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Black Sabbath – Vol. 4 (Super Deluxe Box Set)

Die wilden Siebziger spucken Heavy Metal Anfänge auf den göttlich verseuchten Globus

Artist: Black Sabbath

Herkunft: Birmingham, England

Album: Vol. 4 (Super Deluxe Box Set)

Genre: Heavy Metal, Doom Metal, Hard Rock

Release: 12.02.2021

Label: BMG Rights

Link: https://www.blacksabbath.com/welcome.html

Letzte Bandmitglieder:

Gesang, Mundharmonika – Ozzy Osbourne
Gitarre – Tony Iommi
Bassgitarre, Synthesizer – Geezer Butler
Keyboard, Gitarre – Adam Wakeman
Schlagzeug – Tommy Clufetos

Tracklist 1 Original Album Remastered:

  1. Wheels Of Confusion / The Straightener
  2. Tomorrow’s Dream
  3. Changes
  4. FX
  5. Supernaut
  6. Snowblind
  7. Cornucopia
  8. Laguna Sunrise
  9. St. Vitus Dance
  10. Under The Sun / Every Day Comes And Goes

Tracklist 2 Outtakes – New Mixes:

  1. Wheels Of Confusion / The Straightener
  2. Changes
  3. Supernaut
  4. Snowblind
  5. Laguna Sunrise
  6. Under The Sun (Instrumental)

Tracklist 3 Alternative Takes, False Starts & Studio Dialogue:

  1. Wheels Of Confusion (False Start with Studio Dialogue)
  2. Wheels Of Confusion” (Alternative Take 1)
  3. Wheels Of Confusion” (Alternative Take 2)
  4. Wheels Of Confusion” (Alternative Take 3)
  5. Wheels Of Confusion” (Alternative Take 4)
  6. The Straightener (Outtake)
  7. Supernaut (Outtake)
  8. Supernaut (Alternative Takes with False Starts)
  9. Snowblind (Alternative Take 1 – Incomplete)
  10. Under The Sun (False Start with Studio Dialogue)
  11. Under The Sun (Alternative Take with Guide Vocal)

Tracklist 4 Live In The UK 1973:

  1. Tomorrow’s Dream
  2. Sweet Leaf
  3. War Pigs
  4. Snowblind
  5. Killing Yourself To Live
  6. Cornucopia
  7. Wicked World (Includes Excerpts of:)
    1. Guitar Solo
    2. Orchid
  • Into The Void
  1. Sometimes I’m Happy
  2. Supernaut / Drum Solo
  3. Wicked World (Reprise)
  4. Embryo
  5. Children Of The Grave
  6. Paranoid

Die Engländer regieren seit 1970 auf einem unbeschriebenen Thron und werden dort noch weitere Jahrzehnte ihr dunkles Zepter schwingen, während offene Münder die Klänge der Musiker zelebrieren. Die Vorreiter für den heutigen Heavy Metal bleiben Kult, an diesem Status kann nicht gerüttelt werden. Mit Ozzy und Co. hatten sie früh Ikonen, die ein neu erschaffenes Genre brauchte. Wohin wäre unsere harte Musik wohl gedriftet, wenn es Black Sabbath nicht gegeben hätte? 1970 brach der Mutterboden dieser Welt auf und die teuflische Kunst kam mit den beiden Alben Black Sabbath und Paranoid zum Vorschein (lest dazu auch hier unsere Kolumne Black Sabbath: 50 Jahre Black Sabbath und Paranoid). Unser heutiges Thema Black Sabbath Vol. 4 wurde nur zwei Jahre später auf den Globus gekotzt. Neben Ozzy waren Iommi, Butler und Bill Ward mit an Bord. Produziert wurde das Original von Patrick Meehan in dem Record Plant Studio in Los Angeles. Bei uns in den Charts kam die Scheibe nur auf Platz 14, in der Heimat reichte es für Silber und in den Staaten gab es den verdienten Platin Status. Am 12.02.2021 veröffentlichen BMG Rights die Super Deluxe Edition des 1972er-Albums mit dem neu remasterten Originalalbum plus 20 bisher unveröffentlichte Studiosongs und Liveaufnahmen. Das Ganze steht als vier CD- und fünf LP-Versionen zur Verfügung.

