Betontod: veröffentlichten zweite Single mit Video

Album erscheint am 29.10.2021

Betontod haben gestern den zweiten Albumtrack mit Video Pech & Schwefel veröffentlicht.

Betontod sagen zu Pech & Schwefel: „Jetzt sitzt man da in dieser unsäglichen Corona-Zeit und bekommt neben all dem Übel etwas sehr Kostbares geschenkt. Den Blick auf das Wesentliche. Fernab von all dem, was man kaufen kann und was uns im Alltag die Sinne vernebelt und man merkt, dass die wichtigsten Menschen meist die neben einem sind und man das auch als Punk, der manchmal eine große Enttäuschung für seine Liebsten darstellt, mal sagen darf!“

Jedes Jahrzehnt steht vor seinen ganz eigenen Herausforderungen. Und jede Ära hatte bisher ihre Künstlergeneration, die die Dinge klar beim Namen nannte und bestenfalls auch zum Widerstand gegen gesellschaftliche oder soziale Schieflagen aufrief. In den 1970er-Jahren veröffentlichten Ton Steine Scherben mit Keine Macht Für Niemand einen Meilenstein des politischen Rock. In den Eighties mobilisierten Slime die Massen mit ihrem Kultalbum Alle Gegen Alle. Und in den 90ern gaben Abwärts mit Ich Seh Die Schiffe Den Fluss Herunterfahren ein starkes Statement zur Lage der Nation ab. Eine Tradition, die heute von Betontod fortgesetzt wird. In den vergangenen drei Dekaden hat sich das niederrheinische Quintett zu einer der wichtigsten Stimmen innerhalb der deutschsprachigen Rockszene entwickelt. Mit ihrem neuen Album veröffentlicht die Formation nun eine Bestandsaufnahme der Welt im Jahr 2021, verbunden mit einer deutlichen Ansage: Pace Per Sempre – Friede für immer!

Mit ihrem explosiven Power-Mix aus Deutschpunk, Rock und Metal hat sich die Punkrock-Truppe aus dem nordrhein-westfälischen Rheinberg seit ihrer Gründung im Jahr 1990 den Status als eine der beliebtesten und erfolgreichsten Bands ihres Genres erarbeitet. Betontod knackten mit ihren letzten vier Studioalben jeweils die Top 10 der deutschen Longplay-Charts und waren neben diversen ausverkauften Headliner-Touren auf sämtlichen wichtigen deutschen Festivals zu erleben; darunter das Wacken Open Air, das Full Force Festival, das Summerbreeze Open Air oder die Full Metal Cruise. Eine Live-Energie, die Betontod auch auf ihrem neuen Album Pace Per Sempre eingefangen haben, wie Gitarrist und Co-Songwriter Frank „Eule“ Vohwinkel erklärt. „Nach dem Release unserer letzten Scheibe Vamos! haben wir uns die Frage gestellt, wie wir heute klingen wollen. Wir waren uns einig, die liebgewonnenen Ecken und Kanten in unserem Sound beizubehalten und vielleicht sogar noch auszubauen. Ich denke, die neuen Stücke sind viel Punkrock-lastiger ausgefallen, als die des Vorgängers. Wir haben uns schon immer als erklärte Liveband betrachtet, die eine entspannte Halle in Sekundenbruchteilen in einen ausrastenden Moshpit verwandelt“ – eine akustische Naturgewalt, die sich auf Pace Per Sempre auch ohne viel Vorstellungsvermögen ziemlich eindrucksvoll nachvollziehen lässt.

Fotocredit: Boris Breuer

Statt ihr 30-jähriges Bestehen gemeinsam mit ihren Fans auf der ursprünglich im letzten Jahr geplanten Jubiläumstour zu feiern, haben Frontmann Oliver „Meister“ Meister, die Gitarristen Frank „Eule“ Vohwinkel und Mario Schmelz, Bassist Adam „Ado“ Dera sowie Drummer Maik Feldmann die Corona-bedingt aufgestaute Energie in Form von regelmäßigen Streamings auf YouTube und Twitch, in der Herstellung eines eigenen Lakritzlikörs und natürlich auf ihrem 11. Studioalbum Pace Per Sempre kanalisiert. Wirklich Friede für immer? Zugegebenermaßen auf den ersten Blick ein extrem ungewöhnlicher Name, der sich so gar nicht in frühere Plattentitel wie Hier Kommt Ärger (1999), Entschuldigung Für Nichts (2012) oder Revolution (2017) einreihen will. Strecken Betontod wirklich die Waffen? Keinesfalls. Tatsächlich präsentiert sich die Band 2021 so kämpferisch wie eh und je und holt nun mit Pace Per Sempre zum großen Rundumschlag gegen die unzähligen Bedrohungen aus, mit denen man sich heute von allen Seiten aus konfrontiert sieht.

