Artist: Apeirage
Herkunft: München, Deutschland
Album: Raging Storm
Spiellänge: 42:21 Minuten
Genre: Melodic Thrash Metal
Release: 19.10.2019
Label: Independend
Link: https://www.facebook.com/APEIRAGE/
Produktion: Mixing: Sebastian Kohlmeier, Mastering: Konst Fischer, Cover-Artwork: Threadbare Artwork
Bandmitglieder:
Gesang – Jürgen Dachl
Gitarre – Robin Fischer
Gitarre – Florian Hartinger
Bass – Jörg „José“ Seiler
Schlagzeug – Maxi Leupelt
Tracklist:
- Storm Requiem
- Annihilation Of Life
- Deconstruction Of Dreams
- Raging Storm
- Annihilation Of Death
- Masked Jackyls
- Faceless Gods
- Fallen Angel
- Let My River Flow
Begonnen hat alles 2016. Die Band Apeirage wurde von Robin Fischer (Ex-Haggard, Ex-Red To Grey), Florian Hartinger und Jörg „José“ Seiler gegründet. Der Name setzt sich aus dem griechischen Apeiron (Unendlichkeit) und Rage (Wut) zusammen. Er beschreibt den Fokus der musikalischen Ausrichtung als kraftvoll, wütend, unberechenbar, brutal aber auch melodisch und vielseitig. 2018 kamen Jürgen Dachl (Ex-Stormhammer, Ex-Diablous Dust) und Maxi Leupelt hinzu, damit war das Line-Up komplett. Gemeinsam arbeiteten sie mit bisherigem Material und neuen Ideen an ihrem Debütalbum Raging Storm, welches sie am 19. Oktober 2019 auf dem Hackslash Kill Vol3 Event in Unterschleißheim erstmals präsentierten. Es ist zugleich das offizielle Release-Datum. Sebastian Kohlmeier stand bei der Produktion hinter dem Mischpult, Konst Fischer übernahm das Mastering und verpasste diesem Silberling den letzten Schliff. Das faszinierende Albumcover wurde im Designer-Studio Threadbare Artwork von belgischen Grafikern erschaffen, die sich auf diese Art Cover-Gestaltung spezialisiert haben.
Ziel des Münchener Quintetts Apeirage war ein energiegeladenes Erstlingswerk, mit einem hohen Wiedererkennungswert und dichter Atmosphäre jenseits gängiger Klassifizierung zu erschaffen. Ich habe Raging Storm mehrmals durchgehört und bin der Meinung, dass das gesteckte Ziel erreicht ist. Die noch neue Melodic Thrash Metal-Formation hat mit dieser Scheibe ein ordentliches Brett abgeliefert! Man kann sie nicht eindeutig in eine Schublade stecken, Einflüsse der US-Thrash-Legende Metallica aus den 80er Jahren sind allerdings unüberhörbar. In Apeirages Kompositionen stecken unverkennbare Anleihen der Alben Master Of Puppets (1986) und And Justice for All (1988). Sie haben dennoch ihren eigenen Wiedererkennungswert, was unter anderem der sowohl kehligen als auch kratzigen Stimme von Jürgen Dachl zu verdanken ist. Die spielerische Leistung an den Instrumenten zeigt sich beim Leadgefrickel, gepaart mit Doublebasspower und einem markanten Bass. Die Jungs hinter den Instrumenten verstehen ihr Handwerk. Verfeinert wird das Ganze durch harmonische Melodiestrukturen – alles in allem ein stimmiges Songkonstrukt. Dennoch stellt Raging Storm kein Konzeptalbum dar. Es ist das Werk von fünf Musikern, die an einem Strang ziehen.
Los geht es mit Storm Requiem, dem spannungsgeladenen Instrumental-Opener, der dieses Langeisen eröffnet. Sogleich preschen bei Annihilation Of Life dynamische Riff-Arrangements mit druckvollen Drums nach vorne. Von Anfang an ist Headbanging angesagt. Kraftstrotzend folgt Deconstruction Of Dreams, das erste Highlight dieses Albums. Da schlägt jedes Thrasher-Herz höher, die Matte darf wild geschüttelt werden. Raging Storm setzt voll auf Balladenpower, mit wummerndem Bass und wehmütigen Leads in Richtung Hymne. Zum Ende wird es kurzzeitig etwas doomig. Annihilation Of Death kehrt wieder auf den progressiven Pfad zurück. Dieser Track ist durchzogen von wütendem Growling und Schredder-Riffs, springt mit Druck in die Bresche. Masked Jackyls ist das zweite Instrumental dieser Scheibe, das mit seinem Bombastsound noch einmal eine erhabene Stimmung erzeugt, bevor der nächste Kracher in den Startlöchern steht. Schon die ersten Anschläge von Faceless Gods lassen dann Erinnerungen an Battery aus dem Metallica-Album Master Of Puppets wach werden. Da kann man unmöglich stillhalten, die Rhythmik lässt einen unweigerlich mitgehen. Diese Nummer hat es mächtig in sich! Gregorianischer Chorgesang eröffnet den nächsten Song Fallen Angel, der dann in einen Wechsel aus progressivem Riffing und düsteren Bassläufen übergeht. Snythie-Einprengsel setzen zusätzliche Kontraste. Rausschmeißer Let My River Flow setzt auf eingängige Hooks und galoppierende Doublebasses. Jürgen haut mittendrin seinen markigen Urschrei raus. Es darf danach noch einmal entspannt mitgebangt werden, dann gehen die Lichter aus.
Man kann man bei Raging Storm von einem gelungenen Debütalbum sprechen. Für weitere Alben ist es empfehlenswert, die zusätzlichen Stimmeffekte etwas zu reduzieren und den Fokus mehr auf die stimmliche Stärke des Frontmanns zu setzen.
Erhältliches Format: CD – Direkterwerb über die Bandpage in Facebook (hier)