Mit  Vol 4. schoben Black Sabbath in nur vier Jahren das vierte Studioalbum auf den Markt. Die große Frage damals: Kann das charismatische Quartett die Qualität halten oder gibt es einen bitteren Rückschlag für den Heavy Metal? Die erfolgreichsten Alben waren wohl die beiden Debütscheiben, gefolgt von Master Of Reality. An die ganz großen Charterfolge knüpfte zudem der letzte Silberling 13, der alle Kritiker verstummen ließ. Zwischen Mitte der Siebziger und Mitte der Neunziger wanderten die ersehnten Gold und Platin Auszeichnungen deutlich weniger in die Hände der Engländer. Faktoren gab es viele und muss man Musik stets mit Verkaufszahlen bemessen? Wir als Kuttenträger und Headbanger haben uns zum Glück schnell davon abgewandt. Die Freude ist da, wenn Rock und Metal Gruppen den Mainstream unterwandern. Unsere Kunst aus den Anlagen hat jedoch einen ganz anderen Augenmerk verdient und wird genauso gehuldigt. Klassiker gibt es auf dem vierten Streich ohne Frage. Titel wie Supernaut oder Snowblind bleiben Liebhabern der doomigen Klänge im Kopf. Angekündigt als bislang nie besser gehört, haut die Promofront definitiv einen raus. Das Album ist auch so eine Wand, das neue Mastering ist jedoch schon sehr gelungen! Die Grooves dringen bis ins Mark, während Ozzy seine einmaligen Vocals abfeuert. Das überarbeitete Bonusmaterial auf der VOL 4. Super Deluxe Edition startet mit sechs bisher unveröffentlichten Studio-Outtakes von der Originalsession für das Album. Des Weiteren erwarten den Käufer elf Studioaufnahmen, die wie alle anderen Tracks von Steven Wilson mit neuen Emotionen versehen wurde.

Das Box-Set wird mit der Liveperformances von der Vol 4 UK Konzerttour 1973 beendet. Diese Mitschnitte sollten damals für ein Livealbum genutzt werden, welches aber nie die Fans erreichte. Einige Titel wurden bereits als Bonuswerke auf verschiedensten Veröffentlichungen zugänglich gemacht, im Kollektiv durfte man sie jedoch bis heute nicht bewundern. Ergreifende Liveaufnahmen von Paranoid oder War Pigs machen deutlich, wie grandios Black Sabbath Anfang der Siebziger den Markt aufmischten.

Black Sabbath – Vol. 4 (Super Deluxe Box Set)
Fazit
Wenn man derart viel Material auf die Ohren gedrückt bekommt, kann man als Anhänger doch nur zufrieden sein, oder? Mit um die 120 Euro als Vinyl und über 80 Euro als CD-Box-Set keine ganz billige Sause. Für Fans jedoch absolut lohnenswert und darf in keiner sonst vollständigen Sammlung fehlen. Ob ein nicht gerade sammelwütiger Fan von Black Sabbath hier zugreifen sollte, steht auf einem anderen Blatt. Ganz gewiss gibt es dafür Argumente, die dagegen sprechen. Bei mir hat die physische Verarbeitung einen ganz hohen Stellenwert. Es läuft Musik auch digital bei mir, das ist der Lauf der Zeit. Liebevoll beschäftigt man sich damit jedoch, wenn die CD oder Vinyl in der Hand liegt. Der Preis ist im oberen Segment. Wenn man für einzelne exklusivere Platten schon 40 Euro plus X hinblättert, revidiert dieses jedoch schnell den Eindruck. Somit bleibt von mir das abschließende Fazit, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis der Produktion völlig gerecht wird.

Anspieltipps: Supernaut und Snowblind
René W.
8.5
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