Im deutschen Wiedervereinigungsjahr 1990 aus einer gesunden Antihaltung gegenüber Staat und Gesellschaft heraus ins Leben gerufen, haben Betontod bis heute nicht das Geringste ihrer Relevanz eingebüßt. Im Gegenteil: Nie zuvor gab es gefühlt mehr Fronten, an den es heute zu kämpfen und sich klar zu positionieren gilt. Homophobie, Rassismus, Radikalismus, Kindesmissbrauch durch kirchliche Institutionen, Verschwörungstheorien, Korruption, Umweltzerstörung. Eine Schwarze Liste, die sich endlos fortsetzen ließe. Wegducken und Klappehalten war noch nie eine Option. Jedenfalls nicht für eine Band wie Betontod. Viva la Gegenkultur! „Es hat sich nichts geändert“, so Frank Vohwinkel weiter. „Statt unsere alten Probleme endlich in den Griff zu kriegen, kommen immer mehr dazu. Die Geschichte zeigt, dass es einfach nicht aufhört. Man lernt nichts aus der Vergangenheit, sondern macht die gleichen Fehler, nur in immer neuen Formen. Umso wichtiger ist es für uns, immer wieder dagegenzuhalten. Wir sehnen uns danach, endlich Frieden zu haben. Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg. Diese Platte ist eine Kampfansage an all jene, die sich gegen eine weltoffene und vielschichtige Gesellschaft richten“, wie auch das in Regenbogenfarben gehaltene Coverartwork verdeutlicht. Und natürlich ein unmissverständlicher Fingerzeig in Richtung der üblichen Verdächtigen aus dem Rechtsrock-Sumpf, mit denen Betontod in der Vergangenheit fälschlicherweise in einen braunen Topf geworfen wurden.

Seit jeher haben sich Betontod als kritische Chronisten ihrer Zeit gesehen. Als lautstarker Streetpunk-Spiegel der Gesellschaft, der bei allem Engagement auch das Feiern und die gute Laune nicht vernachlässigte. Auf Pace Per Sempre verschweißt das Quintett beide Pole zu einer wasserdichten Einheit. Treibende Gitarrenriffs treffen auf sofort ins Ohr gehende Singalongs und die markanten Reibeisen-Vocals von Frontmann Oliver Meister, der seine Botschaften mal metaphorisch verpackt, mal mit einer knallharten Offenheit in die Welt feuert. So wie auf der ersten Vorabsingle, dem Quasi-Titeltrack des Albums Regenbogen: „Hinter den Wasserwerfern seh` ich den Regenbogen“ – ein Refrain wie ein liebevoller Schlag ins Gesicht, mit dem Betontod inhaltlich an das Leitmotiv ihres 2015 veröffentlichten Albums Traum Von Freiheit anschließen. „In diesen Zeiten wieder gepanzerte Wasserwerfer vor dem Reichstag auffahren zu sehen, ist ein wirklich verstörendes Bild“, kommentiert Vohwinkel. „Es wird heute immer schwerer, zwischen Wahrheit und Lüge zu unterscheiden. Deshalb haben wir den Text auch ganz bewusst interpretationsoffen gehalten. Am wichtigsten ist, sich nicht noch weiter von irgendwelchen Populisten der verschiedensten Lager spalten zu lassen, sondern gemeinsam auf einer Seite zu stehen. Ich fand das Bild des Regenbogens schön, der sich hinter den Kanonen abzeichnet.“

Die erste Single Regenbogen erschien am 09.07.2021 und kann hier bestellt werden: https://lnk.to/Betontod_Regenbogen
Das Video zu Regenbogen sieht man hier: https://youtu.be/IVXzM55CocM

https://www.betontod.de/
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