Apallic – Edge Of Desolation

Ostfriesischer Death Metal mit tödlichen sowie melodischen Tiefen

Artist: Apallic

Herkunft: Emden, Deutschland

Album: Edge Of Desolation

Spiellänge: 58:09 Minuten

Genre: Melodic Death Metal, Death Metal

Release: 03.09.2021

Label: Kernkraftritter Records

Link: https://www.facebook.com/Apallic

Bandmitglieder:

Gesang – Eike Scheubach
Gitarre – Klaas Olthoff
Gitarre – Frank Schöne
Bassgitarre – Kristian Bloem
Schlagzeug – Dennis Harms

Tracklist:

  1. Desolation
  2. Bow To Nothing
  3. Torn
  4. Boundless
  5. At The Shores Of Acheron
  6. Perishing Void
  7. Forgotten
  8. Abandon All Hope
  9. Solitude

Ein Album, auf das ich persönlich in den letzten Wochen sehr gespannt war. Das deutsche Label Kernkraftritter Records hat angekündigt, dass ihre Melodic Death Metal Band Apallic ihr neues Album im September präsentieren wird. Die Jungs aus meiner ostfriesischen Heimat haben viel Potenzial und in den letzten Jahren bereits gezeigt, was sie leisten könnten. Bei den vorangegangenen Alben blitzte die mögliche Klasse immer wieder auf, hinterließ aber auch Luft nach oben. Edge Of Desolation soll und darf es jetzt richten und die Formation aus Emden weiter in der Szene nach oben spülen. Die EP Somnium stammt aus dem Jahre 2015 und das erste Studioalbum Of Fate And Sanity wurde zwei Jahre später veröffentlicht. Wie alle anderen Acts haben auch Apallic unter der Pandemie gelitten und mussten einige Shows absagen. Jetzt dürfen die Norddeutschen endlich wieder ihr Können zeigen. In fast einer Stunde Spielzeit führt das Quartett den Hörer durch acht Songs, die vom Intro Desolation zu Wasser gelassen werden.

Nach Desolation geht es mit Bow To Nothing schnell zur Sache. Genretypisch verzichten Apallic auf kurze Stücke – zwei Acht-Minuten-Nummern und ein Zehn-Minuten-Epos sollen in die Köpfe der melodischen Death Metal Fans fahren und dort in den Gehirnwindungen hängen bleiben. Gesanglich hat Eike einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht. Bissig, kompromisslos und trotzdem voll auf der Höhe der variablen Instrumente kann er deutlich mehr Akzente als in der Vergangenheit setzten. Für viele ist es eine Beleidigung, aber die Truppe aus Emden scheint erwachsen geworden zu sein, das wiederum darf nur positiv gedeutet werden! Klaas Olthoff und Frank Schöne harmonieren wunderbar und bilden zudem eine geschlossene Einheit. Emotionale Breaks wie im Mittelteil von Bow To Nothing schlagen die Brücke zu altem Opeth-Material. Die skandinavische Handschrift kann man zudem nicht leugnen. Ebenfalls hörbar Wolfheart bzw. Before The Dawn Attacken. Insomnium kann man aus weiter Entfernung ebenfalls erkennen. Ich bin echt gespannt, wie die Jungs das neue Material live auf die Bühne bekommen. Auf Konserve klingen Torn oder At The Shores Of Acheron auf den Punkt genau produziert und haben jede menge Headbang Potenzial. Wer in der Vergangenheit bereits mit Apallic in Berührung gekommen ist, sollte alles über Bord werfen und Edge Of Desolation ganz frisch aufsaugen. Ohne zu übertreiben – der Silberling ist der bislang beste Output. Neue Maßstäbe setzen war die Devise. Die Umsetzung zeigt, dass Eike Scheubach und Co. nicht die kleine Dorfkapelle von nebenan bleiben wollen und zumindest einen gehobenen Status in der nationalen Szene erlangen möchten. Anspruch und Wirklichkeit liegen hier gar nicht weit auseinander. Das bereits angesprochene Potenzial genutzt, krachen schnelle Salven messerscharf in die Knochen, während Midtempo-Pausen den Kopf zum Grübeln bringen. Mitverantwortlich für den positiven Trend ist auch Jörg Uken, der im Soundlodge-Studio Edge Of Desolation weiter geformt hat. Die Produktion als fett zu bezeichnen, bleibt da das Mindeste.

Apallic – Edge Of Desolation
Fazit
Hut ab und ich freue mich wirklich über das starke Album Edge Of Desolation von Apallic. Das bislang wohl beste Melodic Death Metal Underground Album, das in diesem Jahr unsere Republik zu bieten hat. Harte Arbeit zahlt sich aus und hoffentlich treffen die Klänge viele offene Ohren - verdient haben es die fünf Norddeutschen, die nur darauf lauern, endlich wieder regelmäßig live die Bühnen zu besteigen.

Anspieltipps: Torn und Boundless
René W.
8.8
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