Black Stone Cherry und The Georgia Thunderbolts am 14.09.2022 in der Markthalle in Hamburg

Southern Rock erobert die Markthalle und begeistert die Hamburger

Eventname: Black Stone Cherry European Tour 2022

Headliner: Black Stone Cherry

Special Guest: The Georgia Thunderbolts

Ort: Markthalle, Hamburg

Datum: 14.09.2022

Kosten: 41,75 € VVK, 45,00 € AK

Genre: Southern Rock, Hard Rock

Besucher: ca. 950 Besucher

Setlisten:

  1. Me And Mary Jane
  2. Burnin‘
  3. Again
  4. Blind Man
  5. Like I Roll
  6. Cheaper To Drink Alone
  7. Hell And High Water
  8. Soulcreek
  9. Devil’s Queen
  10. Drum Solo
  11. Rain Wizard
  12. Ringin‘ In My Head
  13. In My Blood
  14. White Trash Millionaire
  15. Blame It On The Boom Boom
  16. Lonely Train
  17. Peace Is Free

  1. Can I Get A Witness
  2. Midnight Rider
  3. Be Good To Yourself
  4. Half Glass Woman
  5. Boogie
  6. Take It Slow
  7. Spirit Of A Workin‘ Man
  8. Looking For An Old Friend
  9. Livin‘ In Muddy Water
  10. It’s Alright
  11. Trendkill
  12. Lend A Hand

Heute sind Black Stone Cherry aus den USA zu Gast in der Markthalle in Hamburg. Es ist der dritte Termin ihrer European Tour 2022 und verspricht, großartig zu werden. In den vergangenen Tagen haben sie bereits in Köln und Utrecht die Hallen gefüllt und für ordentlich Stimmung gesorgt, was bereits auf Social Media zu verfolgen war.

The Georgia Thunderbolts – T.J. Lyle, Markthalle, Hamburg,
Foto: Lars Thoke

Für uns geht es also wieder nach Hamburg. Besuchen wir sonst zumeist Power Metal Konzerte, so stehen Black Stone Cherry für feinsten Southern Rock. Das Auto abgestellt, geht es die letzten Meter zu Fuß zur Location. Auch wenn der Sommer beschlossen hat, so langsam dem Herbst zu weichen, ist es dennoch trocken und sonnig. Als wir um die Ecke biegen und der Eingangsbereich der Markthalle in Sichtweite kommt, fallen zwei Dinge ins Auge. Zum einen ist die Warteschlange vor dem Eingang deutlich kleiner als erwartet, genau genommen stehen nur vereinzelt Grüppchen von Leuten herum und zum anderen sind da zwei Typen am Flyer verteilen. Auch wir bekommen zur Begrüßung einen Flyer in die Hand gedrückt. Die junge Lüneburger Band Damn!Escape rührt die Werbetrommel für das Release ihres Debütalbums Devil’s Friend, das am 14.10.2022 erscheinen wird. Eine fette Release-Party gibt es am 15.10.2022 in Marias Ballroom. Aus einem Bluetooth-Lautsprecher vermitteln die sympathischen Jungs den Umstehenden schon mal einen Eindruck von ihrem Kick-Ass Rock Sound. Da werde ich mir zu Hause definitiv mal die Videos anschauen. Der Einlass beginnt und dann bildet sich doch tatsächlich eine Art Warteschlange. Wir reihen uns ein. Die Garderobe und Einlasskontrolle laufen reibungslos, sodass es keine langen Wartezeiten gibt. Im Saal angekommen optimieren wir wie gewohnt erst mal unseren Flüssigkeitshaushalt. Es kann losgehen.

The Georgia Thunderbolts – Logan Tolbert, Markthalle, Hamburg,
Foto: Lars Thoke

Die Bühne ist hell erleuchtet, hier und da wird noch an der Technik herumgerückt. Hinter der Bühne prangt bereits ein großes Backdrop mit den Buchstaben BSC in schwarzer Schrift auf weißem Grund. Im Hintergrund steht auf einem Podest ein mit schwarzem Stoff abgedecktes Schlagzeug. Direkt davor steht ein weiteres Schlagzeug. Das Dekor der Bass Drum weißt auf den ersten Act des Abends hin. Zwei große Perser-Teppiche sorgen für Wohnzimmer Flair. Die Halle ist inzwischen sehr gut gefüllt, etwa 950 Tickets sollen verkauft worden sein, ein kleines Restkontingent gibt es noch an der Abendkasse. Die Kapazität gibt die Markthalle auf ihrer Internetseite mit „1000 Personen in der unbestuhlten Variante“ an. Es ist kuschelig. Dann geht es los. Auf der Bühne wird es dunkel, rotes Licht sorgt für eine wohlige Stimmung und es wird ruhig im Saal. Für mich ist es die erste Begegnung mit der amerikanischen Combo, aber ein Fotografenkollege im Saal meinte vorab, dass die Band seiner Meinung nach viel Potenzial hat. Auf der Homepage der Band wird ihr Sound als „soulful southern swagger, blistering blues, and raw rock“ beschrieben. Ich bin gespannt, was mich erwartet. The Georgia Thunderbolts entern die Stage. Die Truppe bedient sich bei ihrem Outfit sowie den Frisuren und Bärten an dem Style der 70er-Jahre, insbesondere bei Sänger T.J. Lyle und Gitarrist Logan Tolbert fallen die Hosen mit dem weiten Schlag auf.

