“Besser als erwartet – sehr solide mit Ohrwurmcharakter!“
Artist: Annisokay
Herkunft: Halle (Saale), Deutschland
Album: Arms
Spiellänge: 44:03 Minuten
Genre: Post-Hardcore, Metalcore, Alternative Rock
Release: 17.08.2018
Label: Sharptone Records
Link: http://www.annisokay.com
Bandmitglieder:
Gesang – Dave Grunewald
Gitarre und Gesang – Christoph Wieczorek
Gitarre – Philipp Kretzschmar
Bassgitarre – Norbert Rose
Schlagzeug – Nico Vaeen
Tracklist:
- Coma Blue
- Unaware
- Good Stories
- Fully Automatic
- Sea Of Trees
- Innocence Was Here
- Humanophobia
- End Of The World
- Escalators
- Private Paradise (feat. Christ Fronzak)
- One Second
- Locked Out, Locked In
Wer an Annisokay denkt, der kommt auf keinen Fall an dem passiven Namensgeber Michael Jackson vorbei, der mit Sicherheit für jeden Reviewschreiber als Steigbügel hinhalten muss – nicht bei mir. Also starten wir heute das Review nochmal neu.
Dass Metal in Form von Metalcore, im härteren musikalischen Mainstream angekommen ist, ist ja bekanntlich nichts Neues mehr. So gibt es heutzutage so viele mittelmäßige Metalcore Produktionen, die meinen Mix Der Woche beim Streaminanbieter Spotify gefühlt bereits überfluten, dass man als Fan der „alten Schule“ (Unearth, August Burns Red, Heaven Shall Burn, Killswitch Engage und Parkway Drive) es echt schwer hat, noch ein Sahnestück aus den vielen „Solala“-Songs rauszupicken. Da ist man als Genreanhänger (und ich packe Post-Hardcore gerade mit Metalcore unter eine Decke) echt schon verzückt, wenn mal so ein Lied wie Sky und Loud von den Kollegen von Annisokay aus Halle (Saale) in meiner Playlist auftaucht.
Mit ihrem sechsten Release (und somit vierten Album), geht die Band ab Mitte August 2018 hausieren und präsentiert sich in bekanntem Gewand. Äußerlich ist die Handschrift der Band klar zu erkennen, und auch auf dem Silberling zeigt man, dass man nicht ohne Grund als die Senkrechtstarter gefeiert wird. Die zwölf Lieder auf Arms sind abwechslungsreich und mit den genreentsprechenden Duett-Passagen zwischen klarem Gesang und Shouts gespickt. Doch ist die Symbiose sehr wohl ausgeglichen, und ich habe nie das Gefühl, dass ein Part überwiegt. Somit kann man bildlich sagen, dass sich Dave und Christoph das Mikrofon wie die berühmte Klinke in die Hand geben.
Während man mit Coma Blue noch etwas atmosphärischer startet, darf der zweite Track Unaware mit harten Mitsing-Passagen und Ohrwurmcharakter auftrumpfen. Gutes Melodiegefüge beweist man mit Good Stories, bei dem auch das Post-Hardcore-Feeling das erste Mal so richtig durchdringt. Bei Sea Of Trees wird der Hörer erst mit Alternative-Rock bedient, um dann beim Wechsel so richtig auf die Fresse zu bekommen. Während Humanophobia etwas härter bleibt, wird es jedoch nirgendwo so hart, dass man die Melodie vergessen könnte oder dass ein Song nicht greifbar wäre – das nenne ich echt abwechslungsreich. Persönliches Highlight ist der Song One Second, der mich bei den Shouts ein wenig an Parkway Drives aktuelles Release erinnert.