“Gut mit dabei!“
Artist: Destrage
Herkunft: Mailand, Italien
Album: A Means To No End
Spiellänge: 55:55 Minuten
Genre: Progressive Metal, Modern Metal, Alterntaive
Release: 21.10.2016
Label: Metal Blade Records
Link: https://www.facebook.com/Destrage/
Bandmitglieder:
Gesang – Paolo Colavolpe
Gitarre – Matteo Di Gioia
Gitarre – Ralph Salati
Bassgitarre – Gabriel Pignata
Schlagzeug – Federico Paulovich
Tracklist:
- A Means To No End
- Don’t Stare At The Edge
- Symphony Of The Ego
- Silent Consent
- The Flight
- Dreamers
- Ending To A Means
- Peacefully Lost
- Not Everything Is Said
- To Be Tolerated
- Blah Blah
- A Promise, A Debt
- Abandon To Random
Studioalbum Nummer Vier servierten Destrage aus dem glamourösen Mailand im Oktober 2016 über Metal Blade Records. Die fünf Italiener zählen seit einigen Monaten als heißes Eisen in Sachen Progressive Metal, Modern Metal und Alternative und greifen gern auch mal zur Metalcore-Härte. Für das Frühjahr 2017 haben die Jungs bereits vor wenigen Tagen eine Tour mit Periphery und The Contortionist angekündigt, die einige Stationen in Deutschland beinhaltet. Ein Grund mehr, uns A Means To No End genau anzusehen bzw. anzuhören. Mit fast einer Stunde Spielzeit setzen die Südeuropäer auf dreizehn ausdrucksstarke Nummern, die das Album auf ihre Art und Weise breit aufstellen. Neben den feinen harten Core-Aktionen kehren Sänger Paolo Colavolpe und seine Kollegen gern eine weiche Seite nach außen. Die Balance aus Alternative, Progressive und Modern ist gut abgeschmeckt und greift in das Rad der Zeit, welches solcher Kunst gerade sehr wohlgesonnen ist.
Durch das halbe Intro A Means To No End, welches den Namen der Platte trägt, gerät diese ins Rollen. Durch akustische Gitarrenklänge und ganz klare Gesangsaufnahmen wirkt der Track sehr anständig, wenn auch mit angezogener Handbremse – bis es zum Ende kleine Störfeuer zulässt. Weniger zurückhaltend ist Don’t Stare At The Edge, der gleich mehr Aggressionen zulässt. Lockere Headbang-Melodien ergreifen das Zepter, der Bass kitzelt ganz gut die Nasenspitze, während Paolo Colavolpe sein Bestes gibt. Eben Paolo bildet das Zünglein an der Waage. Seine Gesangsfarben treffen nicht immer auf offene Ohren. Teilweise zu austauschbar bzw. zu quietschend gibt er die Laute ins Mikrophon. Meckern auf hohem Niveau? Kann man so stehen lassen. Rein technisch darf man Destrage gar nicht viel ankreiden. Ein paar mehr Eye Catcher und das Süppchen A Means To No End hätte sich vom letzten Haar befreit, welches das köstliche Mahl noch beeinträchtigen könnte. Herrn Colavolpe mag ich auch gar nicht so hat angehen. Das, was er macht, hat Hand und Fuß, keine Frage, nur dieser ganz große Aha-Effekt möchte auch nach mehren Durchläufen nicht in den Gehörzellen kleben bleiben. Symphony Of The Ego führt sehr abwechslungsreich durch alle Destrage-Stafetten, während Silent Consent diesen Weg vorführt. The Flight drückt das Gaspedal herunter und lässt mehr Power Parts zu als die Vorgänger, bis Paolo seine Stimme erhebt und den Drive kurz unterbricht, um noch mächtiger aus den Kanonen zu schießen. Die wohl coolste Nummer auf dem vierten Langeisen. Was man in den ersten sechs Sequenzen geboten bekommt, wird im zweiten Abschnitt gradlinig weitergeführt. Destrage bleiben weiterhin vogelfrei, die einzige Regel in ihrem Songwriting, der sie nachgehen, ist, dass es eben keine Gesetze gibt. Die komplexen Werke Not Everything Is Said oder To Be Tolerated unterstreichen die Tatsache, dass auf A Means To No End kein Titel aus dem Raster fällt. Langweiliges Klonen fällt ebenso weg wie eine ganz deutliche Handschrift. Lieber lassen die fünf Jünger ein offenes Ende zu, das wie bei einem guten Film genug Platz für eigene Kreativität lässt. Wohin die Reise für Destrage geht, das wird spannend zu beobachten sein. Die Zeichen jedoch stehen nicht allzu schlecht nach dem neuesten Out-Put.