Event: Ambush – The Swedish Metal Attack 2025
Bands: Ambush, Century
Ort: Bambi Galore, Öjendorfer Weg 30a, 22119 Hamburg
Datum: 07.05.2025
Kosten: VVK 23 €, AK 25 € (sold out)
Zuschauer: ca. 180
Genre: Heavy Metal, NWoTHM
Link: https://kulturpalast.live/
Setlisten:
1. Sacrifice
2. Children Of The Past
3. Neon Warrior
4. Master Of Hell
5. The Chains Of Hell
6. Fallen Hero
7. Sign Of The Storm
8. Possessed By The Night
9. Sinister Star
10. The Fighting Eagle
1. Firestorm
2. Possessed By Evil
3. Night Of The Defilers
4. Evil In All Dimensions
5. Hellbound
6. Lust For Blood
7. Heading East
8. Hellbiter
9. The Demon Within
10. Southstreet Brotherhood
11. Bending The Steel
12. Desecrator
13. Natural Born Killers
14. Metal Gods (Judas Priest Cover)
15. Don’t Shoot (Let ’Em Burn)
Auf einem Freitagabend bekommen Venom Inc. selbst das kleine Bambi Galore nicht voll, aber auf einem Mittwoch füllen Ambush und Century den Laden. Die norddeutschen Metalfans sind fachkundige Menschen und wissen, wo Qualität zu erleben ist. Century sind seit ihrem Gig auf dem Keep It True Rising vor ein paar Jahren einer der angesagten Acts. Gerade das 2025er-Release Sign Of The Storm (Review hier) ist einer der Heavy-Metal-Kracher des Jahres 2025.
Über Ambush groß Worte verlieren bedeutet, die berühmten Eulen nach Athen zu tragen. Die schwedischen Metaller kennt jeder in der Szene und warum mit Napalm Records nun sogar ein großes Label zugegriffen hat, sagt eigentlich alles aus. Auch das Wetter ist perfekt und bereits mehr als eine Stunde vor dem Start sammeln sich die bekannten Gesichter auf dem Vorplatz vom Kulturpalast. Last die Sause beginnen, heißt es um 20 Uhr.
Century sind der Opener, aber was für einer! Sacrifice, Children Of The Past und Neon Warrior: was Staffan Tengnér und Co. hier auf die Bretter zaubern, sorgt nicht für das ausflippende Publikum. Andächtig wird der Performance gelauscht, die für eine Undergroundband eine sehr hohe Perfektion ausstrahlt. Es zeigt sich einmal mehr, dass skandinavische Bands technisch in ihrer eigenen Liga spielen.
Zehn Nummern präsentiert uns das Quartett, irgendwo zwischen dem Sound von Heavy Load, der NWoBHM und einer eigenen Century-Note, die vor allem auch beim Titeltrack Sign Of The Storm hervorsticht. Teil eins der schwedischen Metalattacke hat schon mal perfekt vorgelegt.
Volle Hütte, es ist mehr als nur warm im Billstedter Keller. Alles raus auf den Vorplatz und 20 Minuten später wieder runter. Was nun hier passiert, lässt sich als Abfackeln der Bühne subsumieren. Firestorm, genau das, was der Opener aussagt, entfachen Ambush. Die Wasserdampfsäulen hätte es gar nicht gebraucht. Der Wasserdampf der Fans reicht aus, um die Hütte in einen Hexenkessel zu verwandeln. Sänger Oskar Jacobsson hat die Meute von der ersten Sekunde im Griff und Bassist Burning Fire – oder auch Oskar Andersson – brennt eine Bassfackel nach der anderen ab. Possessed By Evil, Night Of The Defilers oder Heading East: die Diskografie, die noch aus drei Alben besteht, die beim Qualitätslabel High Roller Records veröffentlicht wurden, wird komplett bedacht. Dazu kommt der neue Track Hellbiter, der ebenfalls amtlich tönt. Aber Achtung: bei Napalm Records nicht vom Feuerschwanz einseifen lassen und Schunkelmucke spielen. Hellbiter spricht eindeutig dafür, dass Ambush von Feuerschwänzen oder ähnlichen Geschmacksverirrungen weit entfernt agieren. Ziel- und geschmackssicher covern die Herren Metal Gods von der British Steel und huldigen damit einem waren Metalgott mit Namen Rob Halford.
Circa 70 Minuten brennt das Quintett die Bühne ab, dann sind Band und Publikum in sich verschmolzen und restlos ausgepowert. Viel mehr geht nicht an einem Mittwochabend. Publikum und Band verneigen sich voreinander und genießen den angenehmen Frühlingsabend, bei dem einen oder anderen Kaltgetränk. Wer derart abräumt, der verkauft auch seine Tonträger. Sowohl die Ambush-Scheiben als auch der Century-Merch werden reichlich nachgefragt. Wer Qualität liefert, bekommt diese auch honoriert. Ambush und Century, bitte genauso weitermachen. Danke!