Beavis And Butt-Head: MTV-Comic-Kultfiguren kommen zurück

"Es ist Zeit für ein Comeback der Rüpelfiguren", so Mike Judge

Wer kennt sie nicht noch, die US-amerikanische Zeichentrickserie Beavis And Butt-Head von Zeichentrickfilmer, Synchronsprecher, Drehbuchautor, Regisseur und Produzent Mike Judge, die von 1993 bis 1997 auf dem Musik-TV-Sender MTV ausgestrahlt wurde und – nicht nur in Amerika – echten Kultstatus erreichte. Die Zeichentrickserie basierte auf Judges Kurzfilm Frog Baseball aus dem Jahr 1992.

Beavis und Butt-Head, ziemlich beste Freunde und völlig vertrottelte Heavy Metal Fans lebten in Highland, einer fiktiven Stadt in Texas, und verbrachten den größten Teil ihres Lebens damit, Musikvideos kommentierend vor der Glotze zu sitzen. Die beiden Vollchaoten standen auf Nachos und darauf, Blödsinn zu fabrizieren und natürlich auch darauf, sich gegenseitig und andere zu beschimpfen. Das Hauptziel war kein Geringeres, als endlich zum Stich zu kommen, endlich eine Frau flachlegen zu können. Versuche, die beiden Deppen zu disziplinieren, scheiterten ausnahmslos und so lungerten sie völlig planlos durch die Gegend und traten von einem Fettnäpfchen ins nächste. Beide arbeiteten bei Burger World, doch Arbeit war ihnen offenbar ein Fremdwort, vielmehr verbrachten sie ihre Zeit damit, Mäuse und ähnliches Getier zu frittieren und Kunden zu belästigen.

Beavis, Mitläufer von Butt-Head, blond, attraktiv, mit Unterbiss, trug meist ein vergammeltes altes Slayer oder Metallica Shirt. Konsumierte er Koffein oder Zucker, zog er sich sein Shirt über den Kopf und verwandelte sich in sein Alter Ego, dem Arschlochio, und sagte, „Ich bin Arschlochio und brauche Klopapier für mein Arschloch!“ Das Bedürfnis nach Klopapier war immens. Er war der geborene Pyromane und liebte jede Art von Feuer, ekelte sich vor Wasser und war vom Pech verfolgt.

Butt-Head, der Tonangebende, hatte braune, mit Schleim zurückgekämmte Haare und war nur wenig intelligenter als sein Freund. Das obligatorische AC/DC-Shirt schien angewachsen. Aufgrund seiner Zahnspange lispelte er etwas. Im Gegensatz zu Beavis konnte er seine grob fahrlässigen Handlungen einschätzen, aber all der Blödsinn machte eben Spaß, besonders wenn Beavis, oder einer seiner Lehrer, in Mitleidenschaft gezogen werden konnten. Fast alle seiner intelligenten Sätze begannen mit einem Äääh und wurden mit einem fiesen Lachen beendet.

Es gab noch einige Nebenfiguren, wie den konservativen Nachbarn Tom Anderson, den Hippie-Lehrer David van Driessen, den militärisch geprägten Lehrer Bradley Buzzcut, den depressiven Schuldirektor Pricipal McVicker, den Vorbild-Kleinkriminellen Todd Ianuzzi, den ungeliebten Schulkollegen Stewart Stevenson, die Musterschülerin Daria Morgendorffer, oder auch den extrem aggressiven Mitschüler Earl.

Nun sollen die Kult-Charaktere zurück auf die große Leinwand kommen, denn laut Judge ist es wieder Zeit zu verblöden. Bereits 2011 gab es einen Comeback-Versuch, der aber nur mäßig erfolgreich war. Die dauerpubertierende Zielgruppe der 1990er-Jahre war mittlerweile erwachsen geworden und die Kids der 2000er waren offenbar noch nicht verblödet genug oder einfach nicht bekifft genug – die achte Staffel mit Vollidiot und Arschgesicht floppte.

Nun hat der US-Sender Comedy Central zwei neue Staffeln, diverse Specials und Spin-Off-Serien in Auftrag gegeben, bei denen der mittlerweile 57-jährige Schöpfer Mike Judge die Leitung übernehmen wird, so berichtete Hollywood Reporter schon vor einiger Zeit. „Es schien die richtige Zeit zu sein, um wieder dumm herumzualbern“, so Judge zur Wiederauferstehung seiner Vollchaoten. In den neuen Folgen sollen Beavis und Butt-Head in eine völlig neue Gen-Z-Welt, die Lichtjahre von der ihren entfernt liegt, eintauchen, mit Themen, mit denen sich sowohl alte als auch neue Fans identifizieren können. Wie das im Einzelnen dann aussehen wird, bleibt zunächst noch geheim. Auch ein Titel und Veröffentlichungsdatum wird noch nicht bekannt gegeben.