Black Stone Cherry – Jeffrey Boggs, Markthalle, Hamburg,
Foto: Lars Thoke

Außer dem Sänger, der durch sein leuchtend rotes Bühnendress auffällt, tragen alle Bandmitglieder Jeans oder Lederwesten. The Georgia Thunderbolts sind eine recht junge Band. Im Jahr 2020 veröffentlichten sie ihr Debüt, eine selbst betitelte EP. 2021 folgte dann der erste Longplayer, der noch mal alle fünf Songs der EP beinhaltet und es mit den insgesamt 13 Titel auf eine Gesamtspieldauer von knapp über 54 Minuten bringt (hier kannst du unser Review lesen). Can We Get A Witness ist der erste Titel ihres Sets, das erwartungsgemäß einen großen Teil ihres einzigen bisher veröffentlichten Albums beinhaltet. Zudem präsentiert das Quintett auch ihre neueste Single Livin‘ In Muddy Water, die unmittelbar vor der Tour veröffentlicht wurde.

Während die Bühne für den Hauptakt vorbereitet wird, fange ich um mich herum Stimmen des Publikums ein. Die Meinungen sind eindeutig. The Gorgia Thunderbolts sind gut angekommen, aber von Black Stone Cherry wird noch mehr erwartet. Dabei hat das Partyvolk teilweise weite Anreisen hinter sich. Ein Pärchen ist aus Kassel eigens für diesen Gig angereist. Ein weiteres Pärchen weiß zu berichten, dass es Black Stone Cherry in diesem Jahr bereits in den USA live erleben durfte. Im Gegensatz zu den USA sind demnach auf der European Tour vollere Hallen und mehr Stimmung. Den direkten Vergleich habe ich nicht, aber es stimmt schon, die Halle ist hier voll und die Stimmung prächtig. Schon wird es auf der Bühne wieder dunkel. Black Stone Cherry betreten unter großem Jubel die Bühne und legen direkt richtig los.

Black Stone Cherry – Ben Wells, Markthalle, Hamburg,
Foto: Lars Thoke

Me And Mary Jane schmettert Chris Robertson dem begeisterten Publikum entgegen. Gegenüber dem Special Guest gewinnt die Musik jetzt an Tempo und Härte. Die Protagonisten sind dazu passend deutlich agiler. Gitarrist Ben Wells fegt über die Bühne. Flummi-like springt er umher und weiß damit das Publikum zu begeistern. Auch Steve Jewell, der 2021 den Bass bei Black Stone Cherry von Jon Lowhon übernahm, zeigt sich äußerst bewegungsfreudig. Die beiden wirbeln immer wieder aneinander vorbei und tauchen so regelmäßig auf beiden Seiten der Bühne auf. Etwa in der Mitte ihrer Show kommt der große Moment für John Fred Young. Bei seinem Trommelsolo fliegen seine Haare und die Drumsticks nur so durch die Luft. Die Menge feiert ihn mit frenetischem Applaus. An den Bongos sorgt Jeffrey Boggs immer wieder für zusätzliche Akzente in der Musik. Es herrscht eine überragende Atmosphäre, Crowdsurfer und Moshpit inklusive. White Trash Millionaire liefert dann noch einen Gänsehautmoment, als der ganze Saal lautstark singt. Als Zugabe spielen Black Stone Cherry aus aktuellem Anlass ihren Song Peace Is Free.

Dieses großartige Finale singt Chris im Duett mit T.J. Lyle. Das Publikum geht noch mal richtig mit, alle Hände sind oben und zeigen die Peace Handgeste. Unter begeistertem Beifall verlassen die Musiker die Szenerie. So endet ein wieder einmal brillanter Konzertabend in der Markthalle. Nach der Show stehen The Georgia Thunderbolts den Fans noch an ihrem Merchstand zur Verfügung. Es werden fleißig CDs signiert und Fotos mit den begeisterten Anhängern gemacht. Auch ich reihe mich ein, um eine CD zu erwerben und ein Erinnerungsfoto zu schießen. Mit einem tollen Gefühl geht es anschließend auf den Heimweg.

Black Stone Cherry, Markthalle, Hamburg,
Foto: Lars Thoke