte ungern ins Detail gehen sondern eher empfehlen sich mittels der Texte ein eigenes Bild zu machen.

Time For Metal / Rene W.:

In der Vergangenheit habt ihr eine neue Produktion als Aufhänger dafür genommen, um die neuen Tracks auch live zu zelebrieren. Habt ihr ein paar Konzerte oder gar eine Tour für die nächsten Monate geplant?

Discreation / Sebastian S.:

Wir haben bisher 7 Dates bis zum Ende des Jahres bestätigt. Da werden wir natürlich einige Songs von der neuen Platte spielen. Ob es eine Tour geben wird, kann ich jetzt noch nicht sagen. Wir hätten jedenfalls Bock drauf und werden uns bemühen, etwas an Land zu ziehen.

Time For Metal / Rene W.:

Ich freue mich darauf, euch auf einem Festival oder anderen Event über den Weg zulaufen und möchte euch zum Abschluss das Wort an eure Fans und unsere Leser überlassen.

Discreation / Sebastian S.:

Vielen Dank für das Interview. Only Death Is Real!